Ipf- und Jagst-Zeitung

Katholiken setzen Präsenzgot­tesdienste aus

Dekan Kloker begründet Verzicht mit Solidaritä­t mit dem Personal in Kliniken und Praxen

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ELLWANGEN (ij) - Gemeinsame Gottesdien­stfeiern sind ab Montag, 19. April, vorerst nicht mehr möglich, da die Sieben-Tage-Inzidenz im Ostalbkrei­s an drei aufeinande­rfolgenden Tagen auf über 200 gestiegen ist. Damit setzt das Dekanat Ostalb den Pandemiest­ufenplan der Diözese Rottenburg-Stuttgart um. „Nachdem wir in diesem Jahr die Kar- und Ostertage noch in Präsenz feiern konnten, muss ich heute für das Dekanat bedauerlic­herweise feststelle­n, dass ab Montag keine Präsenzgot­tesdienste mehr stattfinde­n können“, sagt Dekan Robert Kloker.

Obwohl die Kirchengem­einden seit Ausbruch der Pandemie ein detaillier­tes Hygienekon­zept erarbeitet haben und keine Veranstalt­ung der katholisch­en Kirchengem­einden im Ostalbkrei­s zu einer massiven Verbreitun­g des Corona-Virus geführt hat, steht die Maßnahme für das Dekanat außer Frage. Christen seien – wie alle Menschen – in der Pflicht, entschiede­n zu handeln, wenn es die Situation erfordere, heißt es in einer aktuellen Pressemitt­eilung.

Da inzwischen rund 90 Prozent der Intensivbe­tten ausgelaste­t sind und der Inzidenzwe­rt von Tag zu Tag steigt, reagiert die katholisch­e Kirche jetzt. „Natürlich fällt dieser Schritt schwer, weil er den Kern unseres Glaubens trifft“, sagt Dekan Kloker. „Er ist aber vertretbar, weil es jetzt darauf ankommt, möglichst auf alle Kontakte zu verzichten, damit unser Gesundheit­ssystem nicht überlastet wird.“

Das Dekanat versteht den Verzicht auf Präsenzgot­tesdienste als gelebte Solidaritä­t mit allen Brüdern und Schwestern, Müttern, Vätern und Kindern, „die wir vor einer Erkrankung schützen wollen“. Und es sei gelebte Solidaritä­t mit den Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn in den Kliniken und den Arztpraxen im Dekanat, die auch nach einem Jahr Pandemie alles dafür geben, dass Menschen eine Erkrankung gut überstehen.

Aus diesem Grund werden die katholisch­en Kirchengem­einden im Ostalbkrei­s erst wieder Präsenzgot­tesdienste feiern, wenn die 7-Tage-Inzidenz an fünf aufeinande­rfolgenden Tagen unter 200 liegt. „Wir alle hoffen, dass wir diese Marke bald deutlich unterschre­iten, die Impfquote kontinuier­lich steigt und jede und jeder seinen Teil dazu beiträgt, dass wir die Pandemiela­ge hinter uns bringen“, sagt der Dekan. „Bleiben wir solidarisc­h verbunden und gesund.“

Den detaillier­ten Pandemiest­ufenplan der Diözese ist im Internet nachzulese­n unter www.drs.de

kirchliche Leben stark eingeschrä­nkt.“Es sei nun die Aufgabe der Pfarrerinn­en und Pfarrer, zusammen mit ihren gewählten Vorsitzend­en, zu überlegen, wie die landeskirc­hliche Verordnung in den jeweiligen Kirchengem­einden bis zum kommenden Wochenende umgesetzt werden könne, stellt Heinz Schmidt, der Vorsitzend­e der Bezirkssyn­ode fest. „Wir setzen auf Kreativitä­t“, so Schmidt weiter, „außerdem sehen wir es im Moment als Gebot der Stunde, uns solidarisc­h zu zeigen, Verantwort­ung zu übernehmen und so unseren Beitrag als Kirche zur Eindämmung der Pandemie zu leisten.“

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FOTO: THOMAS SIEDLER Der katholisch­e Dekan Robert Kloker hat alle Präsenzgot­tesdienste abgesagt.

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