Kunstwerk erinnert an Eingemeindung vor 45 Jahren
AALEN-WASSERALFINGEN (lem) - „Wasseralfingen bleibt selbstständig!“klebte auf vielen Autos. Der Konvoi des damaligen Ministerpräsident Hans Filbinger wurde angehalten, es gab jahrelange hitzige Diskussionen und viel Widerstand: Vor der eigentlichen Sitzung des Wasseralfinger Ortschaftsrats hat Oberbürgermeister Thilo Rentschler an die Eingemeindung Wasseralfingens nach Aalen vor 45 Jahren erinnert.
Eine entsprechende Veranstaltung dazu wird es wegen der aktuellen Situation nicht geben. Also „weder eine Feier pro Eingemeindung
noch eine Protest-Kundgebung gegen diesen Akt“, den Kritiker auch Zwangseingemeindung nennen, so Rentschler. Ein intensiver Blick in die Chronologie der Eingemeindung zwischen 1968 und 1975 zeige den langen Weg der Entscheidung, man fände, so Rentschler, Vokabeln wie „Zeitungskrieg“zwischen Befürwortern und Gegnern, Eklats und vielbeachtete Abstimmungen. Aber am 27. Juni 1975 sei ein Kompromiss gefunden worden: „Die neue Stadt heißt Aalen!“Wasseralfingen habe zahlreiche Zusagen wie die unechte Teilortswahl, eine Bürgeranlaufstelle, die Förderung von Vereinen
bekommen und andere Details seien festgeschrieben worden. Rentschler ist überzeugt, dass anderthalb Generationen später eindeutig das Partnerschaftliche überwiege.
Er hatte ein Geschenk mitgebracht, das künftig im Wasseralfinger Rathaus zu sehen sein wird: Es stammt von Axel Brandt (Ausstellung „Eden – Inferno in der Kunst“im Wasseralfinger Museum 2019) und zeigt laut Rentschler „kritisch betrachtet – humoristisch dargestellt – als Karikatur den schwierigen politischen Prozess der zwangsweisen Eingemeindung.“