Sportnotizen
Handballerinnen legen vor: Das WM-Ticket für Deutschlands Handball-Frauen liegt zur Abholung bereit – doch Bundestrainer Henk Groener schimpfte kräftig über den Auftritt seiner Schützlinge. „Das war ein Tag der offenen Tür in der Abwehr“, grummelte Groener nach dem 32:27 (17:10) im Play-off-Hinspiel gegen Portugal. Vor dem Rückspiel diesen Dienstag in Hamm kündigte Groener deshalb an: „Darüber werden wir noch sprechen.“Gegen die zweitklassigen Portugiesinnen hatte die nach sechs Corona-Ausfällen neu formierte DHB-Auswahl in Luso vor allem in der zweiten Halbzeit eklatante Defensivschwächen offenbart. „27 Gegentore sind viel zu viel“, räumte Kapitänin Emily Bölk selbstkritisch ein. Dennoch dürfte die Teilnahme an der WM-Endrunde vom 2. bis 19. Dezember in Spanien nur noch Formsache sein. „Im Rückspiel müssen wir noch einmal eine Schippe drauflegen“, mahnte Rechtsaußen Marlene Zapf, die – wie Linksaußen Johanna Stockschläder bei ihrem Länderspieldebüt – sieben Treffer beisteuerte.
DLV bestätigt Kessing: Jürgen Kessing ist auch in den kommenden vier Jahren Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Beim digitalen Verbandstag des DLV am Samstag wurde der 64-Jährige mit 90-prozentiger Zustimmung bis 2025 bestätigt. Gegenkandidaten für den SPD-Politiker Kessing, der seit 2004 Oberbürgermeister von Bietigheim-Bissingen ist, gab es nicht. Kessing war 2017 als Nachfolger von Clemens Prokop gewählt worden und geht in seine zweite Amtszeit.
Keine Judo-Medaille: Die deutschen Judoka sind bei der EM in Lissabon mit der zweiten Garnitur untergegangen. Auch bei den letzten Entscheidungen überstand kein DJBKämpfer die Vorkämpfe – ohne eine einzige Platzierung unter den besten sieben trat die Auswahl um Exweltmeister Alexander Wieczerzak damit die Heimreise an. Erstmals in der Geschichte gemeinsamer Europameisterschaften für Männer und Frauen seit 1987 blieb ein deutsches Team ohne Medaille. Die deutschen Olympiakandidaten hatten auf den Trip nach Portugal verzichtet, um angesichts zuletzt einiger Corona-Fälle in der Kontaktsportart kein Risiko in der Vorbereitung auf Tokio einzugehen.
Steinruck trumpft in Enschede auf: Das Siegerpodest konnte Katharina Steinruck mit ihren müden Beinen nur mit Mühe bis auf die höchste Stufe erklimmen. Am Flughafen im niederländischen Enschede erlebte die 31 Jahre alte Frankfurterin am Sonntag mit dem Gewinn des Marathons einen Höhenflug: Mit 2:25:59 Stunden blieb sie im schnellsten Rennen ihrer Karriere erstmals unter 2:26 Stunden, verbesserte ihre Bestzeit um 87 Sekunden und dürfte das Olympiaticket so gut wie sicher gebucht haben. Weltrekordler Eliud Kipchoge war auf dem Rollfeld-Rundkurs nach zeitversetzten Männerund Frauenstarts schon früh an ihr vorbeigezogen. „Als er uns überholt hat, habe ich gedacht: ,Der Typ rennt so leicht, wie macht er das bloß?‘“, berichtete Steinruck. Für den 36-jährigen Kenianer war es nur „ein Fitnesstest“auf dem Weg zu Olympia in Tokio – den er als Sieger in der Weltjahresbestzeit von 2:04:30 Stunden bestand.
Starker Schachmann Dritter: Radprofi Maximilian Schachmann hat nur knapp seinen ersten Sieg bei einem großen Eintagesrennen verpasst und beim 55. Amstel Gold Race Platz drei belegt. Der 27-jährige Berliner vom Team Bora-hansgrohe musste sich im Spurt einer Dreiergruppe dem belgischen Topstar Wout Van Aert (Jumbo-Visma) und dem Briten Thomas Pidcock (Ineos Grenadiers) geschlagen geben. Schachmann hatte beim letzten leichten Anstieg kurz vor dem Ziel nach 218,6 Kilometern in Berg en Terblijt in den Niederlanden noch einmal attackiert, konnte aber nicht entscheidend wegfahren.