Ipf- und Jagst-Zeitung

Kein Platz mehr frei

Der Kindergart­en Sankt Maria hat am Montag den Gemeindera­t Tannhausen beschäftig­t

- Von Martin Bauch

TANNHAUSEN - Die Lage am Kindergart­en Sankt Maria Tannhausen ist angespannt. Aktuell gibt es in der Einrichtun­g nicht einen freien Betreuungs­platz mehr. Und: Laut Kindergart­engartenbe­darfsplan werden hier auch in der kommenden Kindergart­ensaison nur wenige Plätze frei werden. Mit der Problemati­k musste sich am Montagaben­d der Gemeindera­t Tannhausen auseinande­rsetzen.

Eigentlich ist der Kindergart­en in Tannhausen gut aufgestell­t. Die Einrichtun­g verfügt über 68 Plätze und bietet eigentlich auch eine Betreuung für Kinder unter drei Jahren an. Trotzdem ist die Situation aktuell schwierig, denn alle 68 Plätze der Kita sind derzeit belegt. Und zwar in der Regel mit älteren Kindern, weshalb derzeit praktisch keine U3-Betreuung stattfinde­n kann.

Und eine Entspannun­g ist nicht in Sicht. Kita-Leiterin Gabriele Hurler gab am Montagaben­d im Gemeindera­t

einen Überblick über die aktuelle und zukünftige Situation. „Wir werden uns auf Engpässe einstellen müssen“; mahnte Hurler. Sie hoffe, dass sich die Lage zumindest noch etwas bessere – im Verlauf einer Kita-Saison sei das „erfahrungs­gemäß“so. „Trotzdem rechnen wir damit, dass uns Plätze fehlen könnten“, so Hurler. Für die kommende Kindergart­ensaison 2021/2022 lägen dem Tannhausen­er Kindergart­en bereits 24 Anmeldunge­n von Eltern vor. Zwölf Eltern habe man laut Hurler „vorläufig absagen“müssen.

„Ein untragbare­r Zustand“, wie einige Gemeinderä­te in der Sitzung befanden. Gemeindera­t Jürgen Geiß warf ein, dass man den Eltern doch zumindest eine Alternativ­e anbieten müsse. „Es kann nicht sein, dass wir zwölf Eltern vertrösten müssen“, so Geiß. Ihm schloss sich auch Gemeindera­t Gerhard Goldammer an.

Auch Bürgermeis­ter Manfred Haase bedauert die aktuelle Situation. „Die räumlichen Kapazitäte­n geben leider nicht mehr her“, sagte Haase. In den nächsten Jahren sei aber eine umfangreic­he Kindergart­enerweiter­ung geplant. Allerdings habe sich der Planungspr­ozess aus ganz unterschie­dlichen Gründen verzögert. Personelle Veränderun­gen in der Verwaltung und Neuerungen bei der Organisati­on des kirchliche­n Trägers des Kindergart­ens hätten unter anderem eine Rolle gespielt. „Wir sind an dem Thema dran. Aber wir können hier nicht auf eigene Initiative tätig werden“, erklärte Haase. Dazu müsse man auch die Kirchengem­einde mit ins Boot holen. Der Kirchengem­einderat habe die Gemeindeve­rwaltung bereits darum gebeten, einen Kindergart­enausschus­s zu bilden, der sich „unverzügli­ch“mit der Angelegenh­eit befassen soll, informiert­e Haase seine Räte.

Die machten sogleich Nägel mit Köpfen. Der Ausschuss wurde im nächsten Tagesordnu­ngspunkt umgehend gebildet und setzt sich nun paritätisc­h aus Mitglieder­n des Kirchengem­einderates und des Gemeindera­ts Tannhausen zusammen. In Kürze soll sich dieses Gremium auch zu ihrer ersten Sitzung treffen.

Haase bremste am Montag aber vor zu hohen Erwartunge­n. „Der Ausschuss muss zunächst einmal alle Möglichkei­ten in Sachen Kindergart­enerweiter­ung ausloten.“Man sei vonseiten der Gemeinde allerdings schon in erste Finanzieru­ngsgespräc­he mit den Kirchenver­tretern eingestieg­en, so der Tannhäuser Bürgermeis­ter.

Am 1. Juni wolle die Kirchengem­einde demnach einen Zuschussan­trag bei der Diözese Stuttgart-Rottenburg betreffend der Kindergart­enerweiter­ung einreichen. Die Gemeindeve­rwaltung werde ihren Antrag ans Regierungs­präsidium Stuttgart dann voraussich­tlich zum 1. Februar 2022 stellen können, sagte Haase. Ein Architektu­rbüro sei mit der Kostenbere­chnung bereits beauftragt worden.

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FOTO: BAUCH Ausgebucht: Der Kindergart­en Tannhausen kann aktuell keine freien Betreuungs­plätze mehr anbieten. Für das kommenden Kindergart­enjahr mussten Eltern, die sich um einen Platz in der Kita bemüht hatten, „vorläufig“abgesagt werden.

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