„Die Bopfinger leben dafür, das ist hier die fünfte Jahreszeit“
Ohne Ipfmesse auch keine Countdown-Party – Kulturbeauftragte Victoria Schrödersecker bedauert den Ausfall – nicht nur beruflich
BOPFINGEN - Die Kulturbeauftragte Victoria Schrödersecker hat 2019 zum ersten Mal die Countdown-Party zur Ipfmesse organisiert. Die Corona-Pandemie macht aber in diesem Jahr nicht nur dem Volksfest selbst, sondern auch der Party einen Strich durch die Rechnung. Außer ihrer Aufgabe als Verantwortliche für die Auftakt-Veranstaltung fühlt sich die 25-Jährige auch privat mit der Ipfmesse verbunden, wie sie der „Ipf- und Jagst-Zeitung/ Aalener Nachrichten“verrät. Schon seit Kindertagen besucht sie das regionale Volksfest mit ihrer Familie und schätzt bis heute die ungezwungene Atmosphäre auf dem Messplatz. Im Interview mit Larissa Hamann erzählt Victoria Schrödersecker, was die Ipfmesse für sie so besonders macht und wie schwierig es für die Stadt ist, für Volksfest-Atmosphäre abseits des Festplatzes zu sorgen.
Frau Schrödersecker, was bedeutet es für Sie persönlich, dass die Ipfmesse in diesem Jahr nicht wie gewohnt auf dem Festplatz stattfinden kann?
Ich bin zwar eine Nördlingerin, habe aber durch meine Familie einen sehr engen Bezug zu Bopfingen. Ich fühle mich mit der Stadt verbunden und deswegen wird es für mich auch sehr ungewohnt sein, wenn man dieses Jahr eben nicht an jedem der sechs
Ipfmess-Abende auf dem Festplatz sein kann. Die Zeit, die man gemeinsam mit Freunden und Familien auf der Ipfmesse verbringen kann, das gemeinsame Beisammensitzen in den Biergärten, fehlt einfach.
Was unterscheidet die Ipfmesse von anderen Volksfesten?
Das Flair, das die Ipfmesse ausmacht, ist schon besonders. Egal, wohin es die Jungen nach dem Abitur oder der Ausbildung zieht, zur Ipfmesse kommen alle immer wieder zurück. Bei anderen Festen würden die Leute vielleicht auch nicht fünf Tage frei nehmen, um sich auf dem Messplatz zu treffen und gemeinsam Zeit zu verbringen. Die Bopfinger leben dafür, das ist hier die fünfte Jahreszeit. Nach der Ipfmesse ist für sie immer schon vor der Ipfmesse.
Inwieweit gibt es Planungen für eine Alternative zur CountdownParty?
Die Countdown-Party haben wir komplett abgesagt. Mit den ganzen Beschränkungen klappt das nicht. Wenn ich nur 500 Leute statt 2000 reinlasse, kommt keine richtige Stimmung auf. Es würde den Leuten auch keinen Spaß machen, wenn sie dann die ganze Zeit an ihrem Platz sitzen bleiben müssten. Ich bin der Ansicht: Bevor man es aufgrund von Verordnungen nur halblebig machen kann, sagt man es lieber ab und macht es dann im nächsten Jahr wieder richtig. Dass wir eine virtuelle Party veranstalten, ist eher unwahrscheinlich und derzeit auch nicht geplant.
Was darf Ihrer Ansicht nach am Ipfmess-Wochenende trotzdem nicht fehlen?
Es wäre eine schöne Aktion, wenn das Feuerwerk am Freitagabend trotzdem stattfindet. Die Leute feiern dann daheim, trinken ihr Ipfmess-Bier und könnten das Spektakel genießen. Vielleicht wird es am verkaufsoffenen Sonntag ein paar Aktionen geben, dass man die Schausteller so zumindest etwas unterstützen kann. Aber durch die aktuellen Beschränkungen ist das aber alles sehr problematisch und unsicher.