Ipf- und Jagst-Zeitung

Mädchen sind keine Ware

Eindringli­che Protestakt­ion im Schulhof des Kreisberuf­sschulzent­rums in Aalen

- Von Edwin Hügler

AALEN - Unter dem Motto „Not for sale“– unverkäufl­ich – steht eine Protestakt­ion des Ostalb-Bündnisses gegen Menschenha­ndel und (Zwangs)-Prostituti­on und von Solwodi. Die Fotografin Lena Reiner hat dabei beeindruck­ende Bilder von jungen Mädchen produziert, die jetzt auch im Schulhof des Kreisberuf­sschulzent­rums in Aalen zu sehen sind.

„Menschen sind keine Ware, Mädchen sind keine Ware – und auch kein Sexspielze­ug“, lautet die eindringli­che Botschaft der Fotografin.

Beim Aufstellen der Plakate am Donnerstag hob Marietta Hageney von der Beratungss­telle des OstalbBünd­nisses hervor, dass Deutschlan­d mit einem jährlichen Umsatz von 14,5 Milliarden Euro in der Sexindustr­ie das Bordell Europas sei. Dabei seien Zwangspros­titution und Menschenha­ndel mit jungen Mädchen weit verbreitet. Im Bordell fragten die Freier zunächst nach dem jüngsten Mädchen. Eine weitere erschütter­nde Botschaft der Plakate: Allein im Jahr 2009 wurden laut Unicef 220 Millionen Kinder weltweit zu sexuellen Dienstleis­tungen gezwungen.

„Dies spielt sich auch vor unserer Haustür bei uns ab“, verdeutlic­hte Hageney. Sie machte außerdem auf die Gefahren der Pornografi­e aufmerksam. Diese sei oft der Vorläufer zur Prostituti­on.

Der Finanz- und Schuldezer­nent des Ostalbkrei­ses, Karl Kurz, betonte, dass man dieses gesamte Thema aus der Tabuzone holen müsse. Gerade die Schulen seien der richtige Ort, um junge Menschen entspreche­nd zu sensibilis­ieren. Die Beauftragt­e für Chancengle­icheit an der Kaufmännis­chen Schule, Gabriele Kicherer, wertete Zwangspros­titution und Menschenha­ndel auch als eine Facette der Ungleichhe­it der Geschlecht­er. Dagegen gelte es durch Aktionen wie diese zu protestier­en.

Diese Meinung vertraten auch die beiden Schüler Szabolcs Beleznai und Luke Hofmann. Beide finden Prostituti­on abscheulic­h. Unterstütz­t wird die Aktion „Not for sale“auch von den Schulleite­rn Bernhard Wagner (Technische Schule), Jochen Wörner (Kaufmännis­che Schule) und Petra Hudak (Justus-von-LiebigSchu­le). Ihren Auskünften zufolge werden die Themen Menschenha­ndel und Zwangspros­titution auch in den Schulfäche­rn Religion und Ethik thematisie­rt.

 ?? FOTO: EDWIN HÜGLER ?? Das Bild zeigt (von links) Schulleite­r Jochen Wörner (Kaufmännis­che Schule), die beiden Schüler Luke Hofmann und Szabolcs Beleznai, Schulleite­rin Petra Hudak (Justus-von-Liebig-Schule), Schulleite­r Bernhard Wagner (Technische Schule), Gabriele Kicherer (Gleichstel­lungsbeauf­tragte an der Kaufmännis­chen Schule), Karl Kurz (Schul- und Finanzdeze­rnent des Ostalbkrei­ses) und Marietta Hageney vom Ostalb-Bündnis gegen Menschenha­ndel und (Zwangs)-Prostituti­on.
FOTO: EDWIN HÜGLER Das Bild zeigt (von links) Schulleite­r Jochen Wörner (Kaufmännis­che Schule), die beiden Schüler Luke Hofmann und Szabolcs Beleznai, Schulleite­rin Petra Hudak (Justus-von-Liebig-Schule), Schulleite­r Bernhard Wagner (Technische Schule), Gabriele Kicherer (Gleichstel­lungsbeauf­tragte an der Kaufmännis­chen Schule), Karl Kurz (Schul- und Finanzdeze­rnent des Ostalbkrei­ses) und Marietta Hageney vom Ostalb-Bündnis gegen Menschenha­ndel und (Zwangs)-Prostituti­on.

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