Für den Grillabend à la Ipfmesse
Das Volksfest fällt aus – Mess-Würste produziert Metzgermeister Thomas Mayer trotzdem
BOPFINGEN-OBERDORF - Normalerweise heißt die Ipfmesse für Thomas Mayer und sein Team Arbeiten im Akkord, denn der Metzgermeister stellt die bekannten Mess-Würstchen her. Im Interview mit Larissa Hamann erzählt Mayer, warum er trotz Absage Würste produziert und wie er zumindest ein bisschen Volksfest-Gefühl erzeugen will.
Herr Mayer, produzieren Sie trotz Absage des Volksfestes Ihre MessWürstchen und wie hoch wird die Nachfrage sein?
Ja, die Mess-Würstchen werden dennoch produziert und im Laden verkauft. Wir haben gemerkt, dass viele Leute durch Corona wieder mehr zu Hause grillen. Deswegen produzieren wir auch die Würstchen schon seit mehreren Wochen – wenn das Wetter schön ist. Wie die Nachfrage während der Ipfmess-Woche tatsächlich sein wird, kann ich nicht einschätzen. Wir machen die Würstchen täglich frisch und je nachdem, wie sie abverkauft werden, wird eben nachproduziert. Ich denke aber, dass die Bopfinger Familien sich trotzdem treffen und zusammen feiern. Die Ipfmesse hat hier im Ort einfach Tradition und daran wird sich auch durch Corona nichts ändern.
Wie trägt Ihre Metzgerei dazu bei, dass die Ipfmesse in Bopfingen trotzdem gefeiert werden kann? Wir stellen Ipfmess-Pakete zusammen, die die Leute per Mail und per Telefon bestellen können. Da sind vier Paar Mess-Würstchen und zwei Flaschen Messbier drin. Die Aktion läuft über den Gewerbe- und Handelsverein und wird Anfang nächster Woche online gestellt. Ab da können die Leute die Pakete bei uns bestellen. Außerdem machen wir alternativ zum Fest am Ipfmess-Samstag eine Hähnchen-Aktion und einen
Grillstand vor unserem Laden. Damit wenigstens ein bisschen Ipfmess-Feeling aufkommt. Ich muss aber noch mit der Stadt abklären, in welchem Rahmen ich das machen darf. Vielleicht lockern sich die Corona-Vorschriften bis dahin auch noch ein bisschen. Ob wir da dann ein paar Stehtische hinstellen oder nicht, machen wir spontan.
Inwiefern unterscheiden sich derzeit Ihre Vorbereitungen auf die hauseigene Ipfmesse von denen auf das große Volksfest?
Solange ich lebe, gibt es die Ipfmesse. Ich hab das so auch noch nie mitgemacht. Normalerweise bin ich 14 Tage vor der Messe schon angespannt. Da muss die Bude aufgebaut, die Geräte hergerichtet und auch sonst geschaut werden, dass alles passt. Die fünf Messtage lang kommt man eigentlich fast nicht zum Schlafen. Ich steh um 5 Uhr auf und gehe um 2 Uhr schlafen.
Aber man macht das auch gerne, weil das Arbeiten auf der Ipfmesse ein anderes ist als im Tagesgeschäft. Die Mitarbeiter und die Kunden sind immer gut drauf und es ist so selten, dass mal einer meckert, weil er warten muss. Diesmal ist am Ipfmess-Sonntag der Laden zu. Das ist ungewohnt. Andererseits kann man jetzt mal den Sonntag genießen, das geht sonst im Sommer normalerweise nicht, weil wir sonst jedes Wochenende Feste beliefern. Klar fehlt dieser Umsatz jetzt, aber es tut körperlich auch mal gut, sonntags nicht zu arbeiten.
Wie verbringen Sie privat das Ipfmess-Wochenende?
Bis jetzt ist noch nichts geplant. Samstag haben wir ja in der Metzgerei die Aktion und am Sonntag wollte ich eigentlich nichts Geschäftliches machen. Vielleicht treffe ich mich auch mit der Familie oder mit Bekannten, das ist aber noch offen.