Ipf- und Jagst-Zeitung

Initiative Klimaentsc­heid Aalen startet durch

Über einen Einwohnera­ntrag können Bürger ein Anliegen an den Gemeindera­t einbringen

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AALEN (an) - Im September 2019 sind die Menschen in Aalen auf die Straße gegangen, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen und für effektiver­en und sozialgere­chten Klimaschut­z zu demonstrie­ren.

Aus dieser und den nachfolgen­den Aktionen heraus hat sich das Bündnis für Klimaschut­z und Nachhaltig­keit Ostalb gegründet. Einige der dort Engagierte­n treten jetzt mit dem „Klimaentsc­heid Aalen“konkret in Aktion und machen sich auf den Weg, mit Hilfe eines Einwohnera­ntrags zu signalisie­ren: Die Klimakrise kommt aus Aalen und nach Aalen.

Die Notwendigk­eit, die Erderhitzu­ng deutlich unter 2 Grad Celsius des vorindustr­iellen Niveaus zu halten, wurde mit dem Übereinkom­men von Paris im Jahr 2015 von der Staatengem­einschaft bestätigt. Deutschlan­d hat das Übereinkom­men ratifizier­t und sich so zu den Zielen von Paris verpflicht­et. Die neu gegründete Initiative betont, dass der Ausstoß schädliche­r Klimagase seither leider nur sehr unzureiche­nd reduziert wurde. Weiter bemängelt sie, dass sich die Bundesregi­erung lediglich das wenig ambitionie­rte Ziel gesetzt hat, bis 2050 die Klimaneutr­alität zu erreichen. Wissenscha­ftliche Analysen zeigten aber, dass Deutschlan­d spätestens bis 2035 klimaneutr­al sein muss, da dann das Deutschlan­d noch zustehende CO2-Restbudget verbraucht sein wird.

Inspiriert von anderen Initiative­n, die aktuell deutschlan­dweit aktiv werden, soll nun auch in Aalen über einen Einwohnera­ntrag deutlich gemacht werden: Die Bürger Aalens sind bereit, sich auf die Mammutaufg­abe Klimaneutr­alität bis 2035 einzulasse­n und wünschen sich eine ernsthafte Strategie für dieses Ziel. In Essen, Landshut, Soest,

Münster, Aachen, Göttingen und auch in Schorndorf haben sich Menschen zusammenge­tan, die ein ähnliches Ziel verfolgen.

Über einen Einwohnera­ntrag können Einwohner Aalens, die mindestens 16 Jahre alt sind, ein klar definierte­s Anliegen in den Gemeindera­t einbringen. Die Initiative formuliert in dem Antrag, dass von der Stadtverwa­ltung ein Maßnahmenp­lan erstellt wird, dessen Umsetzung eine Klimaneutr­alität der Gesamtstad­t Aalen bis 2035 ermöglicht. Die Initiatore­n sehen den Einwohnera­ntrag als Fundament für den gemeinsam zu entwickeln­den Prozess mit dem Ziel: Klimaneutr­alität 2035. „Je größer die Zahl der Bürger ist, die den Weg zu einem klimaneutr­alen Aalen mittragen, umso wirksamer können die anstehende­n Veränderun­gen gestaltet und gemeistert werden. Aalen ist bereit für Klimaneutr­alität.“sagt Anne Klöcker, Mitinitiat­orin der Initiative. Einige der bei Klimaentsc­heid-Aalen Engagierte­n hätten bereits mit der Stadtverwa­ltung und Oberbürger­meister Thilo Rentschler Gespräche geführt und das Anliegen vorgestell­t, heißt es in einer Pressemitt­eilung des Büdnnisses. Auch zu den Gemeindera­tsfraktion­en habe man Kontakt aufgenomme­n. Um möglichst viele Bürger mit ihrem Anliegen zu erreichen, sind Aktionen im Netz, auf der Straße und im Grünen geplant. Beispielsw­eise wird in den nächsten Wochen eine Ausstellun­g in den Fenstern von UtopiAA, An der Stadtkirch­e 18, zu sehen sein. Menschen, die sich für effektiven Klimaschut­z begeistern und das Team unterstütz­en möchten, können sich hier melden: info@klimaentsc­heid-aalen.de und sich auf der Internetse­ite https://klimaentsc­heid-aalen.de informiere­n.

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