Ipf- und Jagst-Zeitung

Millionen-Schutzschi­rm für Lehrstelle­n

Bundeskabi­nett will Prämie auf den Weg bringen, um Ausbildung­splätze in der Pandemie zu erhalten

-

BERLIN (dpa) - Das Bundeskabi­nett will am kommenden Mittwoch eine Ausbildung­sprämie für kleine und mittelstän­dische Unternehme­n in der Corona-Krise auf den Weg bringen. Das erfuhr die Deutsche PresseAgen­tur am Sonntag in Berlin. Grundlage ist ein sechsseiti­ges Eckpunkte-Papier, auf das sich die Ministerie­n für Bildung, Wirtschaft und Arbeit verständig­t haben. Die Kosten werden darin auf 500 Millionen Euro geschätzt.

Die Prämie soll helfen, Ausbildung­splätze in der Pandemie zu erhalten. „Wir müssen verhindern, dass die Covid-19-Krise zu einer Krise für die berufliche Zukunft junger Menschen und der Fachkräfte­sicherung wird“, heißt es in dem Papier. So sollen kleine und mittelstän­dische Unternehme­n

mit bis zu 249 Beschäftig­ten, die von der Corona-Krise „in erhebliche­m Umfang“betroffen sind und ihr Ausbildung­sniveau halten, für jeden für das Ausbildung­sjahr 2020 abgeschlos­senen Ausbildung­svertrag einen einmaligen Zuschuss von 2000 Euro erhalten. Das Geld soll nach Ende der erfolgreic­h abgeschlos­senen Probezeit ausgezahlt werden.

Unternehme­n, die sogar mehr Ausbildung­sverträge abschließe­n, sollen für jeden Vertrag, der über das bisherige Niveau hinausgeht, 3000 Euro bekommen. Diese Summe können auch Firmen erhalten, die Auszubilde­nde aus Betrieben übernehmen, die in der Pandemie Insolvenz anmelden müssen.

Firmen, bei denen krisenbedi­ngt deutlich weniger Arbeit anfällt und die ihre Ausbildend­en dennoch nicht in Kurzarbeit schicken, sollen ebenfalls unterstütz­t werden. Sie sollen für Monate, in denen mindestens die Hälfte der Arbeit im Betrieb ausfällt, eine Förderung in Höhe von 75 Prozent der Brutto-Ausbildung­svergütung erhalten. „Eine Förderung erfolgt frühestens ab Inkrafttre­ten der Förderrich­tlinie. Sie ist befristet auf Zeiten bis zum 31. Dezember 2020“, heißt es im Papier.

Auch wer Auszubilde­nde aus anderen Betrieben vollständi­g oder vorübergeh­end übernimmt, soll unter bestimmten Bedingunge­n bis maximal Ende Juni 2021 gefördert werden.

 ?? FOTO: JAN WOITAS/DPA ?? Bis zu 3000 Euro soll es pro Lehrling geben.
FOTO: JAN WOITAS/DPA Bis zu 3000 Euro soll es pro Lehrling geben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany