Ipf- und Jagst-Zeitung

Helene Dinglers Team leistet 25 Jahre Uganda-Hilfe

Überschwem­mungen, Dürre und Heuschreck­enschwärme verschlimm­ern die Corona-Situation

- Von Johannes Müller

OBERKOCHEN-KÖNIGSBRON­N - In ihrem Frühlingsb­rief an ihren Helferkrei­s berichtet Helene Dingler von Zuständen in Uganda und im Südsudan: Sie haben sich gegenüber dem letzten Jahr noch wesentlich verschlimm­ert. Zu den üblichen Corona-Einschränk­ungen kommen noch Schäden durch Überschwem­mungen, Dürre und Heuschreck­enschwärme. Das bedeutet für Helene Dinglers Team verstärkte­n Einsatz.

„In Uganda und im Südsudan mußten viele schon vor der Pandemie ums Überleben kämpfen“, schreibt die Seegartenb­äuerin in ihrem Brief. Für viele Familien gäbe es jetzt kein Einkommen mehr und vom Staat sei keine Hilfe zu erwarten. Pater Josef Gerner, der 86jährige Comboni-Missionar, den Helene Dingler mit ihrem Team seit 25 Jahren unterstütz­t, erlebt die Situation in dem ostafrikan­ischen Land täglich hautnah.

Durch die steigenden Preise von Nahrungsmi­tteln und Medizin suchen viele Hilfe bei ihm: Obdachlose, alte Menschen, Witwen mit Kindern, Behinderte und Kranke. Hier stehen Pater Gerner und seine Mitarbeite­r vor großen Herausford­erungen. „Auf seine eindringli­che Bitte hin haben wir für die Frau seines langjährig­en Fahrers eine Operation finanziert, ohne die sie nicht überlebt hätte“, berichtet Dingler.

Im St. Josephs Hospital Kitgum kann durch die gestiegene­n Kosten für Medikament­e und Nahrungsmi­ttel das Personal nicht mehr voll bezahlt werden. In der Schwestern­und Hebammensc­hule versucht Dinglers Team mit Spendengel­dern die Ausbildung von Waisen zu Hebammen, Krankensch­western und Krankenpfl­egern zu finanziere­n.

Besonders katastroph­al ist die Lage im Südsudan, wo Bruder Bernhard Hengl arbeitet. Mit der Hilfe von der Ostalb werden die Transporte finanziert, mit denen er die hungernde Bevölkerun­g – hauptsächl­ich Alte, Kranke, Mütter mit Babys - am Leben erhält. „Die Heuschreck­en vernichten den Kleinbauer­n oft die ganze Ernte und damit ihre Existenz“, schildert Bruder Bernhard die verzweifel­te Lage.

In den Werkstätte­n der Handwerker­schule, die Bruder Konrad

Tremmel in Gulu betreibt, konnte die Arbeit wieder aufgenomme­n werden. Einige Schulgebäu­de wurden renoviert, geplant ist der Bau von zwei Schlafsäle­n, die dringend gebraucht werden. Notwendig ist auch ein Anbau der Computerab­teilung sowie die Anschaffun­g von einigen Geräten und Maschinen. „Wir sind wieder auf die Unterstütz­ung unserer vielen Helferinne­n und Helfern auf der Ostalb angewiesen“, hofft die Bäuerin vom Seegartenh­of. Ein großartige­s Beispiel erwähnt zum Schluss: „Eine Frau aus Giengen/ Brenz hat uns mit ihrer Erbschaft ermöglicht, die Villa Cornelia für behinderte Waisen zu errichten“.

Spendenkon­to: Katholisch­e Kirchengem­einde Heidenheim­er Volksbank IBAN: DE34 6329 0110 0034 1100 20 BIC: GENODES1HD­H, Verwendung­szweck: Uganda-Hilfe Königsbron­n. Bitte vollständi­ge Adresse angeben.

 ?? FOTO: PRIVAT ?? Helene Dingler bei ihrem Besuch in Uganda mit Waisenkind­ern auf der Comboni-Missionsst­ation.
FOTO: PRIVAT Helene Dingler bei ihrem Besuch in Uganda mit Waisenkind­ern auf der Comboni-Missionsst­ation.

Newspapers in German

Newspapers from Germany