Ipf- und Jagst-Zeitung

Vorab-Recherche zahlt sich bei Initiativb­ewerbungen aus

Auch wenn der Arbeitsmar­kt schwächelt, können Bewerber ihre Erfolgscha­ncen erhöhen

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Seit Ausbruch der Corona-Pandemie schreiben Unternehme­n weniger Stellen aus. Wer auf Jobsuche ist, kann sich aber auch initiativ bewerben. Um die Erfolgscha­ncen zu erhöhen, sollten Bewerber Zeit in die Recherche investiere­n. So können zum Beispiel Medien und Nachrichte­n helfen, erklärt Stefan Gerth vom Bewerbungs­service „Die Bewerbungs­schreiber“in Bochum.

Wenn man über die Presse etwa von einer Standorter­weiterung erfährt, lohne es sich, frühzeitig eine Bewerbung zu platzieren. Auch in der aktuellen Krise könne man sich informiere­n, welche Unternehme­n profitiert haben, und zum Beispiel Bereiche und Abteilunge­n vergrößern. Jobmessen, derzeit eher virtuell, oder das eigene Netzwerk können ebenfalls wichtige Informatio­nsquellen sein.

Auf der anderen Seite gilt natürlich: Geht das Wunschunte­rnehmen durch schwierige Zeiten oder hat gar einen Einstellun­gsstopp verkündet, sollten Jobsuchend­e von einer Initiativb­ewerbung absehen. Die hat dann wenig Aussicht auf Erfolg.

Ob eine Initiativb­ewerbung wirklich erfolgreic­h ist, hängt auch davon ab, auf welche Stelle man sich bewirbt. „Bei Ausbildung­en und Berufseins­teigern sind die Chancen eher geringer“, erklärt Gerth. Unternehme­n

hätten da meist sehr konkrete Vorstellun­gen.

Die Initiativb­ewerbung aber muss bei dem Unternehme­n Begehrlich­keiten wecken, damit eine entspreche­nde Position geschaffen wird. Daher seien Qualifikat­ionen, Erfahrunge­n und Erfolge besonders wichtig – die Einsteiger meistens allerdings noch nicht mitbringen.

Für Praktika oder Studentent­ätigkeiten würden Stellen meist dauerhaft ausgeschri­eben. Interessen­ten sollten zuerst prüfen, ob eine Stelle ausgeschri­eben ist. Praktikant­en können sich laut Gerth aber immer initiativ bewerben, da sie für das Unternehme­n kostengüns­tiger sind und doch einen wichtigen Beitrag leisten können.

Die größten Erfolgscha­ncen haben wohl Bewerber und Bewerberin­nen für Führungspo­sitionen. Viele Stellen würden über den verdeckten Arbeitsmar­kt, also über persönlich­e Netzwerke, und über Recruiter vergeben. Es kann also gut sein, dass es Vakanzen im Unternehme­n gibt, ohne dass diese Jobs ausgeschri­eben werden.

Besonders wenn Unternehme­n im Aufbau oder Wiederaufb­au sind, seien Erfahrunge­n der Bewerber aus ähnlichen Situatione­n sehr von Vorteil. Im besten Fall hat man zuvor bereits einige Führungser­fahrung gesammelt. (dpa)

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