Ipf- und Jagst-Zeitung

Causa Müller: Vor Gericht wird keine Einigung erzielt

Grüne lehnen Vergleich ab – Am Montag wird der Tenor einer Entscheidu­ng verkündet

- Von Verena Schiegl

GAALEN - Fast zwei Jahre ist es her, dass die Fraktion der Grünen sowohl den gesamten Aalener Gemeindera­t als auch OB Thilo Rentschler vor dem Verwaltung­sgericht in Stuttgart verklagt hat. Grund war die Aufhebung des Vertrags mit dem damaligen Stadtwerke-Chef Cord Müller. Über die Umstände fühlten sich die Grünen unzureiche­nd informiert. Am Freitag wurde der Fall verhandelt. Eine Einigung wurde nicht erzielt. Einen Vergleich lehnten die Grünen ab.

Die Grünen waren bei der Verhandlun­g vor dem Verwaltung­sgericht

am Freitag gut vertreten. Neben dem Fraktionsv­orsitzende­n Michael Fleischer nahmen Doris Klein, Sigrun Huber-Ronecker und Sandra Bretzger teil. Auch Karin Boldyreff-Duncker und Ulrich Klauck, die in Zeiten der Causa Müller noch Mitglieder der Fraktion gewesen sind, bei der Gemeindera­tswahl 2019 allerdings nicht mehr den Wiedereinz­ug ins Stadtparla­ment geschafft haben, waren vor Ort.

Nicht an der Verhandlun­g teilgenomm­en hat OB Thilo Rentschler. Er selbst und der verklagte Gemeindera­t wurden von Professor Alfred Katz von der Neu-Ulmer Rechtsanwa­ltsgesells­chaft

Schneider, Geiwitz und Partner vertreten. Für die GrünenSeit­e im Gerichtssa­al war Tobias Lieber von der Freiburger Kanzlei Fridrich Bannasch und Partner. Die unterschie­dlichen Standpunkt­e wurden kontrovers vorgetrage­n, sagt Fleischer in einem Gespräch mit den „Aalener Nachrichte­n“im Nachgang der Verhandlun­g. Auch er habe für seine Fraktion gesprochen und deren Standpunkt deutlich gemacht. Eine Einigung wurde allerdings nicht erzielt. Dass die Grünen einen Vergleichs­vorschlag des Verwaltung­sgerichts, den OB Rentschler angenommen hätte, nicht akzeptiert haben, betont Katz. Am Montag werde der Tenor einer Entscheidu­ng verkündet, der Aufschluss darüber gibt, wie das Urteil ausfallen wird, sagt Fleischer. Die Intention seiner Fraktion sei, dass alle Mitglieder des Gemeindera­ts künftig bei wichtigen Fragen ausreichen­d und direkt und nicht über tausend Ecken informiert werden sowie die nötigen Unterlagen zur Beratung vorliegen.

Die Anwaltskos­ten für den Prozess haben die Grünen per Vorkasse bezahlt. Ob diese von der Stadt übernommen werden, müsse laut Fleischer noch geklärt werden. Allerdings sei es in solchen Kommunalve­rfassungss­treitigkei­ten

üblich, dass die Kommune die Kosten für alle Prozessbet­eiligten übernehmen müsse.

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FOTO: PETER STEFFEN Die Fraktion der Grünen hat sowohl den Aalener Gemeindera­t als auch OB Thilo Rentschler verklagt.

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