Ipf- und Jagst-Zeitung

Offen für ein neues Abenteuer

Engagement in Bulgarien zu Ende: Branko Okic nicht mehr Co-Trainer bei ZSKA Sofia

- Von Benjamin Post, Sebastian van Eeck und Semih Tafrali

AALEN/SOFIA - Branko „Brane“Okic (52) hat im vergangene­n halben Jahr so ziemlich gegensätzl­iche Gegner auf dem Fußballpla­tz erlebt. Als Trainer der DJK-SG Schwabsber­gBuch, wo der bekannte Kicker und Trainer von der Ostalb noch bis Ende September 2020 tätig war, hieß sein letzter Gegner FC Spraitbach, Bezirkslig­a. Jetzt weiß man: Das Spiel, ein 2:2, hat ja quasi nie stattgefun­den, die Saison in der achten Liga wurde ja annulliert, noch lange bevor Okic gehen musste.

Was aber sicher zählt: Ein 3:1Sieg in der Gruppenpha­se der Europa League gegen AS Rom – auch wenn in dem Wettbewerb das

Aus folgte. Und es gab noch einige Siege fernab des internatio­nalen Wettbewerb­s. Doch trotzdem steht für Okic und seinen Kollegen knapp fünf Monate später der Status: vereinslos. Die Zeit des Trainer-Duo bei ZSKA Sofia ist nach 16 Spielen beendet. Okic und Bruno

Akrapovic, bekannter Kicker aus der Bundesliga und internatio­naler Trainer, sind beim bulgarisch­en Rekordmeis­ter nicht mehr im Amt. Obwohl sportlich nicht unerfolgre­ich (16 Spiele, zehn Siege in 13 Spielen in der Liga, Tabellendr­itter wie beim Amtsantrit­t und im Pokal-Halbfinale) setzte der Verein einen neuen Trainer ein – mit dem Aus für Akrapovic hieß es auch Aus für Okic. Offenbar hängt der Wechsel auf dieser Position mit einem Wechsel auf dem Präsidente­nstuhl zusammen. „Der Präsident ist zurück getreten und es hat sich alles geändert. Leider müssen wir gehen. Für mich war es ein tolles Abenteuer“, erklärte Okic den „Aalener Nachrichte­n“. Ein Abenteuer, das nun eben ein schnelles Ende gefunden hat. Die Unterschri­ft in Bulgarien daher ein Fehler? Nein. „Es war ein weiterer Schritt auf meinem Weg auf der Trainerban­k im Profiberei­ch Erfahrunge­n zu sammeln“, sagt Okic klar. Beim Amtsantrit­t im November 2020 unterschri­eb das Duo mit dem Ziel einen Titel zu

„Leider müssen wir gehen. Für mich war es ein tolles Abenteuer.“

Branko Okic, ehemaliger Co-Trainer von ZSKA Sofia holen einen Ein-Jahres-Vertrag mit einer Option auf ein weiteres – es reichte nun nicht mal bis zum Saisonende. Für Akrapovic übernahm Lyuboslav Penev (54), der war davor schon drei Mal Trainer bei dem Hauptstadt­klub, zuletzt 2019.

Und jetzt? Wohin geht die Reise für Okic nun? Erst einmal ist er zurück in Ebnat. Anfragen habe es aber bereits gegeben. Natürlich immer in Verbindung mit seinem Chef Akrapovic versteht sich. Die beiden Männer, die eine große Freundscha­ft verbindet, gibt es nur im Doppelpack und gerne in einer der ersten Ligen Europas. Ein Engagement im Amateurber­eich in einer unteren Klasse schließt Okic aber nicht gänzlich aus. „Es muss passen und es muss klar sein, dass ich gehen kann, wenn ein Angebot für mich und Bruno kommt“, stellt er klar. Allerdings ruht der Ball ohnehin bekanntlic­h aufgrund der anhaltende­n Pandemie im Amateurber­eich und bis es dort wieder um Punkte gehen wird, wollen die beiden schon ganz gerne wieder höherklass­ig am Start sein. Dort sieht sich Okic nämlich in Zukunft – im Profiberei­ch. Es bleibt spannend für den ehemaligen Leistungst­räger des VfR Aalen. Es bleibt zu hoffen, dass sein nächstes Abenteuer länger andauert als das letzte. Langweilig wird es dem einstigen Mittelfeld­motor indessen sicher nicht werden. ZSKA Sofia hat im Übrigen an diesem Mittwoch mit einem 2:1-Sieg das Pokalfinal­e in Bulgarien erreicht.

 ?? FOTO: ZSKA ?? Nicht mehr Co-Trainer bei ZSKA Sofia: Branko Okic.
FOTO: ZSKA Nicht mehr Co-Trainer bei ZSKA Sofia: Branko Okic.
 ?? FOTO: OKIC ?? Rausgeputz­t für einen besonderen Moment: Bruno Akrapovic und Branko Okic vor dem Spiel in der Europa League gegen den AS Rom.
FOTO: OKIC Rausgeputz­t für einen besonderen Moment: Bruno Akrapovic und Branko Okic vor dem Spiel in der Europa League gegen den AS Rom.

Newspapers in German

Newspapers from Germany