Besucherzahl muss stimmen – Bühnenprogramm ist nahezu unmöglich
Vereine pochen auf Planungssicherheit – TSV Dewangen setzt auf Sicherheit und steht den Reichsstädter Tagen kritisch gegenüber
AALEN (vs) - Die Aalener Vereine stehen im Großen und Ganzen hinter einer Veranstaltung der Reichsstädter Tage. In der derzeit schwierigen Zeit sind sie auf jede Einnahmequelle angewiesen. „Allerdings brauchen wir Planungssicherheit“, sagt Karl-Heinz Vandrey von der Aalener Sportallianz. Nur bei einer ausreichenden Anzahl an Besuchern sei ein Engagement wirtschaftlich rentabel.
„Neben den in normalen Zeiten ohnehin bestehenden Auflagen kommen durch Covid-19 weitere hinzu. Die Stände coronasicher zu machen, verursacht in jedem Fall Mehrkosten“, sagt Vandrey. „Dennoch sind wir gewillt, mitzuziehen.“Diesbezüglich gelte es allerdings die Rahmenbedingungen abzuwarten, auch um den Einkauf der
Waren planen zu können. „Wenn sich bis Ende Juni herauskristallisiert, dass nur wenig Hundert Besucher kommen dürfen, ist das Thema für uns vom Tisch.“
Nahezu vom Tisch sind die Aufführungen auf den Bühnen. Angesichts der ausfallenden Trainingszeiten sei es kaum möglich, eine Choreografie von jetzt auf nachher aus dem Ärmel zu schütteln, sagt Armin Pfeifer, Vorsitzender der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach. Darüber hinaus sei es bei vielen Programmpunkten nicht möglich, den Abstand einzuhalten, sagt Pfeifer und denkt unter anderem an die Auftritte der Sportakrobaten des Vereins. Dass die Stadt so lange wie möglich an dem Stadtfest festhält, findet er gut. Absagen könnte man die Veranstaltung
Ende Juni immer noch. Ins gleiche Horn stößt Albrecht Schmidt, Vorsitzender des SSV Aalen. „Wenn die Stadt ein stimmiges Konzept vorlegen kann, soll ein Gelingen an den Vereinen nicht scheitern.“
Einer Veranstaltung des Stadtfestes indes kritisch gegenüber steht Thomas Schnell, Vorsitzender des TSV Dewangen. „Es kann nicht sein, dass ein Münchner Oktoberfest oder ein Cannstatter Wasen abgesagt wird, aber die Reichsstädter Tage in Aalen stattfinden sollen.“Das Stadtfest sei auch für den TSV ein Highlight. „Doch aufgrund der aktuellen Lage gilt für uns weiter Safety First.“Deshalb werde der Verein auch sein Weinfest Anfang Oktober absagen, weil auch hier eine Abstandsregelung kaum umsetzbar sei.