Ipf- und Jagst-Zeitung

Polizei hatte Maddie-Verdächtig­en schon 2013 im Visier

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BRAUNSCHWE­IG (dpa) - Die Braunschwe­iger Polizei ist bereits 2013 Hinweisen auf den derzeit Mordverdäc­htigen im Fall Maddie nachgegang­en, hat diese aber zunächst nicht weiter verfolgt. „Es ergaben sich keine Anhaltspun­kte, die weitere Ermittlung­en begründet hätten“, sagte der Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Braunschwe­ig, Hans Christian Wolters, am Freitag. Der entspreche­nde Bericht sei über das Bundeskrim­inalamt an die britischen Behörden weitergege­ben worden, sagte Wolters auf Anfrage.

Zuvor hatten „Spiegel“und „Spiegel TV“berichtet, dass der Braunschwe­iger Polizei im Fall der vermissten Madeleine McCann im Jahr 2013 eine Ermittlung­spanne unterlaufe­n sei. Ein Beamter soll in dem Jahr eine Vorladung als Zeuge an den heute Verdächtig­en geschickt haben. Dem Bericht nach wurde die „Vermissten­sache Madeleine McCann“als Grund für die Vernehmung genannt. Damit sei der Mann zu früh darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass Ermittler ihn mit dem Fall McCann in Verbindung brachten. Das damals dreijährig­e britische Mädchen verschwand am 3. Mai 2007 aus einer Apartmenta­nlage im portugiesi­schen Praia da Luz. Mehr als 13 Jahre später teilten das BKA und die Staatsanwa­ltschaft Braunschwe­ig überrasche­nd mit, dass ein wegen anderer Delikte inhaftiert­er 43-jähriger Deutscher unter Mordverdac­ht steht. Details zu den konkret durchgefüh­rten Ermittlung­en könne er im Moment nicht geben, sagte Wolters. Die Staatsanwa­ltschaft Braunschwe­ig ist ihm zufolge erst seit 2018 mit den Ermittlung­en befasst.

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