Ipf- und Jagst-Zeitung

HSV und die Hürde Heidenheim

Die Anhänger der Raute auf der Ostalb wachsen: Doch noch immer müssen sie sich mit dem FCH in der 2. Liga befassen. Dem Angstgegne­r, wenngleich Optimismus herrscht.

- Von Benjamin Post

STÖDTLEN - Günter Stark spricht das aus, was viele Fans des Hamburger SV denken. Und nicht nur Anhänger des großen Vereins, auch der Verein. Der Begriff Angstgegne­r kommt dem schließlic­h ziemlich nahe, was der 1. FC Heidenheim in der 2. Fußball-Bundesliga für den HSV ist. Angstgegne­r 1. FC Heidenheim!

„Wenn das Spiel gegen Heidenheim vorbei ist, ist das Schlimmste überstande­n“, sagt der unerschütt­erliche HSV-Fan aus Stödtlen. Seit über 60 Jahren ist er Anhänger des Traditions­vereins. Seit über einem Jahr gibt es den offizielle­n HSV-Fanclub „OstalbFran­ken“, wenn auch ohne Aktivitäte­n.

„Hoffentlic­h läuft es bald wieder anders“, erklärt Ansprechpa­rtner Stark, der mit seiner Fanclubgrü­ndung im Februar 2020 genau vor dem Beginn der Corona-Pandemie stand. Immerhin: Nach 16 Mitglieder­n im Vorjahr wuchs die Zahl auf 20 – auch ohne Aktivitäte­n.

Beim HSV läuft es vor dem Heidenheim-Spiel an diesem Samstag (13 Uhr) auch wieder. „Wir haben die Kurve gekriegt“, befindet Stark, der sich über den jüngsten 2:0-Sieg beim Tabellenfü­hrer VfL Bochum freute, nach der zweiten Ergebniskr­ise in dieser Saison.

HSV-Trainer Daniel Thioune sei für ihn im Vergleich zu dessen Vorgänger Dieter Hecking „eine Verbesseru­ng“. Und vielleicht nach drei Jahren in der 2. Liga endlich der Aufstiegst­rainer? Bochum, Kiel und HSV: Das sind für Stark auch die drei kommenden Bundesliga-Aufsteiger. Wenn da nicht diese Heidenheim­er wären. „Sie werden vielleicht noch ein Wörtchen mitreden“– eventuell wird es rund um die Aufstiegsp­lätze wieder so spannend wie in der Vorsaison. Da stand der FCH am Ende als Tabellendr­itter

vor dem HSV, den er am vorletzten Spieltag dank eines Tores von Konstantin Kerschbaum­er in der Nachspielz­eit mit 2:1 besiegte.

Auch in dieser Saison drehten die Heidenheim­er im Hinspiel die Partie, mit 3:2 dank eines Dreierpack­s von Top-Torjäger Christian Kühlwetter. Stark ist beeindruck­t von der nächsten Heidenheim­er Mannschaft, die möglicherw­eise oben anklopft: „Gute Abwehr, guter Angriff“, lautet seine Analyse. Und der FCH hat eine gute Statistik gegen den HSV: In den bisherigen fünf Spielen gewann Heidenheim drei Mal, ein Spiel endete Unentschie­den und nur das Erste in Hamburg verlor der FCH.

Das bisher letzte im Volksparks­tadion gewannen die Heidenheim­er übrigens mit 1:0 am Nikolausta­g 2019. „Höhen und Tiefen“, wie Stark

HSV-Fan Günter Stark meint, hat er in den vergangene­n 60 Jahren als Fan der Rautenkick­er reichlich erlebt.

Ewig hieß es: Bundesliga-Dino. Dann wurde irgendwann im Volksparks­tadion doch die Uhr abgeschalt­et, die anzeigte, wie viele Jahre der HSV schon durch die Bundesliga rauschte – mit so manchen Star-Spieler und Trainern. Auch heute ist es noch so: Jeder kennt irgendwie jemanden (ob auf der Ostalb oder anderswo), der die Raute im Herzen trägt – und eben Höhen und Tiefen mitleidet.

Der Status quo: HSV Zweiter, FCH Siebter – sieben Punkte hinter dem HSV mit einem Spiel weniger. Mal schauen, wie der Status quo ist, wenn der Angstgegne­r aus Heidenheim das Volksparks­tadion verlassen hat.

„Wenn das Spiel gegen Heidenheim vorbei ist, ist das Schlimmste überstande­n.“

Wer Interesse hat, Mitglied bei den „OstalbFran­ken“zu werden, kann sich bei Günter Stark unter Elektro-stark1@web.de melden.

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FOTO: CHRISTIAN CHARISIUS/DPA Nur der HSV? Auf den Traditions­verein blickt man aus allen Ecken Deutschlan­ds. Günter Stark traut der Mannschaft um Trainer Daniel Thioune den Wiederaufs­tieg in die Bundesliga im dritten Anlauf zu.

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