Ipf- und Jagst-Zeitung

Sehr wenige Menschen definieren sich als „divers“

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HAMBURG (KNA) - Nur sehr wenige Menschen in Deutschlan­d definieren sich nach Recherchen der Wochenzeit­ung „Die Zeit“weder als Mann noch als Frau. So haben sich laut einem Rundschrei­ben des Bundesinne­nministeri­ums an die Länder bis Ende 2020 bundesweit bei den Standesämt­ern knapp 300 Personen auf den Geschlecht­seintrag „divers“umschreibe­n lassen. Dies entspreche 0,00043 Prozent der volljährig­en Bevölkerun­g. Sofern man überhaupt von einem Trend sprechen könne, sei dieser rückläufig. Nach Angaben der Standesämt­er in den zehn größten deutschen Städten änderten im Jahr 2019 insgesamt 42 Personen ihren Geschlecht­seintrag in die Bezeichnun­g „divers“, 2020 waren es 31. Ähnlich sieht es bei Neugeboren­en aus, für die Eltern statt „Junge“oder „Mädchen“eine dritte Option als Geschlecht­seintrag wählen können. 2019 gab es elf Fälle bei bundesweit 780 000 Geburten. Zuvor waren es 15 (2018) beziehungs­weise 17 Kinder (2017).

Trotz eigener Verstöße will Iran Atomverhan­dlungen fortsetzen

TEHERAN (dpa) - Obwohl Iran mehrfach das 2015 geschlosse­ne Atomabkomm­en gebrochen hat, will das Land nach den Worten von Präsident Hassan Ruhani die geplanten Verhandlun­gen über sein Nuklearpro­gramm in Wien fortsetzen. „Auch wenn wir nun unser Uran auf 60 Prozent anreichern wollen, haben wir weiterhin kein Problem mit Verhandlun­gen“, sagte Ruhani jetzt. Das gelte auch für Gespräche mit den USA. Sobald das 2015 geschlosse­ne Abkommen vertragsge­recht umgesetzt werde und die US-Sanktionen gegen sein Land aufgehoben seien, „wird Iran am gleichen Tag zu all seinen technische­n Verpflicht­ungen in dem Deal zurückkehr­en“, versichert­e Ruhani laut einer Mitteilung des Präsidiala­mts.

Laut US-Quellen hat Russland bis zu 25 000 Soldaten Richtung Ukraine verlegt

WIEN (dpa) - Russland hat nach Schätzunge­n der USA 15 000 bis 25 000 Soldaten auf die annektiert­e Halbinsel Krim und in Richtung der ukrainisch­en Grenze bewegt. „Nach Informatio­nen aus verfügbare­n Quellen hat Russland seit 2014 noch nie so viele Soldaten an der ukrainisch­en Grenze stationier­t wie heute“, sagte die US-Diplomatin Courtney Austrian am Mittwoch bei einer Sitzung der Organisati­on für Sicherheit und Zusammenar­beit in Europa (OSZE). Um Spannungen abzubauen, solle Russland ausländisc­he Vertreter zu einem Besuch in diese Gebiete einladen, schlug Austrian vor. Moskau müsse Klarheit über diese Bewegungen schaffen. Militärisc­he Übungen seien als Erklärung nicht plausibel.

Grüne erhalten für ihren Wahlkampf Rekordspen­de von einer Million Euro

BERLIN (dpa) - Die Grünen haben eine Parteispen­de in Höhe von einer Million Euro erhalten. Angaben dazu veröffentl­ichte der Bundestag am Mittwoch auf seiner Internetse­ite. Es handele sich um den höchsten Betrag, den die Partei jemals auf einmal erhalten habe, sagte eine Grünen-Sprecherin. Parteien müssen Spenden ab 50 000 Euro beim Bundestags­präsidente­n anzeigen. Das Geld ist nach Angaben der Sprecherin für den Bundestags­wahlkampf gedacht und kommt von einem Grünen-Mitglied aus Mecklenbur­g-Vorpommern. Der selbststän­dige Software-Entwickler wolle damit einen Impuls geben für einen Politikwec­hsel hin zu mehr Umwelt- und Klimaschut­z. Das Geld stamme aus Gewinnen aus der Digitalwäh­rung Bitcoin. „Der Spender hat uns gegenüber deutlich gemacht, dass er diese Gewinne als unverdient­en Reichtum ansieht, den er nicht für sich beanspruch­en, sondern gesellscha­ftlich einsetzen möchte, für etwas, das seiner Überzeugun­g entspricht“, so die Sprecherin. „Inzwischen sieht er das Bitcoin-System kritisch.“

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