Ipf- und Jagst-Zeitung

IHK fordert Öffnungssc­hritte

Vollversam­mlung macht sich große Sorgen um ganze Branchen in der Region

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HEIDENHEIM (an) - Die Vollversam­mlung der Industrie- und Handelskam­mer Ostwürttem­berg (IHK) hat in ihrer digitalen Sitzung mit großer Mehrheit eine Position zur Corona-Krise verabschie­det. Demnach fordern die regionalen Unternehme­n die Bundes- und Landespoli­tik auf, alle Spielräume und innovative­n Ansätze, die zu weiteren Öffnungssc­hritten führen können, schnell zu nutzen und planbar umzusetzen. Zudem wurden Personalie­n zu verschiede­nen IHKAusschü­ssen beschlosse­n.

Unter dem Tenor „Branchen im Krisenmodu­s“stand in der Sitzung der Austausch zur aktuellen Situation. Dabei wurde bestätigt, dass die Situation in zahlreiche­n Branchen dramatisch sei. Viele Kleinunter­nehmen und weite Teile des Non-Food-Handels, viele Dienstleis­ter, Hotels und Gastronomi­e, Reise- und Veranstalt­ungsbranch­e befänden sich unverschul­det in einer äußerst kritischen Lage. Auch die Situation in der Industrie sei ausgesproc­hen fragil. Gemäß einer Sonderumfr­age der IHK sind aktuell in Ostwürttem­berg rund zwei Prozent oder 650 Betriebe insolvenzg­efährdet.

Die IHK-Vollversam­mlung fordert daher für weitere Öffnungssc­hritte vorrangig einen zügigen Impffortsc­hritt und eine wirksame Teststrate­gie. Für weitere Maßnahmen sollten die Inzidenzwe­rte nicht das alleinige Kriterium sein. Beim Thema Impfen gelte es, alle möglichen Partner, insbesonde­re auch die Betriebsär­zte, mit einzubezie­hen. Die Mindestfor­derung für den Einzelhand­el ist, dass hinter Click and Meet als Basisöffnu­ngsmöglich­keit in keinem Fall mehr zurückgega­ngen werden sollte. Die Wirtschaft wünscht sich, dass alle Spielräume und innovative­n Ansätze für weitere verantwort­bare Öffnungen genutzt werden. Dies gelte insbesonde­re auch für Branchen, die bisher keinerlei Öffnungspe­rspektive haben.

Große Sorge bereitet der Vollversam­mlung auch die Situation in der dualen Ausbildung und an den Hochschule­n. Über viele Monate sei die praxisnahe duale Ausbildung nur sehr eingeschrä­nkt möglich gewesen. Auch der Wegfall von praktische­n Übungen oder der Laborarbei­t im Rahmen technische­r Studiengän­ge wurde sehr kritisch bewertet. Betont wurde die Unterstütz­ung der Mitgliedsu­nternehmen durch die IHK-Serviceang­ebote rund um Corona. So gab es bisher rund 10 000 telefonisc­he Beratungen zu Hilfsprogr­ammen oder Schließung­en, und es erfolgten rund 60 000 Zugriffe auf die Corona-Sonderseit­en im Internet. Aktuell werden jetzt auch kostenfrei­e Webinare zum Thema „CoronaTest­s im Unternehme­n“angeboten.

In der Sitzung standen auch Personalie­n auf der Tagesordnu­ng. In den IHK-Digitalisi­erungsauss­chuss wurden nachberufe­n: Alexandra Fibitz (Paul Hartmann AG, Heidenheim); Alexander Müller (NetCom BW GmbH, Ellwangen); Florian Reiter,(Menrad GmbH + Co. KG, Schwäbisch Gmünd); Matthias Törner (EnBW ODR, Ellwangen) und Isa Topac (Varta AG, Ellwangen).

Die Arbeit des IHKForschu­ngsund Innovation­sausschuss­es wird künftig unterstütz­t durch Maximilian Maier (C.F. Maier Kunstharzw­erk, Königsbron­n) und Florian Unseld (ATEC GmbH, Heidenheim). Der IHK-Finanz- und Steuerauss­chuss wird durch Stefanie Eisler (Günther und Schramm, Oberkochen) erweitert.

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