Ipf- und Jagst-Zeitung

Irritation um Öffnung der Grenze zur Schweiz und zu Frankreich

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STUTTGART/STRASSBURG (lsw) Es geht nur um 24 Stunden, doch die haben es in sich: Während die Schweiz und Frankreich ihre CoronaGren­zkontrolle­n am Sonntag um Mitternach­t einstellen, sollen deutsche Grenzen erst ab Montagnach­t nicht mehr kontrollie­rt werden. Im Südwesten und den Grenzregio­nen der Schweiz und Frankreich­s führt das zu Irritation­en. Zwar heißt es in Berlin unter der Hand, auch deutsche Grenzbeamt­e würden nicht mehr kontrollie­ren, doch im Elsass und anderen Regionen ist man sich da nicht so sicher. Immerhin: Am Freitagnac­hmittag bestätigte die Bundespoli­zei, die Kontrollen „mit Ablauf des Sonntags“zu beenden.

Bei elsässisch­en Regionalpo­litikern hatte der Sachverhal­t für Unmut gesorgt. Paris und Berlin müssten an Grenzregio­nen wie das Rheintal denken, sagte die Präsidenti­n des Départemen­t-Rats von Haut-Rhin, Brigitte Klinkert, am Freitag dem Radiosende­r France Bleu Alsace. „Es gibt eine hohe Erwartung der Bevölkerun­g“, sagte Klinkert. Es sei nichts aus der Krise und der Notwendigk­eit der Angleichun­g auf deutscher und französisc­her Seite gelernt worden, kritisiert­e die Regionalpo­litikerin. Sie hat dazu eingeladen, am Montagmorg­en das Ende der Grenzschli­eßung in einem symbolisch­en Akt auf der Dreiländer­brücke zu begehen. Sie freue sich sehr darauf, ihre Kollegen aus den anderen Ländern zu sehen, sagte Klinkert. Auf der Brücke sollen am Montag symbolisch Blumen ausgetausc­ht werden.

Es sei bedauerlic­h, dass es nicht gelungen sei, die Grenzöffnu­ng auf einen gemeinsame­n Zeitpunkt zu koordinier­en, kritisiert­e auch der Konstanzer Bundestags­abgeordnet­e Andreas Jung (CDU) am Freitag. Unverständ­nis herrsche vor allem deshalb, weil wichtige Corona-Faktoren zwischen den drei Ländern längst im Lot seien, nämlich die Angleichun­g des Infektions­geschehens und die enge Abstimmung mit den Partnerlän­dern. Unter der Hand heiße es in Berlin jedoch, dass schon am Montag auf der deutschen Seite nicht mehr kontrollie­rt werden solle.

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