Das Ellwanger Kreisberufsschulzentrum wird geteilt
Welche Folgen die Teilung in eine gewerblich-hauswirtschaftliche und eine gewerblich-kaufmännische Schule hat.
ELLWANGEN – Das Kreisberufsschulzentrum in Ellwangen wird zum Schuljahr 2021/22 in eine gewerblich-hauswirtschaftliche und in eine gewerblich-kaufmännische Schule geteilt. Einem entsprechenden Antrag hat das Kulturministerium zugestimmt. Es wird auch die Schulleiterstellen ausschreiben, die bereits mit Beginn des neuen Schuljahres besetzt sein sollen. Um die Teilung umzusetzen, sind Baumaßnahmen erforderlich. Die Verwaltung rechnet mit Kosten in Höhe von 275 000 Euro. Dies ist laut Kreiskämmerer Karl Kurz gut eingesetztes Geld. Der Bildungs- und Finanzausschuss des Kreistags gab dafür am Dienstag grünes Licht.
Das Kreisberufsschulzentrum Ellwangen mit rund 1700 Schülerinnen und Schülern in über 100 Klassen und der Bandbreite an Fachspezifika fordert der Verwaltung zufolge von einer Schulleitung ein enormes Wissen und organisatorisches Geschick, das in der an sich erforderlichen Detailschärfe
nicht vorhanden sein könne. Karl Kurz, der auch der für die Schulen zuständige Dezernent ist, sprach deswegen von einem großen „Bauchladen“an Bildungsmöglichkeiten. Hinzu komme, dass die Abteilungsleiterebene aufgrund personeller Ressourcen weiter reduziert worden sei. Daher habe es Gespräche mit dem Kultusministerium gegeben, um die Situation und die Herausforderung für die Schulleitung zu verbessern.
Die Profile des Schulzentrums mit den Bereichen Gewerbliche Schule, Kaufmännische Schule sowie von Pflege und Gesundheit, hätten eine enorme Bandbreite an Schwerpunkten. Die Ausbildungsberufe seien sehr vielseitig und reichten von E-Commerce über medizinisch-technische Assistentinnen und Assistenten, umweltschutztechnische Assistentinnen und Assistenten, pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten und pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte, Justizfachangestellte und Handwerk 4.0 bis hin zu den Neuerungen
der generalistischen Pflegeausbildung.
So sei es zu der angestrebten Teilung in eine Gewerbliche Schule mit Gesundheit mit rund 1000 Schülerinnen und Schülern und in eine Kaufmännischeund Pflegeschule mit etwa 700 Schülerinnen und Schülern gekommen. Unterrichtet wird an der Gewerblich-kaufmännischen Schule in den Bereichen Metall, Elektro und Wirtschaft, an der Gewerblich-hauswirtschaftlichen Schule in den Bereiche Gesundheit, Pflege/Altenpflege, Naturwissenschaften und Hauswirtschaft. Synergien zwischen Gesundheit und Pflege seien dabei ein ganz wesentliches Merkmal. Den Antrag habe das Kultusministerium am 5. März genehmigt.
Die Aufteilung hat nun organisatorische Folgen. Die Klassenräume werden der Verwaltung zufolge weiterhin gemeinsam genutzt. Aber die Räume für die Verwaltung, die Schulleitung und deren Stellvertretung müssen neu organisiert werden. Da das Kreisberufsschulzentrum früher bereits aus zwei eigenständigen und getrennten Schulen bestanden habe, könne man auf den damaligen Grundstrukturen aufbauen. Sie seien die Basis, würden jedoch an die heutigen Standards angepasst. Außerdem seien Modernisierungen unausweichlich.
Das bedeutet, dass die Räume der Verwaltung im ersten Obergeschoss renoviert und Datenleitungen verlegt werden. Geplant ist, dass man bereits in den Osterferien damit loslegt. Im einzelnen vorgesehen sind Abbruch- und Rückbauarbeiten, das Versetzen von Innenwänden, der Einbau neuer Systemtrenn- und mobiler Trennwände, die Sanierung der Bodenbeläge, der Einbau neuer Decken einschließlich energiesparender Beleuchtung, die Anpassung des Leitsystems, die Verkabelung und datentechnische Anbindung der Räume und der Einbau von Teeküchen. Der Großteil der Arbeiten muss laut Verwaltung in diesem Jahr erledigt werden, während die neuen Decken samt energiesparender Beleuchtung im kommenden Jahr eingesetzt werden können.