Der Kandidat der SPD
Weil wir uns in der vergangenen Woche mit der Frage der Kanzlerkandidatur bei der Union beschäftigt haben, wollen wir uns jetzt der Kandidatenfrage bei der SPD widmen. Es gibt bei den Sozis ja eine zweiköpfige gemischtgeschlechtliche Generaldirektion, welche zusammen auf den Namen Esken-Borjans hört. Aus diesem Duo scheint aber kein Kandidat (m/w) hervorzugehen, vermutlich, weil die beiden anderweitig ausgelastet oder interessiert sind. Sie haben deshalb Herrn Rolf Mützenich ins Gespräch gebracht. Rolf wer? Doch, doch, den gibt es. Aber in der Tat gebricht es diesem Genossen ein wenig an Berühmtheit. Wir wollen deshalb unseren Beitrag leisten, dass Deutschland viel öfter von Rolf Mützenich spricht. Also: Es handelt sich bei ihm um den Anführer der SPD im Bundestag. Sein Tagwerk besteht hauptsächlich darin, dass er mit seinem Fraktiönchen mehr oder weniger brav hinter der Kanzlerin hertrottelt.
Weil ihn dabei die Langeweile zu übermannen droht, macht Herr Mützenich bisweilen komische Sachen. Kürzlich hat er einen bewährten Wehrbeauftragten aus den eigenen
Reihen abgesägt, einen qualifizierten Kandidaten, ebenfalls aus den eigenen Reihen, links liegen lassen und stattdessen eine Genossin zur Wehrbeauftragten gemacht, welche von der Bundeswehr so viel versteht wie eine Veganerin vom Schweinerollbraten. Man fragt sich natürlich, wozu so einer als Kanzler in der Lage wäre. Es scheint allerderdings nicht ausgeschlossen, dass die SPD gar nicht ins Kanzleramt einziehen muss. Die Fünf-Prozent-Hürde sollte sie aber packen. (vp)
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