HSV und die Hürde Heidenheim
Die Anhänger der Raute auf der Ostalb wachsen: Doch noch immer müssen sie sich mit dem FCH in der 2. Liga befassen. Dem Angstgegner, wenngleich Optimismus herrscht.
STÖDTLEN - Günter Stark spricht das aus, was viele Fans des Hamburger SV denken. Und nicht nur Anhänger des großen Vereins, auch der Verein. Der Begriff Angstgegner kommt dem schließlich ziemlich nahe, was der 1. FC Heidenheim in der 2. Fußball-Bundesliga für den HSV ist. Angstgegner 1. FC Heidenheim!
„Wenn das Spiel gegen Heidenheim vorbei ist, ist das Schlimmste überstanden“, sagt der unerschütterliche HSV-Fan aus Stödtlen. Seit über 60 Jahren ist er Anhänger des Traditionsvereins. Seit über einem Jahr gibt es den offiziellen HSV-Fanclub „OstalbFranken“, wenn auch ohne Aktivitäten.
„Hoffentlich läuft es bald wieder anders“, erklärt Ansprechpartner Stark, der mit seiner Fanclubgründung im Februar 2020 genau vor dem Beginn der Corona-Pandemie stand. Immerhin: Nach 16 Mitgliedern im Vorjahr wuchs die Zahl auf 20 – auch ohne Aktivitäten.
Beim HSV läuft es vor dem Heidenheim-Spiel an diesem Samstag (13 Uhr) auch wieder. „Wir haben die Kurve gekriegt“, befindet Stark, der sich über den jüngsten 2:0-Sieg beim Tabellenführer VfL Bochum freute, nach der zweiten Ergebniskrise in dieser Saison.
HSV-Trainer Daniel Thioune sei für ihn im Vergleich zu dessen Vorgänger Dieter Hecking „eine Verbesserung“. Und vielleicht nach drei Jahren in der 2. Liga endlich der Aufstiegstrainer? Bochum, Kiel und HSV: Das sind für Stark auch die drei kommenden Bundesliga-Aufsteiger. Wenn da nicht diese Heidenheimer wären. „Sie werden vielleicht noch ein Wörtchen mitreden“– eventuell wird es rund um die Aufstiegsplätze wieder so spannend wie in der Vorsaison. Da stand der FCH am Ende als Tabellendritter
vor dem HSV, den er am vorletzten Spieltag dank eines Tores von Konstantin Kerschbaumer in der Nachspielzeit mit 2:1 besiegte.
Auch in dieser Saison drehten die Heidenheimer im Hinspiel die Partie, mit 3:2 dank eines Dreierpacks von Top-Torjäger Christian Kühlwetter. Stark ist beeindruckt von der nächsten Heidenheimer Mannschaft, die möglicherweise oben anklopft: „Gute Abwehr, guter Angriff“, lautet seine Analyse. Und der FCH hat eine gute Statistik gegen den HSV: In den bisherigen fünf Spielen gewann Heidenheim drei Mal, ein Spiel endete Unentschieden und nur das Erste in Hamburg verlor der FCH.
Das bisher letzte im Volksparkstadion gewannen die Heidenheimer übrigens mit 1:0 am Nikolaustag 2019. „Höhen und Tiefen“, wie Stark
HSV-Fan Günter Stark meint, hat er in den vergangenen 60 Jahren als Fan der Rautenkicker reichlich erlebt.
Ewig hieß es: Bundesliga-Dino. Dann wurde irgendwann im Volksparkstadion doch die Uhr abgeschaltet, die anzeigte, wie viele Jahre der HSV schon durch die Bundesliga rauschte – mit so manchen Star-Spieler und Trainern. Auch heute ist es noch so: Jeder kennt irgendwie jemanden (ob auf der Ostalb oder anderswo), der die Raute im Herzen trägt – und eben Höhen und Tiefen mitleidet.
Der Status quo: HSV Zweiter, FCH Siebter – sieben Punkte hinter dem HSV mit einem Spiel weniger. Mal schauen, wie der Status quo ist, wenn der Angstgegner aus Heidenheim das Volksparkstadion verlassen hat.
„Wenn das Spiel gegen Heidenheim vorbei ist, ist das Schlimmste überstanden.“
Wer Interesse hat, Mitglied bei den „OstalbFranken“zu werden, kann sich bei Günter Stark unter Elektro-stark1@web.de melden.