Gartenschau: Ab sofort reden die Ellwanger mit
Die Diskussion wird nicht mehr nur den Gremien überlassen – Der Auftakt der Gesprächsreihe ist digital
ELLWANGEN - Die Landesgartenschau ist zwar erst in fünf Jahren. Aber jetzt werden die Weichen gestellt. Und deshalb sollen ab sofort die Bürgerinnen und Bürger mitdiskutieren. Denn bislang diskutieren nur die Gremien. Zum Beispiel der Gemeinderat, der sich an diesem Donnerstag mit den Folgen der Jagstabsenkung befasst. Und mit der Querung der Bachgasse, um Landesgartenschaugelände und Altstadt zu verbinden. Zwei Themen also, die reichlich Diskussionsstoff bieten.
Freilich ist eine Bürgerbeteiligung als Abendveranstaltung in der Stadthalle in Pandemiezeiten nicht möglich. Deshalb findet sie digital statt. In Form eines „DigiLogs“am Freitag, 19. März. Wer Interesse hat, kann sich heute schon anmelden. Und darf gerne bei der Anmeldung Fragen formulieren. Darauf weist Landesgartenschaugeschäftsführer Stefan Powolny hin.
Powolny und OB Michael Dambacher haben das Format jetzt vorgestellt. Das Stadtoberhaupt ist „froh und dankbar“, dass der digitale Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern nun erstmals stattfinden kann. Freilich hofft Dambacher darauf, dass das in Zukunft auch in Präsenz möglich ist, wenn sich die Bedingungen wieder ändern. Worum es ihm beim „DigiLog“vor allem geht, beschreibt der OB so: „die Planung transparent und offen voranbringen, vorstellen, was wir vorhaben, und uns die Rückmeldung holen“.
„Es stehen wichtige Entscheidungen an“, betont Powolny. Nach den Worten des Landesgartenschaugeschäftsführers soll die Entwurfsplanung bis Sommer abgeschlossen sein. Dazu sei eine breite öffentliche Diskussion notwendig. „Wir wollen die Bevölkerung mitnehmen.“
Der „DigiLog“ist der Auftakt für weitere „Gartenschau Gespräche – Landesgartenschau im Dialog“. So lautet der Titel des Austauschs, der bis 2026 dauerhaft installiert werden soll. Der ständige Dialog sei wichtig, betont Powolny. Das Zentrum für digitale Entwicklung in Westhausen wurde als Partner gewonnen – „damit uns die Technik keinen Strich durch die Rechnung macht“.
Sarah Hellmann, bei den Stadtwerken fürs Marketing zuständig, erläutert die Details. Der „DigiLog“startet um 17 Uhr und dauert bis etwa 19.30 Uhr. Er wird moderiert von OB Michael Dambacher, Stefan Powolny und dem zweiten Landesgartenschaugeschäftsführer Tobias de Haën vom Partner „bwgrün.“
Die Begrüßung wird auf einem YouTube-Kanal live übertragen. Anschließend treffen sich die Interessierten für eine gute Stunde in zwei geschlossenen „Perspektivräumen“via Zoom-Meeting. Im einen geht es um die Stadtentwicklung durch die Landesgartenschau und im anderen um die bauliche Umsetzung des Großprojekts. Zum Schluss treffen sich alle wieder auf YouTube. Dann werden die Ergebnisse der Workshops präsentiert.
Wichtig zu wissen: Die eigentliche Diskussion wird in den Perspektivräumen stattfinden. Dazu ist eine Anmeldung nötig. Es wird ein virtueller Rundgang über das Landesgartenschaugelände gezeigt. Die interessierten Bürgerinnen und Bürger können an virtuellen Pinnwänden kommentieren, Fragen stellen und eigene Ideen aufschreiben. Powolny: „Jeder kann zu Wort kommen, der zu
Information, Kommunikation und Transparenz sind wichtig, um alle auf dem Weg zur Landesgartenschau 2026 mitzunehmen, die Begeisterung hoch zu halten und die Vorfreude zu wecken. Deshalb startet die Landesgartenschau GmbH die Veranstaltungsreihe „Gartenschau Gespräche – LGS im Dialog“als Bühne für den Informationsaustausch, für Anregungen, Wünsche und „konstruktive“Kritik. Den Auftakt macht der „LGS-DigiLog“am Freitag, 19. März, von 17 bis 19.30 Uhr.
Folgender Ablauf
ist vorgesehen:
Wort kommen will.“
Powolny hofft auf rege Beteiligung und viele Chatbeiträge. Für ihn geht es auch darum, Begeisterung zu wecken und die Ellwanger mit der Landesgartenschau zu verbinden, wie er sagt. „Die Chancen sind so gewaltig, das muss jeder erfassen.“Er bedauert, dass im ersten Schritt nur der Kanal für digitalaffine Menschen bedient werde. Aber man könne die Stadtwerke jederzeit zu dem Thema anrufen oder anschreiben, betont - YouTube-Live-Übertragung: Begrüßung und Auftakt mit Impulsen von Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch und Gartenschaugeschäftsführer Tobias De Haën - Zoom-Meeting in zwei interaktiven Perspektivräumen: allgemeine Informationen zur Landesgartenschau Ellwangen 2026 mit virtuellem Rundgang sowie Schwerpunkt auf Stadtentwicklung und bauliche Umsetzung - YouTube-Live-Übertragung: Resümee und Präsentation der Ergebnisse, kurze Diskussion, Abschluss
Perspektivraum 1
befasst sich mit der Geschäftsführer.
Powolny geht davon aus, dass es die meisten Interessierten in ein Zoom-Meeting schaffen. Eventuell mit Unterstützung der Kinder oder Enkel. Immerhin erkennt er im „DigiLog“sogar einen Vorteil: Bürgerinnen und Bürger aus umliegenden Gemeinden können sich bequem von zu Hause zuschalten. OB Dambacher wünscht sich Präsenzveranstaltungen im Laufe des Jahres. Aber: „Ich bin froh, dass wir überhaupt in den dem Thema „Stadtentwicklung – Mehrwert für Ellwangen“. Die Experten sind: OB Michael Dambacher, Stadtkämmerer Sebastian Thomer und Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Ministerium Ländlicher Raum. Moderation: Stefan Powolny, Geschäftsführer der Landesgartenschau GmbH
Perspektivraum 2 befasst sich mit der Frage „Wie die LGS bis 2026 in Ellwangen baulich umgesetzt wird“. Die Experten sind: Marianne Mommsen, Landschaftsarchitektin der relais Landschaftsarchitekten, Eva de Haas, Referatsleiterin Gewässer
Dialog treten können.“
Bis dahin stellt der Gemeinderat weiter Weichen. Zum Beispiel in Sachen Jagstrenaturierung. Der Fluss soll 2,13 Meter abgesenkt werden, womit das Stadtmühlenwehr hinfällig wird. Parallel sinkt der Grundwasserspiegel, was zu Setzungen an Gebäuden führen könnte. Geotechniker Christian Moormann erwartet aber überwiegend keine Schäden, wie er zuletzt im Bauausschuss sagte. Nach dessen Vorberatung gilt die Zustimmung des Gemeinderats zur Jagstabsenkung als sicher.
Mehr Diskussionen verspricht der folgende Tagesordnungspunkt – die Querung der Bachgasse. Konkret soll der Gemeinderat dem architektonischen Entwurf zustimmen. Der stammt vom Darmstadter Architekten Jean-Jacques Zimmermann und wurde ebenfalls im Bauausschuss vorberaten – allerdings im nicht öffentlichen Teil.
Zimmermanns Entwurf sieht den direkten Weg von der Bachgasse zum künftigen Brückenpark vor, mit Treppe und Aufzug auf beiden Seiten. Die Aufzüge sind so dimensioniert, dass sie einerseits den barrierefreien Zugang ermöglichen und andererseits von Radfahrern genutzt werden können.
Hintergrund: Die Gewinner des Architektenwettbewerbs, die relais Landschaftsarchitekten, hatten eine zickzackförmige barrierefreie Rampe von der Bachgasse über den Inselparkplatz auf das Dach des Neubaus des Jugend- und Kulturzentrums bis zur Jagst vorgeschlagen. Diese Lösung erwies sich aber als „problematisch“– auch im Hinblick auf eine Förderung. Grund: Die Rampe wäre zu lang, die Räume darunter wären nicht nutzbar. Also hat das Preisgericht das Siegerbüro aufgefordert, seine Rampenlösung zu überdenken.
Der Gemeinderat tagt an diesem Donnerstag, 11. März, ab 17 Uhr in der Stadthalle. Der „DigiLog“zur Landesgartenschau findet am Freitag, 19. März, von 17 bis 19.30 Uhr statt. Wer dabei sein möchte, muss sich anmelden unter: https://eveeno.com/LGSDigiLog
beim Regierungspräsidium Stuttgart, Klaus Ehrmann, Leitung des Amts für Stadtentwicklung Ellwangen. Moderation: Tobias de Haën, Geschäftsführer der Landesgartenschau GmbH.
Zur besseren Organisation ist eine vorherige Anmeldung für die interaktiven Perspektivräume nötig unter: https://eveeno.com/LGSDigiLog. Ideen und Anregungen können im Vorfeld über das Anmeldeformular mitgeteilt werden.
Mit den Zugangsdaten erhalten die Teilnehmer den Link für den YouTube-Kanal.