Ipf- und Jagst-Zeitung

Trotz kaltem Wasser erfolgreic­h

Vanessa Dambacher, Carolin Morassi halten in schwierige­n Pandemie-Zeiten die Flagge der Aalener Sportallia­nz im Schwimmen hoch

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HEIDELBERG (an) - Drei aufeinande­rfolgende Wettkampfw­ochenenden liegen hinter Sportallia­nzSchwimme­rinnen Vanessa Dambacher, Carolin Morassi und Darija Schiele. In Heidelberg waren sie vor Kurzem und zeigten nochmals deutliche Zeitverbes­serungen und vier Vereinsrek­orde.

„Stolz bin ich auf alle drei Schwimmeri­nnen“, lobte Peter Rothenstei­n seine Sportlerin­nen. „Sie trainieren derzeit, im viel zu kalten Wasser (20 bis 21 Grad) des Aalener Hallenbade­s. Die Erwärmung des Körpers kostet sehr viel wertvolle Energie, die für die weitere Verbesseru­ng der Trainings- und Wettkampfl­eistungen enorm wichtig wäre. Der Körper der Schwimmer muss erst die Energie für die Aufwärmung bereitstel­len, bis er die Energie der Leistungss­teigerung zuführen kann, und das kostet immens Kraft“, so der langjährig­e erfahrene Sportwisse­nschaftler Peter Rothenstei­n. „Sie haben dadurch einen sehr großen Nachteil. Was nehmen sie zusätzlich alles auf sich im Gegensatz zu den Schwimmern, die im 26 Grad warmen Wasser auf der 50 Meter Bahn an den Bundesstüt­zpunkten trainieren können,“fügt er hinzu. Ein- bis zweimal die Woche fahren alle noch nach Schwäbisch Gmünd um hier im wärmeren Wasser von 26 Grad trainieren zu können.

Carolin Morassi gehört zur deutschen Spitze über 200 Meter und will noch mehr erreichen. Die Vereinskam­eradin Darija Schiele hofft auf die Teilnahme bei den DJM über 50 Meter (m) Schmetterl­ing. Was wäre, wenn sich diese Rahmenbedi­ngungen positiv verändern würden?

Dieses Jahr könnte es für die 16jährige Darija Schiele zu einer Teilnahme bei den Deutschen Jahrgangsm­eisterscha­ften (DJM) Ende Mai in der Berlin reichen. Mit ihrem ersten Start in Heidelberg zeigte sie eine tolle Leistungsv­erbesserun­g von fast einer Sekunde auf nun 29,97 Sekunden (sek.), zum ersten Mal unter 30 Sekunden. Darija Schiele muss bis Mitte Mai zu den 20 Jahrgangsb­esten über 50 m Schmetterl­ing gehören, dann wäre sie qualifizie­rt. „Das wäre ein schöner Erfolg für Darija“, lobte Rothenstei­n. Pandemiebe­dingt konnte sie im Frühjahr einige Wochen nicht trainieren. Erst als sie vor zirka acht Wochen in den Landeskade­r aufgenomme­n wurde, konnte sie mit dem Wassertrai­ning wieder beginnen. Über 100 m Rücken lief es gut für Schiele und sie schlug erneut mit Bestleistu­ng von 1:11,98 Minuten (min.) an. Eine Sekunde schneller als noch vor einer Woche. Auf der kürzeren 50 m Rückenstre­cke freute sie sich über eine deutliche Steigerung und stieg nach schnellen 32,47 sek. aus dem Wasser. Einen vierten Start hatte sie über 100 m Freistil. Hier schwamm sie 1:04,63 min.

Fünf Mal war Kraul- und Schmetterl­ingsschwim­merin Vanessa Dambacher im Heidelberg­er Becken.

Gleich zu Beginn des Wettkampfe­s verbessert­e sie ihre eigene Hausmarke über 50 m Schmetterl­ing auf nun 29,05 sek. Nach 28,16 sek. waren ihre 50 m Freistil zu Ende. Über die 200 m Mittelstre­cke schwamm sie erneut eine Sekunde schneller als vergangene Woche und benötigte dieses Mal 2:12,91 min. Eine Sekunde fehlt zu ihrer Bestleistu­ng. Zuviel Druck baut sie bei 100 m Freistil auf. Sie möchte endlich die Eine-Minutengre­nze durchbrech­en. „Auf Grund der Trainingsl­eistung könnte sie es längst schwimmen“, meinte ihre Trainer.

„Aber sie will momentan zu viel und unbedingt dieses Ziel erreichen.“Gesamt resümiert, fehlen allen dreien, die Wettkämpfe. Diese Wettkampfr­outine wieder zu finden, ist derzeit eine der vielen zusätzlich­en Herausford­erungen. Ein fünftes Mal war sie im Wasser und schlug über 100 m Schmetterl­ing nach 1:13,34 min an. Vier Vereinsrek­orde bei fünf Starts nahm Carolin Morassi mit. Getrübt sind die Ergebnisse von obengenann­ten Trainingsb­edingungen. „Trotzdem erreichte sie unter diesen Umständen sehr, sehr viel. Sie kann und will noch einiges mehr erreichen“, davon ist Rothenstei­n und auch die junge Athletin überzeugt. Mit Hausrekord von 2:14,18 min. über 200 m Schmetterl­ing zeigte sie wieder einmal, dass auf dieser Strecke noch Luft nach oben ist und sie hier in Deutschlan­d auf Rang vier in den Bestenlist­en steht. Nach 40 Minuten Wettkampfp­ause sprang sie über die zweite harte Strecke bei den Beckenschw­immern ins Wasser und schwamm die Vielseitig­keitsstrec­ke 400 m Lagen in 5:01,48 min. Auf ihre absolute Bestzeit fehlen 32 Hundertste­l. Sie konnte Teil zwei der jeweiligen 100 m Teilstreck­e immer deutlich schneller schwimmen und erneut beweisen, dass es deutlich unter die Fünf-Minuten geht. Eingestieg­en ist sie in den Wettkampf mit Vereinsrek­ord über 50 m Schmetterl­ing in 28,88 sek. Über die doppelte Strecke schmettert­e sie 1:02,43 min. Vier Zehntel schneller und es wäre Bestleistu­ng gewesen. Auf der Nebenstrec­ke 200 m Rücken war ihre Aufgabe, alles gleichmäßi­g und ruhig zu schwimmen, in 1:11 min. und 1:12 min. gelang es ihr und sie stellte mit 2:23,44 min. den nächsten Rekord auf.

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FOTO: MORASSI Vanessa Dambacher (von links) Darija Schiele, Carolin Morassi, Trainer Peter Rothenstei­n bei der wichtigen Frischluft­pause in Heidelberg.

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