Ipf- und Jagst-Zeitung

Den Blick nach oben gerichtet

Ohne Nikita Marusenko: Regionalli­gist Aalen ist am Samstag gegen Homburg gefordert

- Von Sebastian van Eeck

AALEN - Es ging gut los und es endete böse. Das Hinspiel des VfR Aalen in Homburg ist sicherlich ein Tiefpunkt in der Trainer-Ära Roland Seitz auf der Ostalb gewesen. 1:6 unterlag der VfR auch in dieser Höhe verdient, und zwar trotz einer frühen 1:0-Führung für die Aalener in Minute 18. Es gibt sie also die Warnung für die Mannschaft, die nun eben von Uwe Wolf auf die Partie gegen den FCH an diesem Samstag (14 Uhr) in der Ostalb Arena vorbereite­t wird.

Patrick Dulleck, Philipp Hoffmann, Damjan Marceta oder Jannik Sommer – der Gegner hat eine besondere offensive Qualität. „Wenn man Thomas Gösweiner dazu nimmt haben fünf Spieler mehr als die Hälfte der 54 Treffer erzielt“, verweist Wolf auf die Statistik des Tabellen-7. der Regionalli­ga Südwest, der gerne ganz oben mitgeredet hätte. Das verrät der Kader und auch der Blick auf das Budget.

Die Realität ist freilich eine andere. „Sie sind im Niemandsla­nd der Tabelle“, sagt Wolf und damit dort, wo der VfR sicherlich auch gerne bereits wäre. Doch auch hier spricht die Realität eine andere Sprache. Platz 13 (40 Punkte) und sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsrä­nge sind die Ausgangsla­ge vor dem Duell mit dem FC 08 Homburg an diesem

Samstag. Verzichten müssen die Aalener in der Partie und erst einmal bis auf Weiteres auf Nikita Marusenko, der zuletzt gegen Kassel nach einem Pressschla­g aufgrund einer Verletzung am Sprunggele­nk frühzeitig vom Felde müsste. Eine starke Prellung und Schwellung stoppt den Mittelfeld­mann mit der feinen Schusstech­nik. „Es ist zum Glück nichts gebrochen oder gerissen, aber er hat diese Woche kein einziges Mal mittrainie­rt“, lässt Wolf wissen. Marusenko verlängert damit die Liste der Langzeitve­rletzten um Toni Vastic, Andreas Knipfer, Kristjan Arh Cesen und Mohamed Morabet.

Trainiert hat Oliver Oschkenat zwar, doch der Abwehrmann, der in Kassel aus Leistungsg­ründen vorzeitig vom Feld musste, dürfte dennoch keine Option für die Startelf an diesem Samstag sein. „Es hat mir nicht gefallen“, sagt Wolf über die Reaktion, die der Abwehrmann auf das Kasselspie­l gezeigt hat. „Man hat gemerkt, dass er etwas frustriert war in den vergangene­n Tagen“, so Wolf weiter. Gemeint seien etwa übertriebe­ne Foulspiele und mangelhaft­e

Abwehrarbe­it in den Trainingse­inheiten. „Das geht absolut nicht“, mahnt Wolf an. Er verlange eine harte aber saubere Zweikampff­ührung. „Den Frust muss er in seine Leistung stecken und es dem Trainer zeigen“, stellt der Fußballleh­rer klar, sagt aber auch: „Oschi bringt fußballeri­sch gute Anlagen mit, aber es reicht eben als Abwehrspie­ler nicht wie zuletzt gegen Kassel zwei gute Pässe zu spielen.“Damit dürfte sich Oschkenat erst einmal wieder hinten anstellen müssen, was die Plätze in der ersten Elf betrifft.

Anders ist die Lage bei Kevin Hoffmann, dem Wolf eine weitere Chance nach schwacher Leistung in Kassel (1:1) einräumen wird. „Über seine Qualitäten brauchen wir nicht zu sprechen, aber von ihm muss mehr kommen. Auch als Typ auf dem Feld“, moniert Wolf. Hoffmann habe aber „gut“trainiert und sich gerade auch aufgrund seiner Qualitäten im Abschluss eine gute Ausgangsla­ge für einen Platz in der ersten Elf verschafft. Das gilt natürlich auch für Senkrechts­tarter Mark Müller, der sich endgültig zu einem echten Musterschü­ler und

VfR-Trainer Uwe Wolf über die Trainingsw­oche von Oliver Oschkenat

Stammspiel­er unter Wolf entwickeln könnte. Generell lobte der neue Mann an der Linie aber alle U 19-Jugendspie­ler, die derzeit dabei sind: „Sie trauen sich mehr.“Wolf hat sie im Blick. Perspektiv­isch. An diesem Wochenende wird es neben Müller wohl keiner aus der Garde in die erste Elf schaffen. Für die gilt an diesem Samstag vor allen Dingen wieder eines: die Einstellun­g. „Entscheide­nd ist die richtige Einstellun­g“, stellt Wolf klar. Gegenseiti­ge Unterstütz­ung und lautstarke­s Coaching sei damit auch gemeint. Einer, der das perfekt umsetzt, ist Tim Grupp. „Er ist mein verlängert­er Arm auf dem Platz, das hat er auch im Training zuletzt wieder gezeigt“, adelt Wolf seinen Abräumer und fügt an: „Wenn man einen Spieler wie Tim Grupp in seinen Reihen hat, dann kann man sich glücklich schätzen.“Damit dürfte klar sein, dass Grupp nach seiner Einwechslu­ng gegen Kassel wieder in die Startelf zurückkehr­en wird. Ein Zustand, der auch auf Dijon Ramaj zutreffen könnte. Erneut für seine Trainingsl­eistung gelobt, sieht Wolf keinen Grund den Flügelflit­zer nicht von Beginn an von der Leine zulassen. „Vielleicht“, so Wolf weiter. Die Marschrich­tung ist klar: „Wir wollen mit einem Dreier nachlegen.“Einen Punkt Rückstand hat Aalen auf den 10. Platz. „Da geht der Blick nach oben“, stellt Wolf klar.

„Den Frust muss er in seine Leistung stecken und es dem Trainer zeigen.“

 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Der Einsatz muss stimmen. VfR-Coach Uwe Wolf ist immer voll da und damit sicherlich nicht immer ein einfacher Zeitgenoss­e für die Linienrich­ter (hier im vergangene­n Heimspiel gegen Stadtallen­dorf) auf den Sportplätz­en in der Regionalli­ga Südwest.
FOTO: THOMAS SIEDLER Der Einsatz muss stimmen. VfR-Coach Uwe Wolf ist immer voll da und damit sicherlich nicht immer ein einfacher Zeitgenoss­e für die Linienrich­ter (hier im vergangene­n Heimspiel gegen Stadtallen­dorf) auf den Sportplätz­en in der Regionalli­ga Südwest.

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