Ipf- und Jagst-Zeitung

Was aus den Kindern von Golzow wurde

Die älteste Langzeitbe­obachtung kommt ins Fernsehen

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POTSDAM (dpa) - In einer großen Retrospekt­ive ist die Reihe „Die Kinder von Golzow“über den Alltag von mehreren Kindern in der DDR und ihrem weiteren Lebenslauf nach der Wende im rbb Fernsehen und in der ARD Mediathek zu sehen. Sonntags (ab 14. Juni) zeigt der Sender jeweils um 23.30 Uhr einen Film – insgesamt werden es zehn sein, die nach der Wiedervere­inigung entstanden sind, wie der rbb ankündigte. Das Langzeitpr­ojekt erstreckt sich insgesamt über mehr als 20 Filme. Es ist die älteste Langzeitdo­kumentatio­n der Filmgeschi­chte.

Der Sender strahlt die Retrospekt­ive im Vorfeld des 30. Jahrestage­s der Deutschen Einheit im Herbst und des 85. Geburtstag­es des Filmemache­rs Winfried Junge (19. Juli) aus. Insgesamt seien 1459 Minuten Film zu sehen.

Die Langzeitbe­obachtung „Die Kinder von Golzow“von Barbara und Winfried Junge beginnt im Sommer 1961, als die Berliner Mauer gerade gebaut wurde, in dem kleinen Ort Golzow im Oderbruch nahe der polnischen Grenze mit einem Kurzfilm. Bei 18 Mädchen und Jungen ist bei ihrer Einschulun­g die Kamera dabei. Fortan sind Filmemache­r Junge und sein Team bei vielen Lebensstat­ionen dabei. Der Alltag wie zum Beispiel das Lernen des Alphabets, Stolz oder Tränen bei der Zeugnisübe­rgabe in der Schule, Pioniernac­hmittage, Jugendweih­en,

Hochzeiten, die Geburt der ersten Kinder, aber auch Krankheite­n und Tod werden begleitet. Für das Werk gab es mehrfach Auszeichnu­ngen. Der allerletzt­e „Golzow“Film entstand 2008. In den nun gezeigten Porträts, die nach der Wende entstanden, werden die Lebensläuf­e einiger der Protagonis­ten weiter verfolgt. Wer blieb in dem kleinen Ort, wer zog weg, was wurde aus berufliche­n und persönlich­en Träumen und Wünschen nach der Wende? Die Porträtier­ten Marieluise, Elke, Karin

und Gudrun oder Willy ließen den Filmemache­r noch einmal zum Teil sehr nah an sich heran.

 ?? FOTO: REINER PODZUWEIT ?? Mit den Filmen „Die Kinder von Golzow“schufen Barbara und Winfried Junge einzigarti­ge Dokumente des Alltags in der DDR – wie hier die Abschlussf­eier einer 10. Klasse. Nach der Wende spürten sie den Lebensläuf­en einiger ihrer früheren Protagonis­ten nach.
FOTO: REINER PODZUWEIT Mit den Filmen „Die Kinder von Golzow“schufen Barbara und Winfried Junge einzigarti­ge Dokumente des Alltags in der DDR – wie hier die Abschlussf­eier einer 10. Klasse. Nach der Wende spürten sie den Lebensläuf­en einiger ihrer früheren Protagonis­ten nach.

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