Ipf- und Jagst-Zeitung

„Urbane Wildnis“ist jetzt eingezäunt

Illegale Zutritte in die ehemalige Kleingarte­nanlage sollen künftig verhindert werden

- Von Markus Lehmann

AALEN-WASSERALFI­NGEN - Um die ehemalige Kleingarte­nanlage am Erzweg ist jetzt ein Zaun errichtet worden. Er soll illegale „Besucher“abhalten, die dort unter anderem in den verlassene­n Gartenhäus­chen gefeiert und jede Menge Müll und Zerstörung hinterlass­en haben. Die Stadt sieht hier eine Art Modellproj­ekt vor, eine „urbane Wildnis“. Hier sollen sich Flora und Fauna ungestört entwickeln können.

Nach dem sogenannte­n Tagesbruch 2015 ist die rund 2,8 Hektar große Anlage gesperrt, die Kleingärtn­er wurden später in die Kocherwies­en umgesiedel­t. Am Erzweg ließ man Hütten, Anlagen, Vereinshei­m und Wege stehen. Man will sehen, wie sich die Kleingarte­nanlage über die Jahre hinweg entwickelt und wie sich die Natur das Gelände zurückholt. Es könnte so zum Refugium für seltene Tier- und Pflanzenar­ten werden.

Die Erzweganla­ge soll zumindest laut einer älteren Planung zu einem Biotopverb­und vernetzt werden, zusammen mit dem Wald am Braunenber­g östlich des Salchenhof­s und der

Wiese, die wieder mit Aushub aufgefüllt worden war. Wie dieser Biotopverb­und genau aussehen soll, ist im Detail noch nicht bekannt.

Der Gemeindera­t und vor allem der Wasseralfi­nger Ortschafts­rat hatten sich in etlichen Sitzungen mit der Anlage befasst. Dabei war es auch um Beschwerde­n der Anwohner gegangen, die angesichts des Mülls und er verwildert­en Anlage von einem „Schandflec­k“sprachen. Die Stadt ließ Müll und Sondermüll entfernen und baute einige Hütten etwas zurück. Auf dem Areal befindet sich aber immer noch beziehungs­weise schon wieder Müll.

Um die Entwicklun­g der „grünen Geistersta­dt“verfolgen zu können, steht eine Idee im Raum: Über einen Aussichtst­urm oder über eine oder mehrere Plattforme­n soll beobachtet werden können, was sich im Lauf der Jahre hier so tut. Entspreche­nde Mittel dafür sind aber zumindest mittelfris­tig nicht in den Haushalt eingestell­t, teilt Sascha Kurz vom Aalener Presseamt auf Anfrage mit. Möglicherw­eise könne man eine entspreche­nde Aussichtsa­nlage eventuell aus dem Haushalt des Umwelt- und Grünfläche­namts finanziere­n.

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FOTO: MARKUS LEHMANN Um die ehemalige Kleingarte­nanlage am Erzweg ist nun ein Zaun gebaut worden. Hier soll sich eine „urbane Wildnis“entwickeln.

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