Agrarminister Hauk für Solarpflicht auf allen Dächern von Neubauten
STUTTGART (lsw) - Zugeständnisse an die Grünen beim Klimaschutz: Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) (Foto: Sebastian Gollnow/dpa) plädiert für eine Solarpflicht auf allen Dächern von Neubauten – und macht sich damit eine Kernforderung aus dem grünen Wahlprogramm zu eigen. Im vergangenen Jahr hatte sich die grün-schwarze Koalition auf eine Solarpflicht für gewerblich genutzte Gebäude geeinigt, also etwa Einkaufsmärkte, Bürogebäude und Schulen. Bei den Wohngebäuden hatte allerdings die CDU blockiert. In der neuen Legislaturperiode wollen die Grünen die Solarpflicht für Häuslebauer aber durchsetzen. Und weil die CDU unbedingt mitregieren will, gibt es nun Bewegung bei dem Thema. Die Grünen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann sondieren derzeit, ob sie eine Neuauflage von GrünSchwarz wollen oder eine Ampelkoalition mit SPD und FDP.
Massiver Anstieg der Corona-Inzidenz in Schrozberg auf über 1000
SCHROZBERG (lsw) - Innerhalb von nur einer Woche ist aus der kleinen Gemeinde Schrozberg im Hohenlohischen einer der bundesweiten am stärksten belasteten Corona-Hotspots geworden. Gleich reihenweise hatten sich zunächst die Erzieherinnen in einem Kindergarten der Kommune krankgemeldet. Die Inzidenz verfünffachte sich in nur einer Woche und erreichte am Mittwoch einen Wert von 1065,5 Fällen pro
100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 62 Neuinfektionen in der 5800 Einwohner-Kommune registriert, wie der Landkreis mitteilte. Weitere Großausbrüche sind nicht bekannt. Auch die Stadt Crailsheim bleibt weiter stark belastet: Dort wurde die Inzidenz am Mittwochabend mit 521,2 angegeben. In der Stadt hatten Ausbrüche in Kindergärten und einer Unterkunft für Flüchtlinge sowie in mehreren Betrieben für den deutlichen Anstieg gesorgt. Der Landkreis Schwäbisch Hall gehört mit einer Inzidenz von 270,9 (Stand: Mittwoch, 16 Uhr) zu den Hotspot-Regionen in Deutschland.
Kurz rechnet mit baldigem Ende der Grenzkontrollen nach Tirol
BERLIN (dpa) - Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz rechnet mit einem Abbau der stationären Grenzkontrollen an der deutschen Grenze zum österreichischen Bundesland Tirol innerhalb der nächsten ein bis zwei Wochen. Bundesinnenminister Horst Seehofer habe ihm signalisiert, dass er die Kontrollen so schnell wie möglich schrittweise zurückführen wolle, sagte Kurz am Donnerstag nach einem Gespräch mit dem CSU-Politiker in Berlin. „Ich gehe davon aus, dass wenn das Infektionsgeschehen sich in Tirol weiter so gut entwickelt, dass das in den nächsten ein bis zwei Wochen hoffentlich der Fall sein wird.“Die Bundesregierung hatte die stationären Kontrollen an der Grenze zu Tirol und Tschechien erst am Mittwoch um zwei Wochen verlängert. Das hatte zu scharfer Kritik in Tirol geführt. Die Maßnahme sei durch nichts zu rechtfertigen, sagte Landeschef Günther Platter (ÖVP).
Sigmaringen und Tuttlingen ziehen die Notbremse
SIGMARINGEN/TUTTLINGEN (fxh) – Aktuell gelten in Baden-Württemberg in mindestens elf Landkreisen verschärfte Corona-Maßnahmen. Unter anderem hatten am Donnerstag die Landkreise Sigmaringen und Tuttlingen die Notbremse gezogen. Das bedeutet, dass sich ab Samstag ein Haushalt nur noch mit einer weiteren Person treffen darf, die Einzelhändler nur noch Bestellungen ausgeben dürfen und Kosmetik-, Nagel- sowie Tattoo-Studios wieder schließen müssen. In Sigmaringen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 130,7, in Tuttlingen bei 112. Erst wenn dieser Wert fünf Tage hintereinander wieder unter 100 liegt, werden die Einschränkungen zurückgenommen. In mindestens neun weiteren Landkreisen des Landes ist nach Medieninformationen bislang die Notbremse gezogen worden: Göppingen, Rastatt, Emmendingen, Esslingen, Freudenstadt, Alb-Donau, Hohenlohe, Mannheim und Schwäbisch Hall. Das Sozialministerium konnte auf Anfrage keinen Überblick geben.