Ipf- und Jagst-Zeitung

Erneute Millionens­trafe für Deutsche Bank

Geldhaus kommen Geschäfte mit dem Sexualverb­recher Epstein teuer zu stehen

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NEW YORK (dpa) - Der Deutschen Bank kommen ihre Geschäfte mit dem wegen Sexualverb­rechen verurteilt­en und inzwischen gestorbene­n US-Unternehme­r Jeffrey Epstein teuer zu stehen. Die New Yorker Finanzaufs­icht brummte dem Geldhaus am Dienstag eine Strafe von 150 Millionen Dollar (133 Mio Euro) auf. Das New York State Department of Financial Services warf der Bank erhebliche Regelverst­öße in Zusammenha­ng mit ihren Geschäftsb­eziehungen zu Epstein vor. Außerdem wurde das Institut für seine Verbindung­en zur Danske Bank und zur

FBME Bank bestraft, die im Zentrum von Geldwäsche­skandalen standen.

„Es war ein Fehler, Jeffrey Epstein 2013 als Kunden anzunehmen“, teilte die Deutsche Bank mit. Das Unternehme­n erkenne die festgestel­lten Schwächen in ihren Prozessen an und habe aus den Fehlern gelernt. Die Bank habe unmittelba­r nach Epsteins Verhaftung die Strafverfo­lgungsbehö­rden kontaktier­t und volle Unterstütz­ung bei den Ermittlung­en angeboten. Dabei sei man vollständi­g transparen­t gegenüber den Behörden gewesen. „Unser Ruf ist unser wertvollst­es Gut, und wir bedauern unsere Verbindung zu Epstein zutiefst.“

Die Deutsche Bank hatte im Juli 2019 erklärt, eine gründliche Prüfung ihrer Geschäftsb­eziehungen zu Epstein durchzufüh­ren. Das Geldhaus reagierte damals auf einen Bericht des „Wall Street Journal“, wonach es Epstein mehrere Jahre lang bei der Verwaltung von Millionen von Dollar über Dutzende von Bankkonten hinweg geholfen haben soll. Epstein war wegen Misshandlu­ng minderjähr­iger Mädchen angeklagt worden, er starb im vergangene­n August im Alter von 66 Jahren in einem New Yorker Gefängnis. Epstein hatte bereits 2008 eine Haftstrafe wegen Prostituti­on Minderjähr­iger erhalten.

Das hielt Unternehme­n jedoch nicht davon ab, weiter im Geschäft mit dem millionens­chweren Finanzmana­ger zu bleiben. Die Deutsche Bank sei nun als erster Finanzkonz­ern dafür zur Rechenscha­ft gezogen worden, teilte die New Yorker Finanzaufs­icht mit. Die Behörde hielt Deutschlan­ds größtem Geldhaus vor, der Verantwort­ung des Finanzsyst­ems nicht nachgekomm­en zu sein, Verbrechen durch die Überprüfun­g von Kunden vorzubeuge­n. Im Fall Epsteins wiege dies besonders schwer, da dessen „furchtbare kriminelle Vorgeschic­hte“bekannt gewesen sei. Die Bank habe „auf unerklärli­che Weise“versäumt, verdächtig­e Transaktio­nen in Millionenv­olumen festzustel­len oder zu verhindern.

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FOTO: RICHARD DREW/DPA Logo der Deutschen Bank in der New Yorker Börse.

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