Ipf- und Jagst-Zeitung

Das Land der Hoffnung

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Bislang kannten wir ja nur Coronarspo­rt, mittlerwei­le gibt es aber auch den Coronaspor­t. Während beim Coronarspo­rt das Herz gestärkt wird, bleibt beim Coronaspor­t die Seele auf der Strecke. Heute Abend etwa wird der FC Bayern München aller Voraussich­t nach wieder einmal Deutscher Fußballmei­ster. Ohne Mühe, ohne Fans und diesmal im Bremer Weserstadi­on. Oder heißt das

Ding mittlerwei­le Wiesenhof-Farm? Egal, die Arena wird leerer sein als Giovanni Trapattoni­s legendäre Flasche es jemals hätte sein können.

Klar, die Bayern müssen den Kick noch gewinnen. Doch ohne Unterstütz­ung im Stadion dürfte Werders Hühnerhauf­en auf verlorenem Posten stehen, außer die Bremer reaktivier­en Otto Rehhagel und Wynton Rufer.

Apropos Rufer, der Mann stammt aus Neuseeland, dem Land der Hoffnung. Während hierzuland­e mehr Zuschauer im Kölner Video-Keller sitzen als auf den Rängen, haben sie sich dort bereits wieder vom Coronaspor­t verabschie­det – zumindest beim

Rugby. Zur Partie der Otago

Highlander­s gegen die Waikato Chiefs kamen 20 000 Fans, zuletzt verfolgten 43 000 Zuschauer das Duell von Auckland gegen Wellington.

Wie das möglich ist? Experten sagen, das Virus habe quasi einen Bogen um die Insel gemacht. Doch wer einmal ein Rugby-Spiel in echt verfolgt hat, weiß es besser: Niemand trägt Helm, geschweige denn eine Maske. Nicht einmal das Virus würde es wagen, sich zwischen Ei und Spieler zu stellen. Zermalmt würde es oder zertrampel­t. Die Infektions­rate R liegt beim Rugby-Spiel gewiss klar unter null. Knochenbrü­che sind ja eine ganz andere Sache. (jos)

untermstri­ch@schwaebisc­he.de

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FOTO: PIXABAY

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