Piotr Beczala siegt
Selbstbewusst und strahlend sitzt er auf einem alten Ledersofa und verkündet mit den Worten des Calaf aus Puccinis „Turandot“, dass er siegen wird: Der polnische Tenor Piotr Beczala geht mit seiner neuen, beim Label Pentatone eingespielten Arien-CD „Vincerò“konsequent seinen Weg ins schwerere Fach weiter und überzeugt mit Arien aus der Zeit um 1900. Er hat eine schöne Auswahl von bekannten und unbekannteren Arien getroffen. Der Tenor hat seine Stimme immer klug aufgebaut, sie nie mit unpassenden Partien überfordert, stabile Engagements, zunächst in Linz, dann in Zürich und mittlerweile als Publikumsliebling in Wien und an der Met begleiteten seinen Weg. Ohne Stimmkrisen oder Ehedramen ist er fast eine Ausnahmeerscheinung in der sensationsgierigen Opernwelt! Das bewährt sich auch jetzt in seinem stilsicheren Ausdruck, der strahlenden Höhe mit der berühmten „Träne“in der Kehle, den Farben und der Wärme der Stimme. Puccini ist mit Cavaradossi, Des Grieux, Edgar, Gianni Schicchi, Pinkerton und natürlich Calaf prominent vertreten, doch besonders die Rollengestaltungen als Turiddu in Mascagnis „Cavalleria rusticana“und als Bajazzo in Leoncavallos „I Pagliacci“sind berührend. Eine große Szene voller Leidenschaft und Intensität macht der Sänger in der großen Arie des Andrea Chenier in Giordanos gleichnamiger Oper lebendig. Als feinfühlig inspirierende Partner hat Beczała Chor und Orchester der Comunitat Valenciana unter der Leitung von Marco Boemi an seiner Seite. (gla)