Ipf- und Jagst-Zeitung

Der nächste Dreierpack für Heidenheim

Dritter Sieg in Folge: FCH schießt drei Tore und holt drei Punkte in Regensburg – 3:0

- Von Benjamin Post Die

REGENSBURG - Das Jahnstadio­n in Regensburg liegt perfekt. Ein Schmuckkäs­tchen direkt an der Autobahnab­fahrt. Man kann es nicht verfehlen, so knallrot der Bau da steht. Schnell hin, schnell gewinnen, schnell weg. So wie der 1. FC Heidenheim: Der FCH gewann an diesem Sonntagnac­hmittag in der 2. FußballBun­desliga mit 3:0 (2:0) bei Jahn Regensburg – der dritte Sieg in Folge, der erste überhaupt beim Jahn und vorerst der vierte Tabellenpl­atz.

David Otto (22) beendete mit dem FCH die Vorsaison auf Platz drei. Er war einer der Mannen, die sich in der Relegation mit Vehemenz um die Bundesliga bemühten wenn er auch nur in Teileinsät­zen. Hallo Herr Otto! Es war ein Wiedersehe­n mit Otto. Der Stürmer, nun von der TSG Hoffenheim an Regensburg ausgeliehe­n, streift sich nunmehr das Jahn-Trikot – sein Leihe beim FCH wurde im Winter beendet.

Auch, weil er nicht an dem Mann vorbei kam, der sich an diesem Sonntag wieder das Dress der Heidenheim­er überstreif­en durfte (FCH wie zuletzt in Hannover im blauen Jersey). 13-Tore-Mann Christian Kühlwetter erhielt wieder sein StartelfMa­ndat nach seiner Gelbsperre­nPause in Hannover (Kevin Sessa musste auf die Ersatzbank). Angemerkt: Auch Otto kehrte zurück, zuletzt zählte er auch in Regensburg nicht zur ersten Wahl.

Der beste Schütze Heidenheim­s war zurück, da muss es doch krachen. Wer ohne Kühlwetter in Hannover drei Tore schießt (der jüngste 3:1-Sieg), wird doch wohl mindestens eines in Regensburg schießen? So einfach ist es nicht! Vor allem in dieser 2. Liga, was ja auch immer wieder gebetsmühl­enartig von allen Trainern betont wird. Und zumal die Jahner das dringliche Ziel haben, erst einmal ihre 40 Punkte voll zu machen, wie Trainer Mersad Selimbegov­ic noch vor dem Anpfiff betonte. 34 waren es vor dem Spiel – dabei blieb es. Heidenheim hat jetzt 48. Gegen Selimbegov­ic` Mannen schießt man (auch wenn sie noch nicht raus sind im Abstiegska­mpf) nicht so einfach Tore. Siehe das Hinspiel. Da gab es in Heidenheim ein Nullnummer.

Dass es im Rückspiel in dieser Saison anders sein sollte, stand schon nach elf Minuten fest. Da waren sie wieder: Heidenheim wie in der zweiten Halbzeit von Hannover effizient. Tobias Mohr schlug plötzlich von links einfach mal den Ball in Strafraum, er fand dort Denis Thomalla, der ins Tor spitzelte. Selimbegov­ic sah es voraus: Heidenheim brauche manchmal nur eine halbe Chance für ein Tor. Das 1:0 in einer ansprechen­den Heidenheim­er Anfangspha­se. Erst nach 20 Minuten schien Regensburg besser im Spiel, sich richtig strecken musste sich FCH-Torwart Kevin Müller in der 23. Minute, nach einem Schuss von Kapitän Benedikt Gimber, der hinter der Strafraumg­renze abzog.

Dass das auch Marnon Busch von noch weiter weg kann, bewies er schon bei seinem Treffer in Hannover. Diesmal zog der Rechtsvert­eidiger in Folge eines Eckballs wieder aus rund 25 Metern ab, ein Knaller, den Jahn-Keeper Alexander Meyer nicht festhielt. Und der Kapitän staubte ab: Das war wieder Patrick Mainka, nach dem Ausfall von Norman Theuerkauf und den Bankplatz von Marc Schnattere­r. Doch es gab Rücksprach­e mit Video Assistant Referee (VAR) Patrick Ittrich – Handspiel von Mainka? Nein!

2:0 (36.) – und da ging noch mehr. 4:0 hätte es zum Beispiel stehen können, zur Halbzeitpa­use. Heidenheim wie beflügelt nach dem 2:0 und dann noch zwei dicke Dinger, die nach Effizienz schrien. Erst scheiterte Robert

Leipertz frei vor Meyer (43.), dann fast genauso einschussb­ereit Mohr (45+2).

Regensburg kämpfte im Heimspiel im Anschluss, Heidenheim suchte auswärts den Abschluss. 3:0 oder 2:1 – beides war denkbar. Mainka hatte es auf dem Fuß: Er kam wieder im Sechzehnme­terraum zum Schuss, doch wieder parierte Meyer (71.). Da standen Kühlwetter (64.) und Otto (68.) schon nicht mehr auf dem Platz, sie verließen den Rasen chancenlos.

Dafür aber Florian Pick – und sein erster Torschuss hatte Folgen. Gimber hatte die Hand im Spiel. Wieder VAR. Diesmal schritt Schiedsric­hter Alexander Sather auch an den Bildschirm am Spielfeldr­and – und entschied auf Strafstoß (80.). Torchance für Tim Kleindiens­t: Die nutzte der beste Zweitliga-Torjäger der Rückrunde und markierte mit seinem neunten Treffer sicher das 3:0 – das vergab zuvor schon Andreas Geipl bei seiner Rückkehr an alte Wirkungsst­ätte (75.). Und Mainka das 4:0, er köpfte in der Nachspielz­eit ans Außennetz. Für den 3:0Mann Kleindiens­t kam noch Ex-U 19Kapitän Julian Stark (20) und gab in der 86. Minute sein Zweitliga-Debüt. „Wir sind froh, dass wir nach vielen Versuchen hier zum ersten Mal drei Punkte mitnehmen konnten. Kompliment an meine Mannschaft, dass sie nachgelegt hat und nach dem Spiel in Hannover den zweiten Auswärtssi­eg in Folge geschafft hat“, befand FCH-Trainer Frank Schmidt. Sprach`s und fuhr mit seinen Mannen heim.

Jahn Regensburg: Meyer – Saller (67. Hein), Elvedi, Kennedy (42. Moritz), Wekesser – Gimber, Besuschkow, Stolze (76. Opoku), Caliskaner (46. Schneider) – Otto (67. Becker), Albers.

1. FC Heidenheim: Müller – Busch, Mainka, Hüsing, Föhrenbach – Leipertz (86. Schnattere­r), Schöppner (54. Geipl), Mohr (64. Pick) – Thomalla – Kühlwetter (64. Schimmer), Kleindiens­t (86. Stark).

Tore: 0:1 Thomalla (11.), 0:2 Mainka (36.), 0:3 Kleindiens­t (80., HE). Gelbe Karten: Saller, Gimber, Wekesser/Thomalla, Schöppner. Schiedsric­hter: Alexander Sather (Grimma).

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FOTO: ARMIN WEIGEL/DPA Torschütze­n in Regensburg: Denis Thomalla und Patrick Mainka.

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