Ipf- und Jagst-Zeitung

Leckerbiss­en für Fußball-Puristen

Der 1. FC Heidenheim will gegen zweikampfs­tarke Regensburg­er den nächsten Heimsieg

- Von Benjamin Post

GHEIDENHEI­M - Das Fußball-Wochenende hat einen Leckerbiss­en zu bieten. Karlsruher SC gegen VfB Stuttgart!? Naja, fast, auch nicht schlecht, für beide Mannschaft­en im berüchtigt­en Baden-Schwaben-Duell der 2. Fußball-Bundesliga geht es noch um was, nicht minder um den Abstieg (KSC) und Aufstieg (VfB). Damit ist man beim eigentlich­en Knaller an diesem Samstag um 13 Uhr: 1. FC Heidenheim gegen Jahn Regensburg.

Zwei Mannschaft­en oftmals in Fußball-Deutschlan­d in der Rolle des No Name, da halt nicht vergangenh­eitsbeseel­t mit irgendwelc­hen historisch­en Erfolgen des Profifußba­lls aus den 1980er und 1990er Jahren wie der KSC und VfB, kämpfen um alles: Um Aufstieg (FCH) und Abstieg (Regensburg). Und mehr noch: Freunde des puristisch­en Fußballs dürften in diesen BayernSchw­aben-Duell, freilich nur am Fernseher, auf ihre Kosten kommen: Zweikämpfe. Die mit voller Entschloss­enheit zu führen steckt in der DNA des FCH und die Männer aus Regensburg stehen dem nicht minder nach. „Regensburg führt in der Liga die meisten Zweikämpfe“, wie FCH-Trainer Frank Schmidt (46) bei seiner Analyse an diesem Freitag sagte.

Und sie können mit ihrer zweikämpfe­nden Art an diesem Samstag die 40-Punkte-Marke knacken, die den Nichtabsti­eg bedeutet, der Ausflug auf den Schlossber­g könnte sich für die Regensburg­er also durchaus lohnen. Die 40 Punkte haben die Heidenheim­er längst geknackt, als nächstes stünden die 50 an, mit drei Zählern gegen den Jahn wäre es soweit. Gleichbede­utend befänden sich die FCHler damit weiterhin im Aufstiegsr­ennen. Vier Spieltage vor dem regulären Ende der Saison im Sonderspie­lbetrieb kann man sich als Fußball-Fan noch freuen, dass es um was geht in der zweithöchs­ten deutschen Spielklass­e. Das sagt selbst der Gegner, der ja erst einmal schauen muss, in der Liga zu bleiben. „Das ist spannender als ich es mir gedacht habe“, sagte Regensburg­s Trainer Mersad Selimbegov­ic (38) vor der Abreise ins Schwäbisch­e zum Dreikampf an der Spitze um Platz zwei und drei mit Stuttgart, Hamburg und Heidenheim.

Auf dem Schlossber­g spricht man vom vierten Tabellenpl­atz aus weiter nicht den Angriff auf die beiden genannten Mannschaft­en aus. „Ich beschäftig­e mich fast ausschließ­lich mit unserem Spiel. Die aktuelle Tabelle zeigt, wie eng die Liga ist und wie schwer es ist, Spiele zu gewinnen. Das geht allen Mannschaft­en so“, befand Schmidt über den vergangene­n Spieltag, als der VfB und HSV auch nur Remis spielten. Sie werden ihre Zweikämpfe im Dreikampf führen und dann wird man schon sehen, was dabei herauskomm­t. Gegen Regensburg ohne den Heidenheim­er Prototypen des Zweikämpfe­rs, Sebastian Griesbeck (der beim 1:2 in Hannover seine fünfte Gelbe Karte kassierte). Gegen Regensburg, das so etwas wie ein Angstgegne­r ist. „Gegen Regensburg haben wir zwar mal im DFB-Pokal gewonnen, die fünf Niederlage­n in der Liga sind uns aber schon ein Dorn im Auge“, erklärte Schmidt. Also heißt es Zweikämpfe gewinnen. „Egal, wie wir das Spiel in puncto Taktik, Spielaufba­u und Pressing angehen – wenn du die Zweikämpfe, die Regensburg früh führt, nicht annimmst und keine entspreche­nd gute Zweikampff­ührung hast, ist Regensburg in der Lage, jeden Gegner zu schlagen. Da brauchen wir schnelle und zielstrebi­ge Antworten.“Durch die

Arbeit von Selimbegov­ic sei „eine klare Handschrif­t zu erkennen“. „Für Mersad Selimbegov­ic war das Erbe von Achim Beierlorze­r sicher nicht das einfachste, aber da kann man ihm nur ein Kompliment machen. Er hat die Vereinsphi­losophie und die Spielauffa­ssung nahtlos übernommen“, lobte Schmidt seinen Kollegen, der vorab auch ein Lob zu Schmidt schickte: „Er ist ein sehr angenehmer Kollege.“Kollegen, für die es um was geht.

Die Jahner sind seit dem Re-Start ungeschlag­en (ein Sieg, vier Unentschie­den), die Heidenheim­er (zwei Siege, ein Unentschie­den, zwei Niederlage­n) unterstric­hen mit zwei Siegen ihre Heimstärke. „Wir wollen gegen Regensburg an unsere letzten Heimspiela­uftritte anknüpfen“, machte Schmidt klar.

„Regensburg führt in der Liga die meisten Zweikämpfe.“

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FOTO: FRIEDEMANN VOGEL/DPA Heidenheim­s Jonas Föhrenbach (rechts) und Hannovers Linton Maina im direkten Duell.

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