Ein Ortsbaumeister geht – sein Nachfolger ist schon da
Der langjährige Ortsbaumeister will jetzt Obstbauer werden – sein Nachfolger steht schon bereit
WESTHAUSEN - Während seiner Tätigkeit als Ortsbaumeister von Westhausen hat Dieter Bühler der Gemeinde immer wieder zu einem Wachstumsschub verholfen. Seine Lieblingsbeschäftigung ist die Erschließung von neuen Baugebieten gewesen. Sein Nachfolger Dietmar Kuhn steckt schon mitten drin im Tagesgeschäft.
Dieter Bühler geht bald in den wohlverdienten Ruhestand. Dietmar Kuhn, der andere Ortsbaumeister von Westhausen, noch nicht. „Dietmar Kuhn ist mein Nachfolger im Amt und steckt gerade mitten drin im Einlernen“, sagt Bühler. Nach 30 Jahren im Amt geht Bühler offiziell am 30. Juni in den wohlverdienten Ruhestand. Bis dahin hat Bühler aber noch einiges auf seinem Schreibtisch, was noch abgearbeitet werden muss. „Das Tagesgeschäft hat mich noch voll im Griff. Das Freibad zum Beispiel muss jetzt wieder langsam auf den Sommerbetrieb vorbereitet werden, auch wenn wir noch nicht genau wissen ob wir coronabedingt überhaupt öffnen können. Viel Arbeit bereitet uns auch der Eichenprozessionsspinner. Die Saison steht vor der Tür und wir müssen achtsam sein“, so Bühler. Der Ortsbaumeister erwartet auch dieses Jahr wieder eine starke Population.
Wenn Bühler auf seine vielen Jahre im Rathaus von Westhausen zurückblickt, dann fallen ihm zahlreiche Projekte ein, die er mit geplant und umgesetzt hat. Als größte Baustellen seiner Ortsbaumeisterzeit sieht er den Bau der Wöllersteinhalle sowie den Um- und teilweisen Neubau der Propsteischule. „Das waren schon zwei richtig große Nummern“, so Bühler. Beim Thema Baugebiete
stiehlt sich ein Lächeln auf Bühlers Gesicht. Mehr als ein halbes Dutzend davon hat er mit auf den Weg gebracht. „Das war immer schön und auch herausfordernd“, meint Bühler.
Kanalbau dagegen war nicht so sehr sein Ding. „So ein Kanalbauprojekt steckt voller Überraschungen, genauso wie Straßensanierungen. Da braucht man sehr viel diplomatisches Geschick, um die Anwohner einer solchen Baustelle bei Laune zu halten und zu beruhigen“, sagt Bühler. Und wenn er mal nicht mehr Ortsbaumeister ist, was dann? „Dann werde ich Obstbauer. An die 18 Äpfelund Birnbäume habe ich ja selbst im Garten stehen. Das ist schon heute ein großes Hobby von mir“, so Bühler.
Das Hobby von Bühlers Nachfolger Dietmar Kuhn ist das Motorradfahren. Hier nutzt er jede Möglichkeit, die sich ihm bietet, auch für Dienstfahrten innerhalb des Gemeindegebiets. Der Diplom-Bauingenieur (FH) kommt ursprünglich aus der privaten Bauwirtschaft und war schon als Bauleiter auf diversen Baustellen tätig. Aber er kann noch weitere praktische Fertigkeiten vorweisen. Er ist gelernter Automechaniker und hat nach seiner Fachhochschulreife ein Praktikum bei einer Gas-/Wasserinstallationsfirma absolviert. Danach ging es nochmal zum Studium.
„Ja, ich bin breitgefächert aufgestellt“, schmunzelt Kuhn. Dieser Umstand kommt dem neuen Ortsbaumeister von Westhausen zugute. „Die Herausforderung in einer Gemeinde liegt nicht unbedingt in den großen Bausachen oder Baustellen. Vielmehr sind es die vielen kleinen unterschiedlichen Aufgaben, die einen fordern. Da ein Wasserrohrbruch, hier ein Baum, der stört, eine Straßenlaterne funktioniert nicht und vieles mehr. Das alles gilt es, auch in Zusammenarbeit mit dem Bauhof, zu koordinieren“, weiß Kuhn.
Seit fast einem Jahr lernt sich der „Ortsbaumeister-Azubi“fleißig in die kommunale Materie ein. Was ihn noch in Westhausen an Aufgaben erwartet, ist ihm schon jetzt klar. „Das neue Baugebiet Josefskapelle in Westhausen, das neue, große Feuerwehrgebäude an der B29, Glasfaserausbau, Kindergartensanierung in Lippach, Freibadinstandhaltung – ich könnte noch eine ganze Menge mehr aufzählen“, so Kuhn. Was seine Lieblingsbeschäftigung sein wird, kann Dietmar Kuhn aber erst nach so vielen Dienstjahren wie Dieter Bühler sagen.