Ipf- und Jagst-Zeitung

US-Verband fördert Athletenpr­oteste

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WASHINGTON (dpa) - In der Diskussion um die Möglichkei­t von politische­n Botschafte­n bei den Olympische­n Spielen wie dem symbolisch­en Kniefall im Kampf gegen Rassismus hat Thomas Bach die Athletenko­mmission des Internatio­nalen Olympische­n Komitees ins Spiel gebracht. Das Gremium solle Vorschläge machen, kündigte der IOC-Präsident nach einer Exekutivsi­tzung am Mittwoch an. „Die IOC-Athletenko­mmission steht im Dialog mit ihren Kollegen und Athleten aus der ganzen Welt, um herauszufi­nden, wie Athleten ihre Unterstütz­ung auf würdige Weise zum Ausdruck bringen können.“

Er wolle den Konsultati­onen nicht vorgreifen und irgendwelc­he Anweisunge­n geben, ergänzte Bach und verwies darauf, dass das IOC laut Charta gegen jede Art von Diskrimini­erung eintritt. „Diese Prinzipien sind in unserer DNA. Wir leben diese Werte Tag für Tag“, betonte Bach.

Ob das IOC an seinen Richtlinie­n gegen politische Zeichen und Aussagen festhält, wie am Mittwoch vom „Daily Telegraph“berichtet, ließ Bach damit offen. Laut Regel 50 des IOC sind bei Olympia jegliche Demonstrat­ionen sowie politische, religiöse oder rassistisc­he Botschafte­n untersagt.

So kündigte das Nationale Olympische Komitee der USA an, seine Regeln überdenken und sich internatio­nal für das Erlauben von politische­n Botschafte­n seiner Sportler wie den symbolisch­en Kniefall aus Protest gegen den Tod des Afroamerik­aners George Floyd nach einer brutalen Polizeiakt­ion einsetzen zu wollen. Man werde eine von Athleten geführte Arbeitsgru­ppe einsetzen und die eigenen Regeln infrage stellen, die Hürden darstellte­n für den Fortschrit­t, „inklusive eures Rechts zu protestier­en“, schrieb der Verband an die US-Sportler. „Wir werden uns auch global für eine Veränderun­g einsetzen.“

Die Athleten Deutschlan­d finden die Initiative gut. „Das Recht auf freie Meinungsäu­ßerung ist ein hohes Gut“, sagte Sprecher Maximilian Klein. „Von Athleten kann dabei eine gute Inspiratio­n ausgehen.“Für die Regel 50 des IOC habe es nie eine Legitimati­on gegeben.

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