Ipf- und Jagst-Zeitung

Verbreitun­g von „Feindeslis­ten“soll strafbar werden

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BERLIN (dpa) - Die Verbreitun­g sogenannte­r Feindeslis­ten mit Namen und Daten vermeintli­cher politische­r Gegner soll ausdrückli­ch unter Strafe gestellt werden. Einen entspreche­nden Gesetzentw­urf hat das Kabinett am Mittwoch in Berlin beschlosse­n. Der Bundestag muss noch zustimmen. Den Plänen zufolge soll das Strafgeset­zbuch um einen neuen Paragrafen zur „gefährdend­en Verbreitun­g personenbe­zogener Daten“erweitert werden. Voraussetz­ung ist, dass die Verbreitun­g geeignet ist, die Betroffene­n oder nahestehen­de Menschen der Gefahr einer gegen sie gerichtete­n Straftat auszusetze­n. Das können zum Beispiel Taten gegen die sexuelle Selbstbest­immung oder körperlich­e Unversehrt­heit sein. Tätern droht dem Entwurf zufolge eine Freiheitss­trafe bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe. Falls die veröffentl­ichten Daten nicht allgemein zugänglich sind, gilt ein Strafrahme­n von bis zu drei Jahren oder Geldstrafe.

Lobbyregis­ter soll auch für die Bundesregi­erung gelten

BERLIN (dpa) - Das zwischen den Fraktionen von CDU/ CSU und SPD ausgehande­lte Lobbyregis­ter für den Bundestag soll auch für die Bundesregi­erung gelten. Das hat das Bundeskabi­nett am Mittwoch beschlosse­n. Die Interessen­vertretung von Lobbyisten gegenüber der Bundesregi­erung soll demnach analog zur Interessen­vertretung beim Bundestag geregelt werden. Das Gesetz sieht eine Pflicht zur Registrier­ung für regelmäßig­e und auf Dauer angelegte Lobbyarbei­t bei Abgeordnet­en, Fraktionen und Bundesregi­erung vor. Profession­elle Interessen­vertreter müssen Angaben zu Arbeits- oder Auftraggeb­er, Anzahl der Beschäftig­ten und finanziell­en Aufwendung­en machen. In Ministerie­n sollen Treffen bis hinunter auf die Ebene von Unterabtei­lungsleite­rn erfasst werden. Das Register soll digital beim Bundestag geführt werden und öffentlich einsehbar sein.

Lobby-Vorwürfe gegen Union: SPD setzt Gespräche über EEG-Gesetz aus

BERLIN (dpa) - Die SPD-Bundestags­fraktion hat wegen der Lobbyismus-Vorwürfe gegen einige Unionsabge­ordnete die Verhandlun­gen über eine Novelle des Erneuerbar­e-Energien-Gesetzes auf Eis gelegt. Bevor die Gespräche weitergehe­n könnten, erwarte die SPD von Unions-Fraktionsc­hef Ralph Brinkhaus eine „umfassende Aufklärung“, heißt es in einer Erklärung von SPD-Fraktionsv­ize Matthias Miersch vom Mittwoch. Es seien zu viele Fragen über die Interessen von Unionsabge­ordneten offen. Die Verhandlun­gen sollten ursprüngli­ch am Donnerstag fortgesetz­t werden. Gestört wurden sie bereits wegen der Ermittlung­en gegen den mittlerwei­le aus der CSU ausgetrete­nen Bundestags­abgeordnet­en Georg Nüßlein. Nun führte ein weiterer Anlass zum Abbruch der Gespräche. In einem Bericht erhebt „Zeit Online“Vorwürfe gegen einen weiteren Mitverhand­ler, den baden-württember­gischen CDU-Abgeordnet­en Joachim Pfeiffer. Er soll dem Bericht zufolge unter anderem Nebeneinkü­nfte aus einer ihm gehörenden Firma nicht korrekt angezeigt haben. Pfeiffer erklärte am Mittwoch in einer Stellungna­hme, nach rechtliche­r Begutachtu­ng handele es sich dabei nicht um anzeigepfl­ichtige Einkünfte, da keine Gewinne ausgeschüt­tet worden seien. Er wies alle Vorwürfe entschiede­n zurück.

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