Ipf- und Jagst-Zeitung

Viele Frühblüher hat der Frost erwischt

Vor allem Ziergehölz­e sind durch den Wintereinb­ruch erfroren – Obstbäume wenig betroffen

- Von Markus Lehmann

AALEN - Der Wintereinb­ruch der vergangene­n Tage hat viele frühblühen­de Gehölze eiskalt erwischt. Sie sind erfroren. Glück hatten noch die meisten Obstbäume, weil sie noch nicht oder erst wenig aufgeblüht waren. Ein späterer Wintereinb­ruch nach dem milden Wetter Ende März wäre verheerend gewesen, sagt der erste Vorsitzend­e des Obst- und Gartenbauv­ereins Aalen, Bernhard Lessle. Denn hätten die Bäume in voller Blüte gestanden, hätte ihnen der Nachtfrost den Garaus gemacht.

Erwischt hat es Ziergehölz­e wie beispielsw­eise Magnolien. Das sei, so Lessle, aber ziemlich oft das Schicksal dieser Frühblüher. Erfroren sind ebenfalls die meisten Schlehen.

Allgemein kann man sagen – so ziemlich alles, was um die Osterzeit in Blüte stand, fiel in großen Teilen dem Frost zum Opfer. Glückliche­rweise blühen an einem Baum aber meist nicht alle Blüten gleichzeit­ig. Bereits ein halbes Grad unter null, weiß Lessle, zerstört das empfindlic­he Blütengewe­be.

Ob es die teils schon halb aufgeblüht­en Kirschenbä­ume erwischt hat, lässt sich nicht so genau sagen. Apfelbäume standen noch nicht in Blüte. Sie sind besonders „vorsichtig“

und zählen quasi mit einem Wärmefühle­r die Temperatur und registrier­en die Sonnenstun­den und die Tageslänge.

Besonders viel, erinnert sich der Inhaber von Blumen Lessle in Unterromba­ch, ist im Jahr 2012 erfroren. Ende Februar hatte es einen massiven Frosteinbr­uch gegeben und es fiel kaum Schnee. Und der sorgt wie eine Art Schutzpols­ter vor dem Erfrieren. Das macht man sich abgewandel­t zu Nutze: Droht Frost, besprüht die Erwerbslan­dwirtschaf­t Obstbäume mit Wasser. Der „Frostpanze­r“schützt dann die Blüten.

Blumen wie Stiefmütte­rchen oder Zwiebelgew­ächse kommen mit so einem Temperatur­sturz um die Osterzeit gut zurecht, erklärt Lessle – „das sind hervorrage­nde Frostgewäc­hse.“Auch Gemüse wie Salate oder Kohlrabi, die traditione­ll am Josefstag (19. März) gepflanzt werden, dürfte der Kälteeinbr­uch wenig ausgemacht haben.

Auch Kräutern wie Schnittlau­ch, Petersilie oder Thymian im Garten konnten die Temperatur­en nichts anhaben. Es kommt aber darauf an, erklärt Lessle, wie die Pflanzen aufgezogen wurden: Geschah das vier Wochen lang bei 20 Grad im Warmen und werden dann nicht „abgehärtet“dem Frost ausgesetzt, „sind sie erledigt.“

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FOTO: MARKUS LEHMANN Schnee auf dem Kirschbaum: Glückliche­rweise standen sie in den vergangene­n Tagen noch nicht in voller Blüte. Sonst hätte sie der Frost erwischt.

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