Anwohner contra Mehrfamilienhäuser
30 Wohnungen sollen entstehen – Bürgermeister erstaunt über „heftige Diskussion“
WESTHAUSEN (mab) - Ein großes, unbebautes Grundstück sorgt derzeit bei Anwohnern für Unmut. Die Gemeinde möchte die Lücke mit dem Bau von drei Mehrfamilienhäusern schließen, den Anwohnern sind die geplanten Gebäude allerdings zu hoch. Im Gemeinderat haben sie ihrem Ärger Luft gemacht.
Die Gemeinde hat vor einiger Zeit ein großes Grundstück in der Gartenstraße im Ortskern von Westhausen gekauft, mit der Absicht, diese Baulücke im Ort zu schließen. Ein Gespräch mit einem Investor verlief aus Sicht der Gemeinde erfolgreich. Dieser äußerte die Absicht, drei Mehrfamilienhäuser auf dem mehr als 1000 Quadratmeter großen Grundstück bauen zu wollen.
„Entstehen sollen dort etwa 30 neue Wohnungen“, sagte Bürgermeister Markus Knoblauch in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Vom ursprünglichen Plan mit 70 Wohnungen ist die Gemeinde mittlerweile abgerückt, da dies ihrer Meinung nach zu Konflikten mit den dortigen Anwohnern geführt hätte. Diese sind aber auch der Meinung, dass 30 Wohnungen eigentlich schon zu viel sind.
„Ich weiß gar nicht, wie die Verwaltung das mit dem zu erwartenden Verkehr in dieser ohnehin schon engen Straße hinbekommen will. Der Vorschlag einer Einbahnstraße ist meiner Meinung nach überhaupt nicht zielführend. Zudem steht auch noch die Antwort aus, wohin die ganzen Mülleimer, blauen und grünen Tonnen bei der regelmäßigen Abfuhr durch die GOA an der Gartenstraße abgestellt werden sollen“, so ein Anwohner.
„Unmöglich, uns so eine Planung vor die Nase zu halten und zu meinen, wir würden da zustimmen. Die geplanten Mehrfamilienhäuser sind unserer Meinung nach viel zu hoch und passen nicht in die bestehende Umgebungsbebauung“, war der weitere Einwand eines anderen Anwohners gegen das Bauvorhaben.
Knoblauch hatte schon bemerkt, dass es Widerstand gegen dieses Bauvorhaben im Ort gibt. Über die Heftigkeit der Diskussion zeigte er sich aber offensichtlich sehr erstaunt. Den Vorwurf vonseiten einiger Betroffener, dass die Verwaltung wichtige Informationen zu diesem Bauvorhaben nicht an die betroffenen Bürger weitergegeben habe, wollte Knoblauch aber so nicht stehen lassen.
„Wir befinden uns noch in der Planung. Sobald es dazu etwas Konkreteres zu berichten gibt, gehen wir selbstverständlich an die Betroffenen heran. Allerdings sehe ich bereits jetzt schon einigen Klärungsund Gesprächsbedarf. Vonseiten der Verwaltung kann ich versprechen, dass wir schnellstmöglich und so wie es uns die Lage in der Corona-Pandemie erlaubt, ein Gespräch mit allen Betroffenen suchen werden“, sagt Knoblauch.