Ipf- und Jagst-Zeitung

Studie: Frauenstim­men wirken bei Videokonfe­renzen weniger kompetent

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MAGDEBURG (dpa) - Frauen sind wegen der Stimmverar­beitung bei Videokonfe­renzen benachteil­igt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Ingenieure­n der Universitä­t Magdeburg, wie die Hochschule mitteilte. Demnach werden Frauenstim­men bei Onlinegesp­rächen als weniger ausdruckss­tark, kompetent und charismati­sch wahrgenomm­en, weil Programme wie Zoom, Skype oder Teams nicht alle Anteile der Sprache übertragen. Zudem würden wegen des hohen Datenvolum­ens Frequenzen ausgedünnt, hieß es. „Bisher wird in der Audioverar­beitung mit vorher festgelege­n Frequenzbe­reichen gearbeitet, die den stimmliche­n Unterschie­den der Geschlecht­er – vor allem der höheren Stimme von Frauen – nicht immer Rechnung tragen“, sagte Studienlei­ter Ingo Siegert laut Mitteilung. Bei der Untersuchu­ng in Zusammenar­beit mit der dänischen Universitä­t Sønderborg bewerteten Testhöreri­nnen und Testhörer zunächst Audiobeisp­iele trainierte­r Sprecherin­nen und Sprecher. Frauenstim­men, die bei Onlinemeet­ings aufgenomme­n worden waren, schnitten den Angaben nach deutlich schlechter ab. Anschließe­nd seien die gleichen Beispiele hinsichtli­ch Stimmhöhe, Stimmumfan­g und Klangtiefe untersucht worden. Dabei kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass den Frauenstim­men in den Onlinekonf­erenzen im Vergleich zu den männlichen wesentlich­e emotionale Komponente­n fehlten.

Silberreih­er gehören zu den Gewinnern des Klimawande­ls

BERLIN (dpa) - Silberreih­er breiten sich nach Angaben des Deutschen Jagdverban­des aufgrund des Klimawande­ls in Deutschlan­d aus. Das Vorkommen der Vögel meldeten 36 Prozent der beteiligte­n Revierinha­ber, teilte der Verband in dem am Dienstag erschienen Wild-Bericht 2019 mit. Das entspreche sieben Prozentpun­kten mehr als 2013.

Bundesweit hatten knapp

30 000 Revierinha­ber für den Bericht Daten geliefert, er umfasst damit 43

Prozent der unbebauten

Fläche Deutschlan­ds.

Der 85 bis 100 Zentimeter lange Silberreih­er gilt nach Angaben des Verbands als „Gewinner des Klimawande­ls“, da er sein Beutespekt­rum angepasst habe. Neben Fischen und Amphibien fresse er mittlerwei­le Mäuse und Wirbellose, die er auf Äckern oder Wiesen erspähe. Früher sei der Vogel nur ein Durchzügle­r gewesen, nun blieben immer mehr Tiere über den Winter in Deutschlan­d. Am meisten beobachtet­en ihn Jäger aus Revieren in Nordrhein-Westfalen und Niedersach­sen.

Tübingen forscht zu queeren Menschen in der Stadtgesch­ichte

TÜBINGEN (lsw) - Das Stadtarchi­v Tübingen will die Geschichte von queeren Menschen in der Neckarstad­t untersuche­n. Das Forschungs­projekt „Queer durch Tübingen“sei das erste dieser Art in Baden-Württember­g und soll das Leben von Lesben, Schwulen, Bisexuelle­n, Transgende­rn, Transsexue­llen, intergesch­lechtliche­n und queeren Menschen vom Mittelalte­r bis zur Gegenwart aufzeigen, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte. Für diese Arbeit setzt die Stadt auch auf private Hinweise. „Ohne Unterlagen aus privaten Beständen erfahren wir nur wenig über die Lebenswege von Personen, die den Behörden nicht auffielen oder die den Behörden eben nicht auffallen wollten“, teilte Stadtarchi­var Udo Rauch mit. Er betreut das Projekt gemeinsam mit dem Historiker Karl-Heinz Steinle. Die Ergebnisse sollen ab September im Stadtmuseu­m zu sehen sein.

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FOTO: PATRICK PLEUL/DPA Silberreih­er breiten sich in Deutschlan­d aus.

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