Viele Frühblüher hat der Frost erwischt
Vor allem Ziergehölze sind durch den Wintereinbruch erfroren – Obstbäume wenig betroffen
AALEN - Der Wintereinbruch der vergangenen Tage hat viele frühblühende Gehölze eiskalt erwischt. Sie sind erfroren. Glück hatten noch die meisten Obstbäume, weil sie noch nicht oder erst wenig aufgeblüht waren. Ein späterer Wintereinbruch nach dem milden Wetter Ende März wäre verheerend gewesen, sagt der erste Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Aalen, Bernhard Lessle. Denn hätten die Bäume in voller Blüte gestanden, hätte ihnen der Nachtfrost den Garaus gemacht.
Erwischt hat es Ziergehölze wie beispielsweise Magnolien. Das sei, so Lessle, aber ziemlich oft das Schicksal dieser Frühblüher. Erfroren sind ebenfalls die meisten Schlehen.
Allgemein kann man sagen – so ziemlich alles, was um die Osterzeit in Blüte stand, fiel in großen Teilen dem Frost zum Opfer. Glücklicherweise blühen an einem Baum aber meist nicht alle Blüten gleichzeitig. Bereits ein halbes Grad unter null, weiß Lessle, zerstört das empfindliche Blütengewebe.
Ob es die teils schon halb aufgeblühten Kirschenbäume erwischt hat, lässt sich nicht so genau sagen. Apfelbäume standen noch nicht in Blüte. Sie sind besonders „vorsichtig“
und zählen quasi mit einem Wärmefühler die Temperatur und registrieren die Sonnenstunden und die Tageslänge.
Besonders viel, erinnert sich der Inhaber von Blumen Lessle in Unterrombach, ist im Jahr 2012 erfroren. Ende Februar hatte es einen massiven Frosteinbruch gegeben und es fiel kaum Schnee. Und der sorgt wie eine Art Schutzpolster vor dem Erfrieren. Das macht man sich abgewandelt zu Nutze: Droht Frost, besprüht die Erwerbslandwirtschaft Obstbäume mit Wasser. Der „Frostpanzer“schützt dann die Blüten.
Blumen wie Stiefmütterchen oder Zwiebelgewächse kommen mit so einem Temperatursturz um die Osterzeit gut zurecht, erklärt Lessle – „das sind hervorragende Frostgewächse.“Auch Gemüse wie Salate oder Kohlrabi, die traditionell am Josefstag (19. März) gepflanzt werden, dürfte der Kälteeinbruch wenig ausgemacht haben.
Auch Kräutern wie Schnittlauch, Petersilie oder Thymian im Garten konnten die Temperaturen nichts anhaben. Es kommt aber darauf an, erklärt Lessle, wie die Pflanzen aufgezogen wurden: Geschah das vier Wochen lang bei 20 Grad im Warmen und werden dann nicht „abgehärtet“dem Frost ausgesetzt, „sind sie erledigt.“