Weinprinzessin im Home-Office
Wegen Corona hat Henrike Heinicke aktuell nicht viel zu tun – Worauf sie sich dennoch freut
BOPFINGEN-TROCHTELFINGEN Viel zu tun gibt es für Henrike Heinicke aktuell nicht. Die Corona-Pandemie hat dafür gesorgt, dass die meisten Termine, bei denen die 24Jährige ihr Amt als württembergische Weinprinzessin hätte ausüben können, ausfallen mussten. Im Gespräch mit Redakteur Mark Masuch erzählt die Trochtelfingerin, wie eine Weinprinzessin vom Home-Office aus regiert, wie viel Wein sie wirklich während der Corona-Pandemie trinkt und was ihre Hoffnungen für ihre auf 2021 verlängerte Amtszeit sind.
Sie sind für 2020 zur Weinprinzessin gewählt worden. Im Frühjahr kam die Pandemie. Wie hat sich der Rest des Jahres für Sie gestaltet?
Zum Zeitpunkt der Wahl im Dezember 2019 hatte ich mich auf ein volles erfolgreiches Amtsjahr gefreut, und dann kam im März 2020 der Lockdown. Die geplanten Weinfeste und damit verbundenen Auftritte fielen natürlich ins Wasser. Ich habe mir dann aber eigenständig kleinere Auftritte in meiner Heimat gesucht, wie zum Beispiel den Bopfinger Besen im Herbst. Außerdem war das SWR-1-Pfännle in meinem kleinen Weinberg (fünf Rebstöcke) zu Gast und ich durfte von der Dehoga Baden-Württemberg aus dem Landgasthof Hirsch in Ellwangen den dritten Löwen verleihen.
Wie regiert eine Weinprinzessin aus dem Home-Office heraus? Einen Vorteil, den die aktuelle Situation mit sich bringt, ist die Digitalisierung, und so waren auch wir als Württemberger Weinhoheiten auf unseren Social-Media-Kanälen aktiv. Zum Beispiel haben wir die Württemberger Sommerweine vorgestellt, Online-Weinproben abgehalten und zu Weihnachten einen Quiz-Adventskalender moderiert, wo es jeden Tag eine Flasche Wein zu gewinnen gab.
Die Zeit während eines Lockdowns kann schon ziemlich langweilig sein. Hand aufs Herz: Haben Sie mehr Wein getrunken als sonst?
Ich muss sagen, während meiner Studienzeit im Bachelor der Internationalen Weinwirtschaft habe ich deutlich mehr getrunken als jetzt. Da hatten wir teilweise schon morgens um 10 Uhr die erste Weinverkostung. Aktuell veranstalte ich beruflich Online-Weinproben. Da verkoste ich die angefangenen Weine auch mal privat nach.
Der Weinbauverband Württemberg hat die Amtszeiten seiner Hoheiten Ende 2020 wegen der Pandemie um ein Jahr verlängert. Freuen Sie sich darüber?
Wir, als Württemberger Weinhoheiten-Trio, zusammen mit der Württemberger Weinbranche waren uns sehr schnell einig, dass wir gerne eine Amtszeitverlängerung hätten, mit der Hoffnung, dass wir 2021 wieder mehr Möglichkeiten bekommen würden, um den Württemberger Wein repräsentierten zu dürfen. Deshalb war die Freude sehr groß, als dann der Württemberger Weinbauverband unser Amt verlängert hat.
Wann wieder größere Veranstaltungen stattfinden können, ist derzeit nicht klar. Auf welche Highlights freuen Sie sich in diesem Jahr trotzdem?
Es wäre natürlich sehr schön, wenn es wieder einen Bopfinger Besen geben würde. Darauf würde ich mich dann sehr freuen, vor allem weil der Herbst meine Lieblingsjahreszeit ist und wer weiß – vielleicht ergibt sich ja noch das eine oder andere Highlight.