Der Erfolgscoach geht
Trainerwechsel beim Basketball-Bundesligisten HAKRO Merlins: Für Iisalo kommt Gleim
CRAILSHEIM (an) - Tuomas Iisalo wird nach fünf Jahren bei den HAKRO Merlins Crailsheim den Verein nach der Basketball-Bundesliga-Saison 2020/21 verlassen. Der finnische Headcoach übernahm 2016 als noch unbeschriebenes Blatt die Bundesliga-Mannschaft der Crailsheimer, erlebte Ab- und Aufstiege und erreichte mit den Hohenlohern in dieser Spielzeit die erste Playoff-Teilnahme der Vereinsgeschichte. Ab Sommer übernimmt der derzeitige FrankfurtTrainer Sebastian Gleim.
Im März der Saison 2015/16 verpflichteten die HAKRO Merlins Tuomas Iisalo als Headcoach. Den damaligen Abstieg in die ProA konnte auch der ehemalige finnische Nationalspieler nicht mehr abwenden. Auch nach dem nächstjährigen frühen Playoff-Aus gegen Gotha und dem damit verbundenen Nicht-Wiederaufstieg hielten die Crailsheimer an ihrem Cheftrainer fest. In der Spielzeit 2017/18 gelang den Merlins dann nach zwei Jahren Zweitklassigkeit der Wiederaufstieg in das deutsche Oberhaus. In der Saison 2018/19 erreichten die Zauberer mit Tuomas Iisalo das „Wunder von Würzburg“und den gleichbedeutenden Klassenerhalt in der Basketball Bundesliga.
In der vergangenen Saison standen die HAKRO Merlins vor dem Abbruch der Hauptrunde auf dem dritten Rang und belegten im Finalturnier in München den zehnten Platz. Diese historisch beste Spielzeit wird nun durch den Einzug in die Playoffs in der laufenden Saison erneut getoppt. Unter Headcoach Tuomas und Assistant Coach Joonas Iisalo, der wie sein Bruder den Merlins nach dieser Spielzeit nicht mehr zur Verfügung steht, belegen die Crailsheimer derzeit den fünften Tabellenplatz mit einer Bilanz von 19 Siegen und neun Niederlagen.
„Es waren unglaubliche fünf Jahre in Crailsheim. Wir haben zusammen sehr viele tolle Momente erlebt, aber alle guten Dinge haben irgendwann ein Ende. Ich weiß noch nicht, wie die Zukunft von meiner Familie und mir aussehen wird, aber jetzt im Moment liegt mein voller Fokus auf dem Ende der Saison, die wir so stark wie möglich abschließen wollen“, sagt Tuomas Iisalo. Die Verantwortlichen des Klubs arbeiten bereits seit mehreren Wochen an der Ausrichtung für die Zukunft.
„Der wichtigste Baustein für diese Planung ist die Position des Cheftrainers. In dieser Personalie war es uns wichtig, frühzeitig Planungssicherheit zu haben. Tuomas war für uns der erste Ansprechpartner, aber wir respektieren, dass er sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht entscheiden konnte. Wir sind ihm dankbar für die letzten Jahre, wo wir mit ihm als Coach Crailsheim als Basketballstandort deutschlandweit auf das nächste Level bringen konnten“, so der Sportliche Leiter Ingo Enskat. „Wahnsinn, wie wir die Entwicklung der Merlins in den letzten fünf Jahren gemeinsam mit Tuomas weiter vorangetrieben haben. Wir wünschen ihm und seiner Familie für die Zukunft nur das Beste. Er wird immer ein Teil der Merlins-Familie bleiben“, fügt Geschäftsführer Martin Romig hinzu.
Außerdem bestätigen die HAKRO Merlins, dass Sebastian Gleim, der aktuelle Trainer der FRAPORT
SKYLINERS, ab der kommenden Spielzeit die Cheftrainer-Position übernehmen wird. Aus Respekt vor allen beteiligten Personen, werden sich die HAKRO Merlins erst nach der noch laufenden Saison zu der sportlichen Zukunft unter der Leitung von Sebastian Gleim äußern.
Die HAKRO Merlins müssen nach einer Heimspielserie mit fünf Partien in der Arena Hohenlohe aus den letzten sechs Ligaspielen am Mittwochabend (19 Uhr) auswärts ran. Drei Partien in der Stierkampfarena konnte das Team von Headcoach Tuomas Iisalo für sich entscheiden. Nach den Erfolgen über Spitzenreiter Ludwigsburg und den abstiegsbedrohten aber formstarken Gießenern, machten die Zauberer mit dem Sieg über die Telekom Baskets Bonn am vergangenen Mittwoch die vorzeitige Teilnahme an den Playoffs klar. Trotz der ernüchternden Niederlage gegen den SYNTAINICS MBC am Freitag ist die
Performance der Crailsheimer überaus lobenswert. Nach einer überragenden Hinrunde mit nur drei Niederlagen aus 17 Partien folgte ein kleineres aber erwartbares Tief. Die Hohenloher gehören zu den BBLTeams mit dem geringsten Etat, erkämpften sich aber Punkte um Punkte. Dann die personellen Rückschläge: mit Tim Coleman und Haywood Highsmith, die gemeinsam pro Spiel knapp 20 Punkte und 8 Rebounds sammelten, fielen zwei absolute Leistungsträger aus. Zudem fehlt Big Man Jamuni McNeace (8,5 PKT/4,8 REB) seit Wochen mit Rückenproblemen. Trotzdem zeigte die Mannschaft wahnsinnig starke Leistungen, auch gegen Top-Teams wie den FC Bayern Basketball (74:79). Die Niederlagen gegen Frankfurt und zuletzt gegen Weißenfels waren zwar aufgrund der tabellarischen Situation unerwartet, allerdings mit den Fakten oben im Hinterkopf vollkommen menschlich.