Offen für ein neues Abenteuer
Engagement in Bulgarien zu Ende: Branko Okic nicht mehr Co-Trainer bei ZSKA Sofia
AALEN/SOFIA - Branko „Brane“Okic (52) hat im vergangenen halben Jahr so ziemlich gegensätzliche Gegner auf dem Fußballplatz erlebt. Als Trainer der DJK-SG SchwabsbergBuch, wo der bekannte Kicker und Trainer von der Ostalb noch bis Ende September 2020 tätig war, hieß sein letzter Gegner FC Spraitbach, Bezirksliga. Jetzt weiß man: Das Spiel, ein 2:2, hat ja quasi nie stattgefunden, die Saison in der achten Liga wurde ja annulliert, noch lange bevor Okic gehen musste.
Was aber sicher zählt: Ein 3:1Sieg in der Gruppenphase der Europa League gegen AS Rom – auch wenn in dem Wettbewerb das
Aus folgte. Und es gab noch einige Siege fernab des internationalen Wettbewerbs. Doch trotzdem steht für Okic und seinen Kollegen knapp fünf Monate später der Status: vereinslos. Die Zeit des Trainer-Duo bei ZSKA Sofia ist nach 16 Spielen beendet. Okic und Bruno
Akrapovic, bekannter Kicker aus der Bundesliga und internationaler Trainer, sind beim bulgarischen Rekordmeister nicht mehr im Amt. Obwohl sportlich nicht unerfolgreich (16 Spiele, zehn Siege in 13 Spielen in der Liga, Tabellendritter wie beim Amtsantritt und im Pokal-Halbfinale) setzte der Verein einen neuen Trainer ein – mit dem Aus für Akrapovic hieß es auch Aus für Okic. Offenbar hängt der Wechsel auf dieser Position mit einem Wechsel auf dem Präsidentenstuhl zusammen. „Der Präsident ist zurück getreten und es hat sich alles geändert. Leider müssen wir gehen. Für mich war es ein tolles Abenteuer“, erklärte Okic den „Aalener Nachrichten“. Ein Abenteuer, das nun eben ein schnelles Ende gefunden hat. Die Unterschrift in Bulgarien daher ein Fehler? Nein. „Es war ein weiterer Schritt auf meinem Weg auf der Trainerbank im Profibereich Erfahrungen zu sammeln“, sagt Okic klar. Beim Amtsantritt im November 2020 unterschrieb das Duo mit dem Ziel einen Titel zu
„Leider müssen wir gehen. Für mich war es ein tolles Abenteuer.“
Branko Okic, ehemaliger Co-Trainer von ZSKA Sofia holen einen Ein-Jahres-Vertrag mit einer Option auf ein weiteres – es reichte nun nicht mal bis zum Saisonende. Für Akrapovic übernahm Lyuboslav Penev (54), der war davor schon drei Mal Trainer bei dem Hauptstadtklub, zuletzt 2019.
Und jetzt? Wohin geht die Reise für Okic nun? Erst einmal ist er zurück in Ebnat. Anfragen habe es aber bereits gegeben. Natürlich immer in Verbindung mit seinem Chef Akrapovic versteht sich. Die beiden Männer, die eine große Freundschaft verbindet, gibt es nur im Doppelpack und gerne in einer der ersten Ligen Europas. Ein Engagement im Amateurbereich in einer unteren Klasse schließt Okic aber nicht gänzlich aus. „Es muss passen und es muss klar sein, dass ich gehen kann, wenn ein Angebot für mich und Bruno kommt“, stellt er klar. Allerdings ruht der Ball ohnehin bekanntlich aufgrund der anhaltenden Pandemie im Amateurbereich und bis es dort wieder um Punkte gehen wird, wollen die beiden schon ganz gerne wieder höherklassig am Start sein. Dort sieht sich Okic nämlich in Zukunft – im Profibereich. Es bleibt spannend für den ehemaligen Leistungsträger des VfR Aalen. Es bleibt zu hoffen, dass sein nächstes Abenteuer länger andauert als das letzte. Langweilig wird es dem einstigen Mittelfeldmotor indessen sicher nicht werden. ZSKA Sofia hat im Übrigen an diesem Mittwoch mit einem 2:1-Sieg das Pokalfinale in Bulgarien erreicht.