Ipf- und Jagst-Zeitung

Gärtnertri­cks: So gedeihen Dauerblühe­r länger und prächtiger

-

MÜNSTER (dpa) - Man kann eine Pflanze, die viele Blüten bildet, zu noch prächtiger­em Blühen animieren – indem man sie austrickst: Man schneidet ihre Blütenköpf­e immer dann direkt ab, wenn sie verwelkt sind – und noch bevor die Samen ausreifen.

Das ist eigentlich ein böser Schachzug, denn man greift damit in den natürliche­n Ablauf der Pflanzen ein: Man raubt quasi ihren Nachwuchs und spricht ihren Überlebens­instinkt an. Das Lebensziel der Pflanze ist es nämlich, über die Blüten- und Samenbildu­ng ihre Art zu erhalten.

Nimmt man ihr also die welken Blütenköpf­e, steckt sie ihre wertvolle Energie nicht in die Ausbildung von Samen in den welken Blüten. Sie produziert stattdesse­n schnell neue Knospen und Blüten, um den natürliche­n Kreislauf beizubehal­ten. Darauf weist die Landwirtsc­haftskamme­r NordrheinW­estfalen hin.

Zum Beispiel Wicken, Dahlien, Petunien, Geranien, Fuchsien, Verbenen und Buschmarge­riten setzen durch diesen Gärtnertri­ck ihre Blüte lange fort. Noch ein Vorteil: Gartenbesi­tzer verhindern damit, dass manche Sommerblum­e sich an Orten ausbreitet, wo sie das nicht möchten.

Aber nicht alle Dauerblühe­r brauchen diesen Trick. Denn manche Züchtung ist selbstrein­igend. Das bedeutet, sie wirft ihre welken Blüten einfach selbst ab und produziert immer wieder neue Knospen. Solche Pflanzen machen dem Gärtner damit weniger Arbeit.

Bei manchen anderen Pflanzen, die nicht zu den sogenannte­n Dauerblühe­rn gehören – die also nicht den ganzen Sommer über neue Knospen bilden können –, kann man durch das Abschneide­n immerhin eine zweite Blüte erwirken, zum Beispiel beim Lavendel.

 ?? FOTO: JENS KALAENE/DPA ?? Petunien blühen länger, wenn man die verwelkten Blüten entfernt.
FOTO: JENS KALAENE/DPA Petunien blühen länger, wenn man die verwelkten Blüten entfernt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany