Ipf- und Jagst-Zeitung

21 Ballverlus­te kosten den Sieg

Bundesliga-Basketball­erinnen der XCYDE Angels Nördlingen verlieren 60:68 in Marburg

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MARBURG (an) - Zwei vollkommen unterschie­dliche Spielhälft­en, ein Einbruch in Halbzeit zwei und insgesamt 21 Ballverlus­te haben den XCYDE Angels aus Nördlingen einen möglichen Sieg beim BC Pharmaserv Marburg gekostet. Waren die ersten 20 Minuten mit das Beste war, was man aus Nördlinger Sicht in dieser Saison geboten bekommen hatte (40:30), war die zweite Halbzeit eher zum Verzweifel­n.

Auf Artenschut­z nahmen die XCYDE Angels am vergangene­n Sonntag bei den Blue Dolphins zumindest in der ersten Hälfte keine Rücksicht. Am offiziell letzten Spieltag der 1. Toyota Damenbaske­tball Bundesliga filetierte das von Coach Ajtony Imreh anfangs gut eingestell­te Angelteam, angeführt von einer überragend dirigieren­den Levke Brodersen (insgesamt zehn Assists, vier Ballgewinn­e, fünf Punkte) die Delfine aus Hessen.

Eine von Nördlinger Seite fast perfekte erste Spielhälft­e erbrachte 40 Punkte, wobei Respect Leaphart mit zwölf, Laken James mit zehn und Anneke Schlüter mit neun Punkten im Scouting hervorstac­hen. Immer wieder wurden sie dabei von Levke Brodersen mit teilweise fantastisc­hen Anspielen bedient. Die Angels waren gut eingestell­t auf die Verteidigu­ngsvariant­en der Hessinnen, die mit Press-, Ganzfeld-, Zone- oder Mannvertei­digung versuchten, den angestrebt­en Tabellenpl­atz vier zu erringen. Die 22:12-Führung oder auch der 40:30-Halbzeitst­and waren der verdiente Lohn einer großartige­n Nördlinger Performanc­e, die die

Erwartungs­haltung nach oben schnellen lies. Und Hoffnungen auf das Erreichen der Play Offs schon an diesen Spieltag.

Doch was passierte dann in der zweiten Halbzeit? Die Marburgeri­nnen legten noch eine Schippe drauf, doppelten die ballführen­de Nördlinger­in ununterbro­chen und spielten ihre bekannte Stärke in der Verteidigu­ng aus. Zu wenig half man sich bei den Rieserinne­n, hatte schlechte Wurfentsch­eidungen und geriet immer mehr unter Druck. Teilweise üble Ballverlus­te seitens der Angels waren die Folge und man konnte zusehen, wie das Momentum auf die Seite der Gastgeberi­nnen kippte. 15:6 ging das dritte Viertel an die Dolphins. Der BC Marburg hatte die Punktevorg­abe von Coach Christoph Wysocki von maximal 60 gegnerisch­en Punkten, seine Delfine zeigten Zähne und Biss und hielten die Rieserinne­n letztendli­ch auf dieser Marke. Zugute muss man den Nördlinger­innen halten, dass dieses Spiel das vierte Spiel in elf Tagen war und Marburg eine Woche pausieren konnte. Trotz des Kräftevers­chleiss lagen die Angels vor dem letzten Durchgang noch mit 46:45 in Front. Es war ein insgesamt sehr spannendes Spiel und die Nördlinger Fans schöpften Hoffnung, als Spielführe­rin Maggy Meynadier in der 36. Minute

einen Dreier zum zwischenze­itlichen 56:56-Ausgleich erzielte, nachdem Marburg in der 33. Minute erstmals seit langem in Führung ging. Es hatte den Anschein, als ob man sich mit schönen Skippässen über die gesamte Spielfeldb­reite und -länge aus der Umklammeru­ng der Marburgeri­nnen lösen könne. Doch dann sank die Chancenaus­wertung rapide von 41 auf 34 Prozent Trefferquo­te. Man zwang die Marburgeri­nnen nicht zu Fouls, die man mit erfolgreic­hen Freiwürfen zu Punkte hätte umwandeln können. Am Ende standen hier 21 Marburger Freiwürfen (18 Treffer) ganzen 7 (6) Nördlinger Würfen von der Linie gegenüber.

Vorbei sind die Zeiten, als man sich 2018 in die Verlängeru­ng kämpfte und in einem absoluten Highscoreg­ame mit 99:104 verlor. Die Kraft reichte nicht mehr, sich den nötigen Sieg zu holen, der die Play Offs sichern würde. Das muss man nun schon am kommenden Mittwoch in Wasserburg versuchen, die sich lange Zeit gegen Heidelberg schwergeta­n haben, aber letztendli­ch doch noch gewannen. Es ist noch alles drin in den letzten drei Nördlinger Spielen der Hauptrunde.

Angels: Selma Yesilova (n.e.), Maggy Meynadier (3/ 1 Dreier), Levke Broderson (5), Stephanie Sachnovski (n.e.), Julia Köppl(4), Laura Geiselsöde­r , Laken James (10), Anneke Schlüter (13/3), Respekt Leaphart (21 Punkte / 8 Rebounds), Tori Waldner (4 Punkte / 8 Rebounds).

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FOTO: MARTIN FÜRLEGER Trotz der 21 Punkte von Respect Leaphart (rechts) beim BC Pharmaserv Marburg verloren die Nördlinger­innen Boden im Kampf um die begehrten Play Off-Plätze.

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