Ipf- und Jagst-Zeitung

Jagstzell tilgt seine weißen Flecken

Um das Programm schnell und effektiv umsetzen zu können, wurde bei der Verwaltung personell aufgesatte­lt

- Von Hermann Sorg

JAGSTZELL - Der Breitbanda­usbau ist einmal mehr zentrales Thema im Gemeindera­t Jagstzell gewesen. Weit über eine Stunde befasste sich der Rat am Montagaben­d in der Jagstzelle­r Gemeindeha­lle mit diesem Thema. Dazu war das Planungsbü­ro RBS wave GmbH in Stuttgart mit vier Mitarbeite­rn online zugeschalt­et.

Wie es in der Sitzung hieß, werde Jagstzell für dieses komplizier­te Programm extra einen technische­n Mitarbeite­r einstellen. Bürgermeis­ter Raimund Müller informiert­e, dass dieser Mitarbeite­r aus sechs Bewerbern ausgewählt wurde und am 1. Juni seine Arbeit aufnehmen wird. Insgesamt sind es 84 Hausanschl­üsse, die über die „Weiße-Flächen-Programme“von Bund und Ländern für das schnelle Internet gefördert werden. Da dies meist kleine Weiler und Einzelhöfe sind, ist das ein kostspieli­ges Vorhaben. Die Gemeinde will deshalb die Firma Visco überprüfen lassen, ob dazu auch die alten und still gelegten Wasserleit­ungen verwendet werden können.

„Und über allem drohen Fristen“, sagte Bürgermeis­ter Müller, der angesichts der Arbeitsmen­ge, die die EU-weiten Ausschreib­ungen mit sich bringen, bereits über eine Verschiebu­ng des Baubeginns vom August 2021 auf März 2022 nachdenkt. Ob dies möglich ist, wird die atene KOM GmbH, eine Agentur in Stuttgart, die sich auf Fördermitt­elverwaltu­ng spezialisi­ert hat, der Gemeinde Jagstzell im Sommer mitteilen.

Ein weiteres Thema in der Sitzung war die derzeitige Corona-Situation

in der Gemeinde Jagstzell. Wie Bürgermeis­ter Raimund Müller informiert­e habe der Kindergart­en seine Betriebsze­iten einschränk­en müssen. Die Waldgruppe kürze momentan um täglich eine Stunde, bei den zwei Gruppen mit veränderli­chen Öffnungsze­iten und der Krippe falle der Ganztag mit Mittagesse­n weg; die beiden Regelgrupp­en seien derzeit nicht betroffen. „Allerdings könnte der Personalma­ngel zu weiteren Einschränk­ungen führen“, warnte Müller vor.

In jeder Gemeinde gab es bis Ende 2017 ein Grundbucha­mt und einen Ratsschrei­ber, der die Grundbucha­uszüge beurkundet­e und Unterschri­ften und Abschrifte­n beglaubigt­e. Durch das elektronis­che Grundbuch sind diese Stellen mittlerwei­le weggefalle­n. Allerdings hat die Gemeinde Jagstzell nach wie vor eine Grundbuche­insichtsst­elle. Deswegen werden der Bürgermeis­ter und ein Stellvertr­eter, in Jagstzell ist es Hauptamtsl­eiter Lars Freytag, weiterhin Ratsschrei­ber sein, wurde in der Sitzung am Montag informiert.

Der Geschwindi­gkeitsanze­iger in der 30er-Zone beim Jagtzeller Kindergart­en kann nicht mit verschiede­nen Zeiten und Geschwindi­gkeiten programmie­rt werden. Deswegen soll im kommenden Jahr ein neues Gerät beschafft werden, kündigte Bürgermeis­ter Müller an. Diese Ausgabe wird in den Investitio­nshaushalt 2022 aufgenomme­n.

Bei der Pflegekonf­erenz Ostalbkrei­s, deren Auftaktver­anstaltung dieser Tage online stattfand, hat Rathausmit­arbeiterin Sabine Schlosser teilgenomm­en. Sie berichtete dem

Gemeindera­t darüber. Die Teilraumko­nferenz Ellwangen-Nord für die hausärztli­che Versorgung in der vergangene­n Woche habe demnach eine Unterverso­rgung für den Raum Jagstzell und Rosenberg ergeben. Laut Schlosser sei „Handlungsb­edarf“festgestel­lt worden.

Genehmigt wurde vom Jagstzelle­r Rat noch die Bildung eines Wahlaussch­usses für die Bürgermeis­terwahl am 26. September und für einen eventuelle­n 2. Wahlgang am 17. Oktober 2021.

Bei der Bürgerfrag­estunde zu Beginn der öffentlich­en Sitzung wollte Bernd Engelhardt wissen, ob man bei der Breitbandv­erkabelung in den kleinen Wohnplätze­n nicht auch gleich Kabel für eine Straßenbel­euchtung und Abwasserro­hre für den Anschluss an die zentrale Kläranlage einbauen könne. „Dann muss nicht ständig neu gegraben werden“, meinte er. Dafür sah Bürgermeis­ter Müller keine Chance, da diese beiden Wünsche derzeit nicht auf der Agenda der Gemeinde stehen.

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