Schmutzwasser ist teurer als Frischwasser
„Modellfamilie“zahlt 40 Euro mehr pro Jahr
LAUCHHEIM (fm) - Als wichtigstes Lebensmittel sei Frischwasser immer noch relativ billig, sagte Bürgermeisterin Andrea Schnele in der jüngsten Gemeinderatssitzung, nachdem Robert Häuser von der Schmidt und Häuser GmbH die Kalkulation des Wasserzinses für die Jahre 2021 und 2022 dem Gremium dargelegt hatte.
Der kostendeckende Frischwasserpreis von bislang 2,32 Euro pro Kubikmeter erhöht sich demnach für dieses und nächstes Jahr auf 2,41 Euro pro Kubikmeter. Beim Schmutzwasser bleiben die Kosten bei 2,61 Euro pro Kubikmeter. Addiert man die beiden Gebührensätze ergäbe das einen vermeintlichen Wasserpreis von 5,02 Euro pro Kubikmeter, wenn nicht noch das Niederschlagswasser dazu käme, eine Pauschale für die bebaute und befestigte Fläche des entsprechenden Grundstücks. Diese erhöht sich in der neuen Wasserrechnung von bislang 0,33 Euro pro Quadratmeter auf 0,51 Euro pro Quadratmeter.
Vereinfacht gehen Abwasser plus Regenwasser zu knapp zwei Dritteln in die Wasserrechnung ein, sodass der Kubikmeter-Wasserpreis je nach Größe und Beschaffenheit des Grundstücks „über 7 Euro“pro Kubikmeter beträgt.
Die Niederschlagswassergebühr veranlasste Hülens Ortsvorsteherin Eva Rösler zu der Frage, ob denn diese in einem trockenen Jahr gegenüber einem nassen sinke, beantwortete Robert Häuser mit einem klaren „Nein“. Denn hier handle es sich um eine Kalkulation von technischen Vorhaltungen zum Funktionieren einer Kläranlage, zum Beispiel notwendige Regenauffangbecken.
Eine „Rechenaufgabe“stellte die Bürgermeisterin in den Raum, für den nächsten Gasthausbesuch, wenn dieser wieder möglich sein wird. „Rechnen Sie mal aus“, empfahl sie, „um wieviel mal billiger das Lauchheimer Wasser aus dem heimischen Hahn ist, als das auf der Rechnung im Lokal.“