Es war mehr drin
Warum der Fußball-Regionalligist aus Aalen nicht richtig vom Fleck kommt
KASSEL - Die Erkenntnis von Daniel Bernhardt ist nicht neu beim VfR Aalen. „Es war mehr drin“, befand der Kapitän der Aalener nach 94 Minuten im Auestadion zu Kassel am vergangenen Samstag. Das war auch schon unter dem ehemaligen Trainer Roland Seitz kein gänzlich ungewohnter Zustand beim aktuell Tabellen-13. der Regionalliga Südwest.
„Wenn Steffen seine zwei Dinger macht, bei denen er alleine vor dem Tor steht“, fügte der Keeper der Aalener seiner These hinzu. Keine Frage, der Stürmer hätte einen Treffer machen können oder sogar müssen. „Zweimal hat der Torhüter bei mir gut parieriert“, sagte Steffen Kienle und kommt damit zu dem Schluss: „Wir hätten das Spiel aufgrund der zweiten Halbzeit auch gewinnen können.“Haben sie aber nicht.
Aber sie haben einen Punkt ergattert. „Gut, dass wir den Punkt geholt haben“, befand Kienle. Immerhin. Nun wartet Homburg in der heimischen Ostalb Arena (Samstag, 14 Uhr). Da wolle man wieder nachlegen.
Daran ließ Coach Uwe Wolf im Nieselregen von Kassel keinen Zweifel. „Kleinigkeiten“sind es die noch fehlen und die Konstanz. Auch nicht unbekannt in Aalen. „Gerade in der ersten Halbzeit, da waren wir nicht richtig in der Partie“, legte Bernhardt den Finger in die Wunde. Gerade über die linke Seite der Aalener passierte zu viel. Dort eigentlich beheimatet waren Kevin Hoffmann und Oliver Oschkenat. Beide durften früher zum duschen. Nach gut einer Stunde hatte Wolf genug gesehen. „Es fehlte die Körperspannung“, monierte der Fußballlehrer.
Generell lässt sich auf die zweite Halbzeit von Kassel aufbauen. „Da haben wir es besser gemacht“, sagte auch Bernhardt. Und Tim Grupp fügte an: „Wir haben Moral bewiesen.“Die Truppe ist intakt. Daran gibt und gab es bislang keinen Zweifel. Zudem hat die Mannschaft ihre Spielweise verändert. Die langen Bälle gehören der Vergangenheit an. Es wird zunehmend mehr Fußball gespielt. Alessandro Abruscia wird immer mehr zu einer zentralen Figur, was nicht zuletzt die beiden Standardtore gegen Stadtallendorf und nun eben Kassel unterstreichen. Sie dürfen nicht nachlassen und müssen weiter an den „Kleinigkeiten“, die eben noch fehlen arbeiten.
Ob Nikita Marusenko gegen Homburg wieder an Bord ist, ist dabei offen. Der Mittelfeldmann hat nach einem Pressschlag gegen Kassel Probleme mit dem Sprunggelenk. „Ich hoffe nicht“, sagte Marusenko auf die Frage, ob es den etwas Schlimmeres sein könnte. Gegen Homburg (Tabellen-7., 47 Punkte und zuletzt mit einem 3:1-Erfolg über Walldorf) braucht Wolf jeden Mann.