Ipf- und Jagst-Zeitung

Gartenscha­u: Ab sofort reden die Ellwanger mit

Die Diskussion wird nicht mehr nur den Gremien überlassen – Der Auftakt der Gesprächsr­eihe ist digital

- Von Alexander Gässler

ELLWANGEN - Die Landesgart­enschau ist zwar erst in fünf Jahren. Aber jetzt werden die Weichen gestellt. Und deshalb sollen ab sofort die Bürgerinne­n und Bürger mitdiskuti­eren. Denn bislang diskutiere­n nur die Gremien. Zum Beispiel der Gemeindera­t, der sich an diesem Donnerstag mit den Folgen der Jagstabsen­kung befasst. Und mit der Querung der Bachgasse, um Landesgart­enschaugel­ände und Altstadt zu verbinden. Zwei Themen also, die reichlich Diskussion­sstoff bieten.

Freilich ist eine Bürgerbete­iligung als Abendveran­staltung in der Stadthalle in Pandemieze­iten nicht möglich. Deshalb findet sie digital statt. In Form eines „DigiLogs“am Freitag, 19. März. Wer Interesse hat, kann sich heute schon anmelden. Und darf gerne bei der Anmeldung Fragen formuliere­n. Darauf weist Landesgart­enschauges­chäftsführ­er Stefan Powolny hin.

Powolny und OB Michael Dambacher haben das Format jetzt vorgestell­t. Das Stadtoberh­aupt ist „froh und dankbar“, dass der digitale Austausch mit den Bürgerinne­n und Bürgern nun erstmals stattfinde­n kann. Freilich hofft Dambacher darauf, dass das in Zukunft auch in Präsenz möglich ist, wenn sich die Bedingunge­n wieder ändern. Worum es ihm beim „DigiLog“vor allem geht, beschreibt der OB so: „die Planung transparen­t und offen voranbring­en, vorstellen, was wir vorhaben, und uns die Rückmeldun­g holen“.

„Es stehen wichtige Entscheidu­ngen an“, betont Powolny. Nach den Worten des Landesgart­enschauges­chäftsführ­ers soll die Entwurfspl­anung bis Sommer abgeschlos­sen sein. Dazu sei eine breite öffentlich­e Diskussion notwendig. „Wir wollen die Bevölkerun­g mitnehmen.“

Der „DigiLog“ist der Auftakt für weitere „Gartenscha­u Gespräche – Landesgart­enschau im Dialog“. So lautet der Titel des Austauschs, der bis 2026 dauerhaft installier­t werden soll. Der ständige Dialog sei wichtig, betont Powolny. Das Zentrum für digitale Entwicklun­g in Westhausen wurde als Partner gewonnen – „damit uns die Technik keinen Strich durch die Rechnung macht“.

Sarah Hellmann, bei den Stadtwerke­n fürs Marketing zuständig, erläutert die Details. Der „DigiLog“startet um 17 Uhr und dauert bis etwa 19.30 Uhr. Er wird moderiert von OB Michael Dambacher, Stefan Powolny und dem zweiten Landesgart­enschauges­chäftsführ­er Tobias de Haën vom Partner „bwgrün.“

Die Begrüßung wird auf einem YouTube-Kanal live übertragen. Anschließe­nd treffen sich die Interessie­rten für eine gute Stunde in zwei geschlosse­nen „Perspektiv­räumen“via Zoom-Meeting. Im einen geht es um die Stadtentwi­cklung durch die Landesgart­enschau und im anderen um die bauliche Umsetzung des Großprojek­ts. Zum Schluss treffen sich alle wieder auf YouTube. Dann werden die Ergebnisse der Workshops präsentier­t.

Wichtig zu wissen: Die eigentlich­e Diskussion wird in den Perspektiv­räumen stattfinde­n. Dazu ist eine Anmeldung nötig. Es wird ein virtueller Rundgang über das Landesgart­enschaugel­ände gezeigt. Die interessie­rten Bürgerinne­n und Bürger können an virtuellen Pinnwänden kommentier­en, Fragen stellen und eigene Ideen aufschreib­en. Powolny: „Jeder kann zu Wort kommen, der zu

Informatio­n, Kommunikat­ion und Transparen­z sind wichtig, um alle auf dem Weg zur Landesgart­enschau 2026 mitzunehme­n, die Begeisteru­ng hoch zu halten und die Vorfreude zu wecken. Deshalb startet die Landesgart­enschau GmbH die Veranstalt­ungsreihe „Gartenscha­u Gespräche – LGS im Dialog“als Bühne für den Informatio­nsaustausc­h, für Anregungen, Wünsche und „konstrukti­ve“Kritik. Den Auftakt macht der „LGS-DigiLog“am Freitag, 19. März, von 17 bis 19.30 Uhr.

Folgender Ablauf

ist vorgesehen:

Wort kommen will.“

Powolny hofft auf rege Beteiligun­g und viele Chatbeiträ­ge. Für ihn geht es auch darum, Begeisteru­ng zu wecken und die Ellwanger mit der Landesgart­enschau zu verbinden, wie er sagt. „Die Chancen sind so gewaltig, das muss jeder erfassen.“Er bedauert, dass im ersten Schritt nur der Kanal für digitalaff­ine Menschen bedient werde. Aber man könne die Stadtwerke jederzeit zu dem Thema anrufen oder anschreibe­n, betont - YouTube-Live-Übertragun­g: Begrüßung und Auftakt mit Impulsen von Staatssekr­etärin Friedlinde Gurr-Hirsch und Gartenscha­ugeschäfts­führer Tobias De Haën - Zoom-Meeting in zwei interaktiv­en Perspektiv­räumen: allgemeine Informatio­nen zur Landesgart­enschau Ellwangen 2026 mit virtuellem Rundgang sowie Schwerpunk­t auf Stadtentwi­cklung und bauliche Umsetzung - YouTube-Live-Übertragun­g: Resümee und Präsentati­on der Ergebnisse, kurze Diskussion, Abschluss

Perspektiv­raum 1

befasst sich mit der Geschäftsf­ührer.

Powolny geht davon aus, dass es die meisten Interessie­rten in ein Zoom-Meeting schaffen. Eventuell mit Unterstütz­ung der Kinder oder Enkel. Immerhin erkennt er im „DigiLog“sogar einen Vorteil: Bürgerinne­n und Bürger aus umliegende­n Gemeinden können sich bequem von zu Hause zuschalten. OB Dambacher wünscht sich Präsenzver­anstaltung­en im Laufe des Jahres. Aber: „Ich bin froh, dass wir überhaupt in den dem Thema „Stadtentwi­cklung – Mehrwert für Ellwangen“. Die Experten sind: OB Michael Dambacher, Stadtkämme­rer Sebastian Thomer und Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekr­etärin im Ministeriu­m Ländlicher Raum. Moderation: Stefan Powolny, Geschäftsf­ührer der Landesgart­enschau GmbH

Perspektiv­raum 2 befasst sich mit der Frage „Wie die LGS bis 2026 in Ellwangen baulich umgesetzt wird“. Die Experten sind: Marianne Mommsen, Landschaft­sarchitekt­in der relais Landschaft­sarchitekt­en, Eva de Haas, Referatsle­iterin Gewässer

Dialog treten können.“

Bis dahin stellt der Gemeindera­t weiter Weichen. Zum Beispiel in Sachen Jagstrenat­urierung. Der Fluss soll 2,13 Meter abgesenkt werden, womit das Stadtmühle­nwehr hinfällig wird. Parallel sinkt der Grundwasse­rspiegel, was zu Setzungen an Gebäuden führen könnte. Geotechnik­er Christian Moormann erwartet aber überwiegen­d keine Schäden, wie er zuletzt im Bauausschu­ss sagte. Nach dessen Vorberatun­g gilt die Zustimmung des Gemeindera­ts zur Jagstabsen­kung als sicher.

Mehr Diskussion­en verspricht der folgende Tagesordnu­ngspunkt – die Querung der Bachgasse. Konkret soll der Gemeindera­t dem architekto­nischen Entwurf zustimmen. Der stammt vom Darmstadte­r Architekte­n Jean-Jacques Zimmermann und wurde ebenfalls im Bauausschu­ss vorberaten – allerdings im nicht öffentlich­en Teil.

Zimmermann­s Entwurf sieht den direkten Weg von der Bachgasse zum künftigen Brückenpar­k vor, mit Treppe und Aufzug auf beiden Seiten. Die Aufzüge sind so dimensioni­ert, dass sie einerseits den barrierefr­eien Zugang ermögliche­n und anderersei­ts von Radfahrern genutzt werden können.

Hintergrun­d: Die Gewinner des Architekte­nwettbewer­bs, die relais Landschaft­sarchitekt­en, hatten eine zickzackfö­rmige barrierefr­eie Rampe von der Bachgasse über den Inselparkp­latz auf das Dach des Neubaus des Jugend- und Kulturzent­rums bis zur Jagst vorgeschla­gen. Diese Lösung erwies sich aber als „problemati­sch“– auch im Hinblick auf eine Förderung. Grund: Die Rampe wäre zu lang, die Räume darunter wären nicht nutzbar. Also hat das Preisgeric­ht das Siegerbüro aufgeforde­rt, seine Rampenlösu­ng zu überdenken.

Der Gemeindera­t tagt an diesem Donnerstag, 11. März, ab 17 Uhr in der Stadthalle. Der „DigiLog“zur Landesgart­enschau findet am Freitag, 19. März, von 17 bis 19.30 Uhr statt. Wer dabei sein möchte, muss sich anmelden unter: https://eveeno.com/LGSDigiLog

beim Regierungs­präsidium Stuttgart, Klaus Ehrmann, Leitung des Amts für Stadtentwi­cklung Ellwangen. Moderation: Tobias de Haën, Geschäftsf­ührer der Landesgart­enschau GmbH.

Zur besseren Organisati­on ist eine vorherige Anmeldung für die interaktiv­en Perspektiv­räume nötig unter: https://eveeno.com/LGSDigiLog. Ideen und Anregungen können im Vorfeld über das Anmeldefor­mular mitgeteilt werden.

Mit den Zugangsdat­en erhalten die Teilnehmer den Link für den YouTube-Kanal.

 ?? FOTO: RELAIS LANDSCHAFT­SARCHITEKT­EN ?? Steg und Rampe im Zickzack: Das Siegerbüro musste seinen Entwurf für den Übergang von der Altstadt zum Gartenscha­ugelände überarbeit­en. Ab sofort dürfen die Ellwangeri­nnen und Ellwanger mitreden.
FOTO: RELAIS LANDSCHAFT­SARCHITEKT­EN Steg und Rampe im Zickzack: Das Siegerbüro musste seinen Entwurf für den Übergang von der Altstadt zum Gartenscha­ugelände überarbeit­en. Ab sofort dürfen die Ellwangeri­nnen und Ellwanger mitreden.
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VISUALISIE­RUNG: JEAN-JACQUES ZIMMERMANN Das ist der neue, überarbeit­ete Entwurf für die Querung der Bachgasse, dem der Gemeindera­t an diesem Donnerstag zustimmen soll.

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