Kneippbecken wartet wieder auf Besucher
Ellwanger Kneippverein bringt Areal auf dem Gelände des Wellenbads auf Vordermann
ELLWANGEN - Mitglieder des Ellwanger Kneippvereins haben am Samstag das Areal der Kneippanlage beim Wellenbad nach dem Winter wieder auf Vordermann gebracht. Die Vorsitzende Margarethe Schulz hatte genau nach Corona-Vorschrift zehn Mitglieder zusammengetrommelt, um die Anlage wieder für die kommende Saison aufzupeppen.
Und da gab es reichlich zu tun, denn das rund einen halben Hektar große Gelände musste aus dem Winterschlaf geweckt werden. Da wurde in die Hände gespuckt und zu Hacken und Rechen gegriffen. Da wurde der Barfußpfad auf Herz und Nieren geprüft, soll heißen von Unkraut und Ästen gesäubert, da wurden die Hackschnitzel ausgewechselt und so weiter. Auf den Barfußpfad, der im Fokus der Arbeiten am Samstagvormittag stand, sind die Mitglieder des Kneippvereins besonders stolz. „Aber er macht auch Arbeit“, erzählt
Vorsitzende Margarethe Schulz im Gespräch mit der „Ipf- und Jagst-Zeitung“. Der Weg ist 88 Meter lang und in verschiedene, jeweils drei Meter lange Bereiche aufgeteilt, um mit den nackten Füßen ertastet zu werden. Da gibt es zum Beispiel einen Abschnitt mit Holzprügeln, einen mit Hackschnitzeln, Sand, Baumscheiben, Fichtenzapfen, Split oder Wackersteinen, um nur einen Teil der zehn verschiedenen Materialien zu nennen.
Der Verein hat sich als Ziel gesetzt, das Kneippareal beim Wellenbad zu etwas Besonderem zu machen. Da gibt es zum Beispiel ein Wassertretbecken, ein Kinderwassertretbecken und ein Armbecken, in denen man nach der Lehre von Sebastian Kneipp Wasserkuren machen kann. Das Wasser für diese Becken kommt aus einer eigenen Quelle, die sich beim Wellenbad befindet. Die Becken wiederum, und das ist ein weiterer Pflegeaufwand für die Mitglieder des Vereins, werden während der Saison im Turnus von spätestens zwei Wochen komplett gesäubert. Da wird das Wasser abgelassen und die Fliesen im Becken werden mit Hochdruck gesäubert. „Die Menschen die kommen, sollen sich wohlfühlen, sie sollen frisches und kaltes Wasser in einem sauberen Becken genießen können“, erzählt Margarethe Schulz.
Und es kommen viele Menschen, die sich nach Sebastian Kneipp erfrischen und etwas für ihre Gesundheit tun wollen. „Manchmal kommen ganze Schulklassen und Kindergartengruppen, aber auch Wanderer oder Radler, oder Ellwanger, die kurz aus der Stadt kommen, um sich abzukühlen und auf einem der Sitzgruppen mit herrlichem Blick auf die Ellwanger Stadtsilhouette Pause zu machen“, erzählt Margarethe Schulz. Ideal sei, dass auch Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, die Anlage nutzen können, denn es kann direkt auf dem Schießwasen geparkt werden.
Von dort sind es nur ein paar Meter bis zu den Becken, und der Eintritt ist frei. Geöffnet ist die Anlage – jetzt im vierten Sommer – immer zu den Öffnungszeiten des Ellwanger Wellenbads, morgens in der Regel ab 8 Uhr und abends bei Einbruch der Dämmerung wird geschlossen.
Schulz lobt die Mitglieder des Kneippvereins, die stets da seien, wenn sie gebraucht würden. Wie aktiv der Verein ist, sieht man auch daran, dass aus den 28 Mitgliedern zum Neustart des Ellwanger Kneippvereins im Jahr 2013 zwischenzeitlich rund 300 geworden sind. „Leider sind wir derzeit durch Corona mit unserem Jahresprogramm etwas ausgebremst. Wir konnten uns lediglich in unserem Newsletter, den jedes Mitglied erhält, Tipps und Tricks holen. Aber wir werden jetzt ganz langsam und soweit es die Vorschriften erlauben, mit Barfußwanderungen und anderen Aktivitäten im Freien beginnen“, blickt die Vorsitzende hoffnungsvoll in die Zukunft.