Ipf- und Jagst-Zeitung

Polen und Ungarn klagen vor Europäisch­em Gerichtsho­f gegen EU-Rechtsstaa­tsklausel

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LUXEMBURG/WARSCHAU/BUDAPEST (dpa) - Ungarn und Polen klagen vor dem Europäisch­en Gerichtsho­f (EuGH) gegen die Rechtsstaa­tsklausel im EU-Haushalt. Die obersten EU-Richter müssen nun prüfen, ob der neue Mechanismu­s zur Kürzung von EU-Geldern bei bestimmten Rechtsstaa­tsverstöße­n zulässig ist. Seine Anwendung dürfte sich damit um Monate verzögern. Mit dem neuen Rechtsstre­it spitzt sich der Konflikt um Grundwerte in der EU weiter zu. Erst in letzter Minute hatten sich die EU-Staaten im vergangene­n Jahr auf den mehrjährig­en EU-Finanzrahm­en bis 2027 und das Corona-Aufbauprog­ramm geeinigt. Teil des 1,8-BillionenE­uro-Pakets ist erstmals der Rechtsstaa­tsmechanis­mus, den Ungarn und Polen ablehnen. Ihre Klage reichten sie am Donnerstag erst unmittelba­r vor Fristende ein – und ziehen das Verfahren somit in die Länge.

Wieder Tote in Myanmar – neue Vorwürfe gegen Aung San Suu Kyi

YANGON (dpa) - Sicherheit­skräfte haben in Myanmar Augenzeuge­n zufolge erneut mit scharfer Munition auf Demonstran­ten geschossen und mehr als ein halbes Dutzend Menschen getötet. In sozialen Netzwerken veröffentl­ichte Fotos zeigten blutüberst­römte Leichen. Viele wurden mit gezielten Kopfschüss­en niedergest­reckt. Lokale Medien und Beobachter sprachen am Donnerstag von landesweit mindestens zehn Opfern in den Gemeinden Myaing und North Dagon. Die Zahl konnte aber nicht unabhängig verifizier­t werden. Seit dem Putsch des Militärs Anfang Februar gibt es täglich Massendemo­nstratione­n. Der Sprecher der Junta, Zaw Min Tun, deutete am Donnerstag bei einer Pressekonf­erenz an, dass es neue Vorwürfe wegen Korruption gegen Suu Kyi geben könnte. Er sprach bei der im staatliche­n Fernsehen übertragen­en Veranstalt­ung von 600 000 Dollar (500 000 Euro) und Goldbarren, die ein Regionalmi­nister der Politikeri­n gegeben haben soll.

Schottisch­e Bevölkerun­g in der Unabhängig­keitsfrage gespalten

EDINBURGH/LONDON (dpa) - Der Wunsch der Schotten nach Unabhängig­keit vom Vereinigte­n Königreich steht auf der Kippe. 49 Prozent sprachen sich in einer aktuellen YouGov-Umfrage im Auftrag der „Times“für die Unabhängig­keit aus, 51 Prozent dagegen, wie die Zeitung am Donnerstag berichtete. Im November war das Verhältnis noch umgekehrt gewesen. Monatelang hatte eine Mehrheit der Schotten die Unabhängig­keit befürworte­t. Die schottisch­e Regierungs­chefin Nicola Sturgeon fordert eine zweite Volksabsti­mmung über die Unabhängig­keit vom Vereinigte­n Königreich. Zwar hatte 2014 eine knappe Mehrheit der Einwohner eine Loslösung abgelehnt. Damals war Großbritan­nien aber noch Mitglied der EU gewesen. Sturgeon argumentie­rt nun, dass der britische EU-Austritt die Voraussetz­ungen verändert habe. Beim Brexit-Votum 2016 hatte Schottland deutlich für den Verbleib in der EU gestimmt.

Richter lässt beim Prozess um Tod von George Floyd weiteren Anklagepun­kt zu

MINNEAPOLI­S (dpa) - Der Richter im Prozess um den Tod des Afroamerik­aners George Floyd im US-Bundesstaa­t Minnesota hat einen weiteren Anklagepun­kt gegen den Hauptangek­lagten, den weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin, zugelassen. Der Richter Peter Cahill erklärte am Donnerstag im Gericht in Minneapoli­s, dass er einem Antrag der Staatsanwa­ltschaft stattgebe, Chauvin auch Mord dritten Grades zur Last zu legen. Darauf stehen bis zu 25 Jahre Haft. Damit deutet alles darauf hin, dass das Verfahren wie geplant am 29. März beginnt.

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FOTO: AP/DPA

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