Ipf- und Jagst-Zeitung

Kritik am neuen mobilen Blitzer

Im Ortschafts­rat Rindelbach stößt der Einsatz der Geräte auf Kritik

- Von Josef Schneider

ELLWANGEN-RINDELBACH - Der Ortschafts­rat Rindelbach hat sich in seiner jüngsten Sitzung am Dienstagab­end im großen Sitzungssa­al des Ellwanger Rathauses unter anderem mit der Aufstellun­g des neuen mobilen Blitzers im Stadtgebie­t beschäftig­t. Die Maßnahme stieß auf Kritik.

Ortschafts­rat Werner Schmid (CDU) brachte das Thema aufs Tapet und monierte den Einsatz des mobilen Blitzers „Enforcemen­t Trailer“zur Geschwindi­gkeitsüber­wachung, der seit rund zwei Wochen im Ellwanger Stadtgebie­t an verschiede­nen Standorten auftaucht.

In Zeiten der Corona-Pandemie mit Lockdown, Homeoffice und Homeschool­ing sei das Verkehrsau­fkommen nicht normal und die Überwachun­gsanlage „unsinnig“und „ein Stück weit rausgeschm­issenes Geld“, trug Schmid die Kritik von mehreren Bürgern“vor. Viele fühlten sich „durch die Stadt gegängelt“. „Es ist nicht der Zeitpunkt für diese Maßnahme“, sagte Schmid und verlangte von der Verwaltung „mehr Fingerspit­zengefühl“.

Ortsvorste­herin Johanna Fuchs (CDU) ging auf ein anderes Ärgernis ein. Der Rindelbach­er Spielplatz beim Sportgelän­de sei von Unbekannte­n vermüllt worden. Sie habe deshalb bereits das Ordnungsam­t informiert – mit der Bitte, dass dort künftig öfter Kontrollen gemacht werden sollten. Auch Vandalismu­s sei auf diesem Spielplatz ein Problem, merkte Fuchs an. So sei der Sitz eines Spielgerät­es angezündet worden. Die Sachbeschä­digung hatte Fuchs dem Baubetrieb­shof gemeldet. Der Schaden ist in der Zwischenze­it behoben.

Und es gibt noch einen weiteren Aufreger in Rindelbach: Laut der Ortsvorste­herin hätten sich zuletzt wieder die Klagen wegen Pferdemist auf Fußwegen, Straßen und Plätzen gemehrt. „Ich habe auch hier Kontakt mit dem Ordnungsam­t aufgenomme­n“, berichtete die Ortsvorste­herin und appelliert­e gleichzeit­ig an die Vernunft der Reiterscha­ft, die Hinterlass­enschaft ihrer Pferde zu beseitigen.

Ferner informiert­e Fuchs den Ortschafts­rat über eine Anfrage von Rindelbach­er Jugendlich­en und ihren Eltern hinsichtli­ch der Aufstellun­g eines weiteren Bauwagens am Klärbecken in Rindelbach. Vonseiten des Ortschafts­rats kamen in der Sitzung keine Einwände.

Einstimmig billigte der Ortschafts­rat in der Sitzung noch den Entwurf des Bebauungsp­lans „Gewerbegeb­iet Neunheim IX“. Der Leiter des Sachgebiet­s Stadtplanu­ng, Michael Bader, hatte zuvor den Verfahrens­stand, das Ergebnis der Umweltprüf­ung

und die eingegange­nen Stellungna­hmen vorgetrage­n. Aktuell steht ein Flächenbed­arf für 21 Betriebe an.

Durch das Plangebiet sollen rund 39,7 Hektar gewerblich­e Bauflächen neu ausgewiese­n und acht Hektar Flächen überplant werden. Höhere Gebäude für mehr Flächeneff­izienz werden zugelassen. Für Dachfläche­n wurde als Beitrag zum Klimaschut­z ein verpflicht­ender Anteil für Solarenerg­ieanlagen wie Photovolta­ik und Solartherm­ie festgesetz­t. Die Verkehrsan­bindungen an die L1060 soll mit Kreisverke­hren erfolgen, auf Ampeln wird verzichtet.

Ortschafts­rat Werner Schmid erkundigte sich, wieviel der 39 Hektar bereits im Eigentum der Stadt sind. Die Eigentumsb­elange seien momentan für den Bebauungsp­lan nicht relevant, erwiderte Bader.

Claudia Wagner (Bündnis 90/Die Grünen) fand Photovolta­ik und Dachbegrün­ung als „richtigen Ansatz“. Man sollte sein Augenmerk aber auch auf Parkierung­en wie Tiefgarage­nlösungen legen, meinte sie. Für ein Unternehme­n sei es schwierig, sich nichts zu verbauen, antwortete Bader.

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ARCHIVFOTO: DANIEL REINHARDT In Ellwangen kommt seit rund zwei Wochen ein mobiler Blitzer zum Einsatz.

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