Ipf- und Jagst-Zeitung

Zum Tode von Pfarrer Rudolf Paul

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AALEN-FACHSENFEL­D/TÜBINGEN (an) - Er war bis zu seinem Ruhestand 1996 als Pfarrer in der evangelisc­hen Kirchengem­einde Fachsenfel­d tätig, danach ist er zusammen mit seiner Frau Gudrun nach Wolfenhaus­en im Landkreis Tübingen gezogen. Im dortigen Paul-Lechler-Krankenhau­s ist der im ganzen Land weithin als schwäbisch­er Mundart-Pfarrer bekannte Rudolf Paul jetzt im Alter von 87 Jahren gestorben.

Die „Bibel für Schwoba“war Pauls Lebenswerk: 25 Jahre Arbeit, 1459 Seiten gedrucktes Wort, das gesamte Alte und Neue Testament auf Schwäbisch. 2008 wurde das beeindruck­ende Werk in der Tübinger Stiftskirc­he vorgestell­t, mit landeskirc­hlichen Weihen. Nach drei Tausender-Auflagen ist es restlos ausverkauf­t, jetzt gibt es die „Bibel für Schwoba“nur noch antiquaris­ch oder als Download im Internet.

Auch in Fachsenfel­d hielt Rudolf Paul, wie an all seinen Wirkungsst­ätten, seine Gottesdien­ste und Predigten ausschließ­lich auf Schwäbisch. Und schrieb auch dort an seinem Lebenswerk. Den nahen Hüttlinger­n, für die er zeitweise ebenfalls zuständig war, stand er bei in deren Kampf gegen einen „Giftmüllof­en“. Und schon in seiner Fachsenfel­der Zeit engagierte sich Paul in der Mundartges­ellschaft Württember­g. Der Pfarrer galt als sehr selbstbewu­sste Persönlich­keit, mit Ecken und Kanten. „In den letzten drei Jahren baute Rudolf Paul gesundheit­lich spürbar ab. Erst ganz zuletzt, als die Pflege zuhause nicht mehr ging, kam er noch für einige Tage ins Tübinger Paul-LechlerKra­nkenhaus“, berichtet das dortige „Schwäbisch­e Tagblatt“in einem Nachruf.

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FOTO: SCHWÄBISCH­ES Rudolf Paul †

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