Die „Vesperkirche to go“geht mit Linsen und Spätzle zu Ende
An jeweils drei Tagen in der Kar- und der Osterwoche gab es eine Mahlzeit zum Mitnehmen – Gäste waren „hoch erfreut und dankbar“
ELLWANGEN - Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens hat die traditionelle Ellwanger Frühjahrsvesperkirche der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden im Jeningenheim nur als „Vesperkirche to go“stattgefunden. An sechs Tagen wurden insgesamt rund 440 Mahlzeiten ausgegeben. Am Donnerstag ging die ökumenische Vesperkirche zu Ende. Die Organisatoren waren mit der Resonanz der Veranstaltung zufrieden.
„Herzlich willkommen bei der Vesperkirche zum Mitnehmen“, stand auf einem Schild im Jeningensaal. An drei Tagen in der Karwoche und drei Tagen in der Osterwoche erhielten die Gäste der Vesperkirche eine fertige Mahlzeit in der Tüte und einen geistlichen Impuls, um beides zu Hause zu genießen. Zur Vesperkirche eingeladen waren dieses Mal nur Menschen, die in den Beratungsstellen von Caritas und Diakonie persönlich bekannt beziehungsweise Kunden des Tafelladens sind. Alleinstehende kamen ebenso wie Familien.
Intention der Vesperkirche war es, mit den Menschen in Kontakt zu bleiben und ihnen etwas Gutes zu tun. Und die Gäste zeigten sich ausgesprochen dankbar für das kostenlose Essensangebot und lobten die schmackhaften Gerichte, angefangen von Maultaschen und Putengeschnetzeltes über Kässpätzle und Schweinebraten bis hin zu Gaisburger Marsch und Linsen und Spätzle mit Saiten. Auch ein Stück gerührten Kuchen, einen Apfel oder eine Banane als Nachtisch und Schokolädchen gab es, und als Überraschung und Symbol in der Karwoche kleine
Palmbüschel sowie in der Osterwoche Ostereier.
Die rund 15 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Vesperkirche freuten sich über die vielen Begegnungen und achteten sorgfältig darauf, dass die Corona-Vorschriften und die Auflagen des Ordnungsamts eingehalten wurden. So wurden nicht nur die Kontaktdaten der Besucherinnen
und Besucher festgehalten und auf die Einhaltung der Maskenund Mindestabstandspflicht und der Hygiene geschaut, sondern mit einem separaten Ein- und Ausgang im Jeningensaal auch eine Art Einbahnstraße eingerichtet. Zwischen sechs und acht Helferinnen waren täglich vor Ort.
Das Essen der ersten Woche stammte vom Gasthaus „Kronprinzen“, das der zweiten Woche von der Weinstube „Kanne“. Hinzu kam Essen in Gläsern vom Bauernhof Wolpert. Ausgegeben wurde das Essen in Tüten zwischen 11.30 und 12.30 Uhr, sodass es zu keiner Ansammlung von Menschen kam. Am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag der Karwoche waren es täglich rund 50 ausgegebene warme Essen im Aluminiumbehälter. In der Osterwoche wurden die warmen Essen auf 70 Portionen täglich erhöht. Dazu kamen pro Woche 40 Essen in Gläsern. Nudeln wurden extra gekauft.
Der evangelische Pfarrer Martin Schuster lobte beim Abschluss am Donnerstag das tolle Engagement des Vesperkirchenteams und verglich die diesjährige Frühjahrsvesperkirche en passant mit einer „Karawanserei“. Das kostenlose Essen sei möglich gewesen, da die Vesperkirche durch Spenden in den vergangenen Jahren finanziell gut ausgestattet sei.
Angelika McVeigh-Grupp vom Leitungsteam, Anita Beck von der Caritas, Irmgard Wiest, Seelsorgerin bei Menschen mit Behinderung, Elke Hahn, Theresia Baumann und Regina Rettenmeier freuten sich über die gute Erfahrung und die schönen Begegnungen. „Es war wirklich eine sehr gute Idee, dass wir das durchgezogen haben“, bilanzierte Angelika McVeigh-Grupp: „Die Gäste waren alle hoch erfreut und dankbar.“